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Minimalismus innerhalb vom Messiehaushalt
Angeregt durch Ricas Selbstversuch habe ich in letzter Zeit öfter mal über Minimalismus nachgedacht. Früher hatte ich einen minimalistischen Haushalt, was sehr praktisch war, weil ich oft umzog. Allerdings merkte man dann schon, dass es jedes Mal mehr Kram wird. Auf jeden Fall will ich da wieder hin. Das viele Zeug stört bloß beim Putzen.
Mir fiel dann wieder ein, wie ich das als Kind gemacht habe. Da hatte ich auch schon das Problem des vollgemüllten Kinderzimmers. Wir hatten ziemlich viel Spielzeug, manches noch von unseren Eltern, Geschenke von verschiedenen Verwandten und auch von Bekannten, die zu Besuch kamen. Da man laut unserer Mutter Geschenke nicht wegtun darf und genau genommen niemals etwas weggeworfen wurde, sammelte sich ziemlich viel an. Immerhin durfte Überflüssiges in Kartons verpackt auf den Dachboden.
Aber ich habe mir damals das Leben übersichtlich gestaltet, dass ich innerhalb des Chaos minimalistisch lebte. Das mache ich hier im Messiehaus wieder. Das geht so: Man sucht sich aus allem seine Lieblingsteile aus und benutzt sie, bis sie kaputt gehen. Danach kann man aus dem Überfluss das nächste entnehmen. Das fühlt sich dann an wie Einkaufen.
Beispielsweise hatte ich ein paar Lieblingsspielzeuge und habe fast nur mir diesen gespielt. Die anderen steckten in Kisten und wurden nur herausgeholt, wenn ich sie brauchte. Z.B. erinnere ich mich, dass meine Lieblingspuppen ein Theaterstück aufführten und dafür Zuschauer brauchten. Da durften dann die anderen Puppen und Teddybären zusehen.
Ich habe nun in meinem Badezimmer ca. 20 Paar Socken. Da sind alle nötigen Farben dabei, auch Sportsocken und Füßlinge, also für jede Gelegenheit. Ich hatte vorher schon eigentlich zu viele Socken, einige noch aus meiner Schulzeit, hatte auch zu Festen mehr geschenkt bekommen als ich brauchte, außerdem sollte ich noch Socken meiner Eltern austragen, die ihnen nicht mehr passten oder gefielen oder so. Selbst gekauft habe ich nur wenige. Nun habe ich von meiner Mutter nochmal ca. 200 Paar geerbt, die meisten neuwertig. Aber ich will doch morgens nicht aus 200 Paar die Socken des Tages auswählen! Darum habe ich die 20 Paar ausgewählt, die liegen im Bad griffbereit. Wenn man sie so oft anzieht, gehen sie auch bald kaputt. Dann suche ich mir aus den 200 neue aus. Das stresst mich weniger als ständig alle Socken im Blick zu behalten.
Dasselbe gilt auch für die Haargummis, die Kochtöpfe, Schöpfkellen und so weiter. Genau genommen koche ich jeden Tag mit demselben Topf, außer ich brauche mal etwas anderes, z.B. eine Pfanne. Das macht das Leben inmitten von dem Überfluss also trotzdem übersichtlich und minimalistisch. Für mich jetzt erstmal ein gangbarer Kompromiss, während ich noch am Entrümpeln bin.
Gerade bei Kleidung und Co ist dieses Vorgehen für mich wichtig, weil die Socken meiner Mutter, die noch im Schlafzimmer sind, die sind schimmelig. Im Prinzip könnte ich sie alle mal durchwaschen, aber wenn man sie zu lange ungenutzt liegen lässt, vermehrt sich der Schimmel wieder und ich bekomme Ausschlag davon. Da ich aber ständig dieselben Socken verwende, die mit den anderen nicht in Berührung kommen, habe ich ständig frisch gewaschene Socken.
Vielleicht ist das ja für jemanden eine Inspiration? Das Zeug einfach aufteilen in das, was man benutzt, und die Vorräte?
Wobei man die Vorräte dann mit der Zeit ja auch reduzieren kann.
Ja, @Anna1111 , der Ansatz gefällt mir! Was mich aber völlig umhaut ist deine Sockengeschichte. Glaub mir: Bis du beim 200. Sockenpaar angekommen bist, sind die Gummis so abgelagert, dass sie sich nicht mehr dehnen. Sie werden beim ersten Anziehen brechen, und dann hast du ganz viele von diesen sehr malerisch aussehenden Labbersocken, die man um Weihnachten rum mit Süßigkeiten füllen kann oder zum Putzen verwenden, aber die man nicht an den Füßen tragen will.
Ich hatte bis letztes Jahr irgendwann so 30-40 Paar Socken. Und ich habe fast alle von diesen Billigsocken, die ich jeweils in größtmöglichen Gebinden gekauft hatte, gespendet. Sie sind perfekt für Obdachlose, die sich einfach ein neues Paar aus der Kleiderkammer holen können, wenn die alten dreckig und kaputt sind. Einige wenige Paare davon hab ich behalten. Eins davon habe ich grade weggeschmissen: Es war ein paar Tage getragen und noch nicht dreckig, aber schon kaputt! 😲
Stattdessen hab ich mir 4 oder 5 Paar Wandersocken gekauft. Die sind tatsächlich bequemer und halten!
Den Ansatz, zwischen Vorräten und dem, was aktuell in Gebrauch ist, zu trennen, möchte ich auch noch konsequenter verfolgen. Was mir im Moment noch dabei in die Quere kommt, sind die vielen Weder-noch-Dinge. Zum einen muss ich gar nicht alles, was ich aktuell nicht verwende, in meinen Vorrat übernehmen. Man muss sich da immer auch fragen: 'Werde ich diesen Vorrat jemals aufbrauchen?', finde ich. Denn zum einen sollte der Vorrat nicht länger reichen als Lebenszeit (die eigene oder die der gelagerten Dinge), und zum anderen gibt es Dinge, die für immer "Vorrat" bleiben werden, während man sich was Neues holt. Weil man sie benutzen *könnte*, aber nicht wirklich *möchte*.
Ich weiß, wenn ich so schlau daherrede, klingt es, als müsse ich die Sache voll im Griff haben... Aber nein, so ist es nicht. Ich habe unzählige Dinge und es fällt mir unendlich schwer, jedes einzelne Teil einer solchen Kategorie korrekt zuzuordnen. Die Dinge lügen mich an und behaupten, sie wären "Vorrat". Und ich habe so wenig Lust, mich mit ihnen abzugeben, dass ich mich bei jeder Gelegenheit drücke...
@Robin
Socken zum Putzen verwenden?? Auch ne Idee... Ich glaube nämlich nicht, dass ich die bis zu meinem Lebensende noch durchlatsche...
Ja, eben. Der Vorrat ist bei mir auch so etwas, wo ich hin und wieder nachsehe, ob ich da nicht etwas zum Spenden oder Verschenken finde.
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