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Hallo, ich bin 14 Jahre alt und wohne mit meinen Bruder und meiner Mutter in einer 4 Zimmer Wohnung
Meine Eltern haben sich vor kurzem getrennt, und ich bin neu hier.
Mein Problem ist das ich schon denke das wir messies sind. Im Wohnzimmer hat meine Mutter eine Arbeitsecke aber dort sind nur Zeitungen.und Papier..
Eigentlich würde es so 3-4 Stunden dauern dann hätte man das vielleicht alles weg aber meine Mutter sagt immer sie hätte keine Zeit dafür und das sagt sie jetzt bestimmt schon seit 10 Jahren.( Sie ist Lehrerin) In der Küche sammeln.sich auch manchmal in Einer kleinen Ecke Zeitungen und in unserem großen Badezimmer ist eigentlich auf regalen Wäsche ( von uns Kindern damals). In meinen Schrank und in dem.Schrank meines Bruders befinden sich auch noch viele alte Kindersachen. Das Zimmer wo.mein Vater drin war, waren auch noch alte Spielzeuge und Kinder Klamotten bzw. Sie sind.da immer noch. Ich lade nie Freunde ein und wenn dann nur meine beste Freundin die ich schon kenne seit ich 2 Jahre alt bin. Ich weiß das meine Mutter es auch gerne ordentlich haben.will nur inmoment scheint ihr die Kraft zu fehlen, jetzt wo auch noch das mit meinen Vater kommt.(Mein Vater hat sie auch deswegen verlassen und weil er sie nicht mehr liebt.)
Er hat immer nur rumgemeckert wie es bei uns aussehen würde und hat selber nichts gemacht und jetzt hat er eine.eigene Wohnung wo er alles ordentlich halten will. Mich Ärgert es, das er uns.einfach so im Stich lässt. Ich will meiner Mutter auch helfen nur.ich weiß nicht wie und wo wir anfangen sollen.
Tut mir Leid wegen den vielen Rechtschreibfehlern , und das der Text so lang geworden ist.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo Leo,
herzlich Willkommen hier im Forum. Vorab: Niemand braucht sich hier dafür entschuldigen, wie er schreibt. Wichtig ist, dass man schreibt.
Ich finde, es ist erst mal egal, ob man irgendwo einen Stempel draufdrücken kann, wo dann z.B. "Messie" drauf steht, oder "Depressionen" oder was auch immer. Klar, kann es für den Betroffenen hilfreich sein, wenn er weiß, wovon er betroffen ist - und auch für den Angehörigen, um Verständnis zu bekommen für die Situation des Betroffenen. Dafür, dass er nicht anders kann, obwohl er vielleicht selbst gern möchte - weil er eben krank ist, und das nicht-können ein Symptom der Krankheit ist.
Worauf es bei dir ankommt, ist dass du unter der Situation, so wie sie jetzt gerade ist, ziemlich stark leidest. Du bist noch sehr jung, du hast jetzt noch nicht die Wahl anderer Angehöriger, dich räumlich von dem Betroffenen zu trennen - also auszuziehen.
Dennoch kannst - und musst - du eine klare räumliche Grenze setzen zwischen deinem Reich und dem deiner Mutter. Das ist elementar wichtig im Zusammenleben mit einem Messie. Derjenige dehnt sich sonst mit seinem Krempel in alle Bereiche aus, und vermüllt damit das Leben der anderen mit. In deinem Fall zum Beispiel mit den alten Klamotten in deinem Schrank. Deine Mutter weiß nicht, wohin damit, wegwerfen kriegt sie aus bestimmten Gründen nicht hin - also bleiben sie dort liegen, wo sie DICH stören.
Wenn du also fragst, wo du anfangen sollst, dann lautet mein Rat: In deinem eigenen Zimmer.
