Planlos durchgeplant?

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17.02.2025 22:55
#6
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Szene: Ein chaotischer Nachmittag in meiner Wohnung

Der Himmel draußen ist grau, die Uhr zeigt eine viel zu späte Nachmittagszeit an, und meine To-Do-Liste sieht mich vorwurfsvoll an, während mein Kopf sich anfühlt wie ein überlasteter Browser mit zu vielen offenen Tabs. Ich renne von einem Raum in den anderen, drehe mich im Kreis, öffne eine Schublade, starre hinein, schließe sie wieder, nur um sie zwei Minuten später erneut aufzumachen – als wäre in der Zwischenzeit irgendein Wunder geschehen.

Mein Nest – meine Wohnung – scheint genervt von meinem Chaos.

Nest:
Könntest du aufhören, hier rumzueiern wie ein kaputtes Fahrrad und rastlos wie ein Villager, der von einem Zombie verfolgt wird?

Ich:
Nun, nein, kann ich nicht. Denn es ist zum Kotzen, dass ich gerade nicht das schaffe, was ich schaffen will.

Nest:
Seufzt tief und knarrt leise in den Wänden
Du, ganz ehrlich, wenn du noch ein bisschen schneller hin und her tigerst, kriege ich Schwindel. Willst du nicht mal kurz durchatmen? Dich hinsetzen? Vielleicht aufhören, wie ein überforderter Sims-Charakter gegen unsichtbare Hindernisse zu laufen?

Ich:
fährt sich frustriert durch die Haare
Und vielleicht könnte das Leben mal aufhören, mir random Debuffs zu geben? Ich hab genug Stresslevel, ich brauche keinen zusätzlichen „Verwirrt“-Effekt, danke.

Nest:
sarkastisch
Oh ja, absolut nachvollziehbar. „Verwirrt durch Existenz“ ist ein fieser Debuff. Aber weißt du, was dagegen hilft? Ein Buff. Und nein, kein Kaffee-Boost auf „Hektische Produktivität +2“, sondern vielleicht mal „Gelassenheit +1“.

Ich:
knurrt
Ich will aber was erledigt kriegen! Ich hab keine Zeit für Gelassenheit!

Nest:
Und ich hab keine Zeit für Leute, die sich wie ein durchdrehender Roomba verhalten. Machst du das mit Absicht? Versuchst du mich umzuprogrammieren? Soll ich anfangen, Türen zu klemmen oder Gegenstände umzuwerfen, damit du endlich innehältst?

Ich:
bleibt stehen und blinzelt
…Du würdest mich wirklich über eine herumliegende Socke stolpern lassen, oder?

Nest:
Ich sage nur: Schicksal ist manchmal eine wankelmütige Kraft. Und wenn du weiter so rastlos bist, dann wirst du sehr bald in der Kategorie „unfreiwillige Parkour-Versuche über Alltagsgegenstände“ landen. Deine Wahl.

¤ª"˜¨☸ڿڰۣ-¨˜"ª¤.¤ª"˜¨☸ڿڰۣ-¨˜"ª¤.¤ª"˜¨☸ڿڰۣ-¨˜"ª¤

Ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber so viel kann ich sagen: Es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
— Georg Christoph Lichtenberg

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17.02.2025 23:09
avatar  Nona
#7
No
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Hallo @Verzweiflich,

ich weiß immer nicht, ob ich Gänsehaut oder Tränen in den Augen kriegen soll bei deinen Eintragen hier. Auf jeden Fall berühren sie mich.

Wenn du dein Nest hergerichtet hast (und ich bin sicher, dass du das schaffst), wünsche ich dir, dass du mit deinem Talent noch viel erreichst.

Bis dahin lese ich gerne mit.

LG


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18.02.2025 08:19
avatar  IBI
#8
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Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an. Sehr berührend.

Sich auf diese Weise in seine Wohnung hineindenken können, ist eine sehr schöne Kompetenz, eine die vielen anderen fehlt.
Sehr schöne Gespräche, die du darstellst. Du nimmst "kein Blatt vor den Mund" und dennoch bleiben schwierige Themen für den Leser erträglich.
Den Gedanken, diese eines Tages zu veröffentlichen, finde ich wundervoll. (Manche Veröffentlichungen erfolgen mit Künstlernamen/ unter Pseudonym)

Ich erlebe mehrere positive Aspekte in diesen Texten:
Berührung.
Verantwortung übernehmen.
Eine grosse Chance, die eigene Mitte zu finden und definieren.
Eigene Bedürfnisse wertschätzen, Bedürfnisse von anderen anerkennen - auch die von Räumen.
Mitgefühl trainieren.
In dieser Art der Konversation steckt für mich eine Form der Spiritualität.
Entfaltung und Entwicklungspotential steckt in dieser spielerischen Ausdrucksform.
Du stellst Verbindungen her und baust Brücken, mit denen du dein inneres sortieren kannst und von dort aus dein äusseres Umfeld (nest) gestalten kannst. (weil dir das gelingt, wirst du andere dazu inspirieren, ähnliches auszuprobieren.)

Ich bin gespannt, wie meine Gespräche mit meinem "Lagerraum" für Möbel verlaufen werden.
Der Raum "schreit" mich jetzt schon innerlich an: "Wenn du mich zu deinem "Lebensraum" machen möchtest, wirst du etwas loslassen müssen".....und meine Angst wird ganz schön aktiviert. Ich merke bei dem Gedanken daran, dass ich "Lebensraum" für mich definieren darf und ich damit meine Mühe habe. Ausschnitt für Ausschnitt wird sich zeigen und entwickeln. Darin vertraue ich.
Sowohl für meinen Weg als auch für deinen Weg @Verzweiflich. (Was wäre der gegenteilige Ausdruck für diesen Nick?)


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