Fang am besten mit den Kleidern in deinem Schrank an, die du nicht mehr brauchst. Pack sie in blaue Säcke, trag sie raus aus deinem Zimmer, und dann frag deine Mutter, ob sie noch etwas damit vorhat, oder ob du sie in den Altkleider-Container werfen kannst. Ich sage das nicht oft, aber halte dich bitte genau an diese Reihenfolge. Denn wenn du deiner Mutter sagst, dass sie deinen Schrank ausmisten soll, wird sie dich immer wieder vertrösten. Tust du es danach selbst, wird sie sauer - sie hätte es ja gemacht, wenn du ihr die Zeit gegeben hättest, wie sie dir gesagt hat.
Und wirfst du die Sachen einfach weg, ohne ihr vorher angeboten zu haben, sie zu behalten, kann das ein so großer Schock für sie sein, dass sie ausflippt. Wenn deine Mutter tatsächlich sagt, dass sie die Sachen nicht haben will, schaff sie so schnell wie möglich aus dem Haus, bevor sie es sich anders überlegt. Und wenn sie sie behalten will, dann schaff sie dorthin, wo sie sie haben möchte. Nur eins muss ihr klar sein: Nicht mehr in dein Zimmer. Du brauchst den Platz anderweitig, du würdest die Klamotten wegwerfen, sie soll ihr Bedürfnis, dieses Zeug zu lagern, nicht zu deinem Problem machen, sondern zu ihrem eigenen.
Als nächstes solltest du generell alles aus deinem Zimmer entfernen, was du nicht mehr benutzt, dir nicht mehr gefällt, was kaputt ist etc. Es steht ja zu vermuten, dass sich da einiges angesammelt hat, weil niemand so etwas mit dir im Lauf der Jahre mal gemacht hat.
Was man dir geschenkt hat, gehört dir, du bist niemandem Rechenschaft darüber schuldig, was du damit machst - egal, ob du es wegwirfst, verkaufst oder dir daraus ne Lampe bastelst. Bei diesen Dingen musst du also nicht deine Mutter um Erlaubnis fragen. Und das solltest du auch nicht aus Höflichkeit tun, oder aus Pflichtgefühl. Indem du bezüglich deiner Sachen klare Entscheidungen triffst, ziehst du auch die Grenze umso deutlicher. Deine Mutter soll gar nicht erst auf die Idee kommen, dass sie da etwas mitreden darf (oder sogar muss).
Du hast vermutlich, wie die meisten Menschen, noch nie bewusst erlebt, dass ein Mensch, der sein Verhalten ändert, eine Art Domino-Effekt auf seine Umgebung auslöst. Es kann also gut passieren, dass du deiner Mutter den nötigen Anstoß gibst, sich um ihre Sachen zu kümmern, einfach nur, indem du aufstehst, und dich um deine Sachen kümmerst. Und wenn nicht, so hast du wenigstens bald ein schönes Zimmer.
Was ich nachfolgend schreibe, fällt mir schwer. Du bist noch so jung, du solltest damit eigentlich nicht belastet werden. Ich würde dir die harte Realität gern ersparen, aber einen Gefallen täte ich dir damit nicht: Es liegt an dir, und an dir allein, einen Zustand in eurer Wohnung zu erschaffen, den du als lebenswert betrachtest. Du musst handeln, du musst dich reif und erwachsen verhalten, tatkräftig zupacken und dich organisieren, und lernen, einen Haushalt strukturieren, wenn du so leben willst.
"Unser Vater hat immer nur rumgemeckert wie es bei uns aussehen würde und hat selber nichts gemacht "
Ich will damit nicht vorhalten, dass du hier "rummeckerst, aber selbst nichts machst". Ich will dir damit die Augen dafür öffnen, dass du selbst den Schlüssel zur Lösung selbst schon genannt hast. Wenn dein Vater aktiv gewesen wäre, statt immer nur zu warten/zu hoffen, dass deine Mutter über ihren Schatten springt, hätte er das Problem lösen können. Hat er aber nicht, sondern er ist abgehauen.
Es nutzt dir nichts, deinem Vater hinterher zu trauern, oder ihn dafür zu verwünschen, dass er diese Entscheidung getroffen hat. Dein Vater ist weg, streich ihn aus der Kalkulation. DU bist hier. Deine Mutter kann nichts an dem Zustand ändern, dein Vater wird nichts an dem Zustand ändern. Es bleibst nur du selbst übrig. Das ist sehr bitter und sehr traurig für einen 14-jährigen. Aber es ist nicht unlösbar. Fang mit kleinen Schritten an. Als erstes dein Schrank, dann dein Zimmer, und dann sieh weiter. Vielleicht als nächstes das Bad, oder die Küche. Nicht der Papierkram in der persönlichen Ecke deiner Mutter, dem dürfest du selbst dich ja momentan noch nicht gewachsen fühlen. Aber du kannst die Klamotten aus einem Schrank in zwei Haufen einteilen: "Ziehe ich an" und "Ziehe ich nicht an" - und den zweiten Haufen in einen Sack stopfen und aus dem Zimmer entfernen.
Ich bezweifle, dass ich mir so etwas mit 14 hätte anhören wollen. Das Letzte, was ich in dem Alter gewollt hätte, wäre es gewesen, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen - geschweige denn für andere. Und trotzdem fällt mir für deine Situation kein hilfreicherer Rat ein, als: Werde schnell erwachsen, und erledige den Erwachsenen-Scheiß, den deine Mutter nicht gebacken bekommt, selbst.
Hier im Forum stehen wir dir gern so gut wir können dabei zur Seite, wenn du möchtest. Ob zum auskotzen, Tipps zum konkreten Aufräumen/Entrümpeln, oder um unsere Erfahrung im Umgang mit Betroffenen mit dir zu teilen.
#3
oh menno,lieber Leo,da hast Du es ja nicht leicht. Musst ja auch zur Schule und Hausaufgaben machen.....
Ich kann leider numi nur zustimmen, was anderes kann man Dir nicht raten.
Wenn Frau Mama Lehrerin ist, so kann ich mir gut vorstellen, dass die hohen Anforderungen im Beruf ihr viel Kraft abverlangen.
Vermutlich bleibt dann zuwenig Kraft und Zeit übrig für den Haushalt. Jetzt noch die Trennung, auch das belastet sie.
Ich sag das nicht,um dir weh zu tun oder so, sondern, damit ich Dir mögliche Erklärungen geben kann als Verständnishilfe.
Wenn man das Verhalten eines anderen Menschen einigermassen verstehen kann,ist es schon nicht mehr so schlimm, weil man
dann leichter einen Weg findet,mit dem Problem umzugehen.
Ich traue Dir im Übrigen zu, dass Du numis Vorschläge verstehen kannst und auch umsetzen. Ich selber bin schwerhörig und mein Mann
ist schwerbehindert. Daher kennen wir viele Schicksale von Menschen mit Behinderung oder Krankheit, wenn auch das meiste uns
nur aus den Medien bekannt ist. Immer wieder sind uns dabei Kinder und Jugendliche begegnet, die in schweren Zeiten über sich hinaus
gewachsen sind. Klar, sie kamen auch an den Punkt, wo sie überfordert waren, aber stolz waren sie doch, was geleistet zu haben für die Familie......
Und ich freue mich sehr, dass Du hier bist. Daher denke ich, Du schaffst das. Was ist mit Deinem Bruder, kann er Dein Bundesgenosse sein und
ihr stemmt das gemeinsam ? Oder ist er zu klein dazu ?
Ich bet' für Eure Familie und wünsche Dir, Du kannst bald Erfolge verbuchen. Grüssele Tante Mausohr
#4
Liebe/Lieber Numi,
Vielen Dank für deine Antwort.
Es hat mir wirklich geholfen ich habe mich sehr verstanden gefühlt.
Ich bin übrigens ein Mädchen , aber das kann man an meinen Benutzer Namen auch nicht so gut erkennen :D
Ich glaube ich werde dieses Wochenende einfach mal mit meinem Zimmer anfangen :) und es genau so machen wie du es mir geraten hast.
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