Ich wünsche mir manchmal Amnesie

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20.02.2024 16:50
#1
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Wenn ich nicht so viel schon ausprobiert hätte, woran ich gescheitert bin, z. B.
Abnehmen
Die Wohnung entrümpeln, herrichten
Einen Arbeitsplatz zu halten oder erfolgreich sein darin
Mehr Geld zu verdienen
Freunde finden bzw. Freundschaften erhalten

Dann könnte ich voller Hoffnung und Tatendrang ein Projekt starten.

Aber die vielen negativen Erfahrungen haben mir die Zuversicht und den Elan geraubt.

Was ich bräuchte, wäre ein Reset mit irgendeinem Unfall oder einem Holzhammer, eine Art retrograde Amnesie, das die Grundlage des ewigen Scheiterns löscht.

Das positive Denken kann man nur durch entsprechende Erfolgserlebnisse lernen. Hat man ein Leben lang Negatives gelernt, steckt man im Teufelskreis fest, weil man nicht glauben kann, wenn schlaue Gurus und Psychologen das Blaue vom Himmel lügen.

Du kannst alles werden, woran du glaubst. Bei Kindern ist alles möglich. Erwachsene haben oft (wie ich ) den Glauben verloren. Da müsste man bei mir die Festplatte löschen und neue Programme drauf schreiben.

Funktioniert nur mit Amnesie. Das sollten mal Neuroforscher raus finden, wie man solche Menschen mit Trauma und festgefahrenen Einstellungen mit OP oder Ähnlichem in eine Art Amnesie versetzen können. ZUR Not würde ich auch no h mal zur Schule gehen, wenn es alles betrifft, was ich zu der Zeit gelernt und dann vergessen hätte, würde mein Abi nachholen und das werden, was ich immer wollte.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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20.02.2024 17:29
avatar  Rica
#2
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...oder eine Amnestie: sich sein Scheitern aus ganzem Herzen verzeihen und sich selbst eine weitere Chance geben.

Bereit sein, sich immer neue Chancen zu geben. Egal, wieviele. So viele, wie notwendig sind, um zu erreichen, was man will.


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21.02.2024 06:27
avatar  Sybille
#3
Sy
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Ich wünsche mir auch manchmal Amnesie. Habe nicht das Gefühl mit der scheinbar unendlichen Menge Fehler in meinem Leben weitermachen zu wollen. (Oder zu können) Habe das Bedürfnis mich 24/7 für alles incl. der eigenen Existenz zu entschuldigen, so dass ich gar nicht mehr zum Handeln komme.
Ich wünsche mir manchmal eine Amnesie... Aber dann wird mir klar, dass man aus Fehlern lernt. Ich habe das Gefühl man macht dieselbe Sorte Fehler immer so lange, bis es "weh genug" getan hat - und man damit aufhört.
Hätte ich Amnesie - ich wüsste nicht mehr, wie weh manche Lektion getan hat - und machte dieselben Fehler aufs neue. Und wenn ich mir DAS vorstelle, dann will ich nicht Amnesie sondern nie mehr wieder einen einzigen Fehler vergessen. Mir alles alles merken um bloß so schnell wie möglich die Lektionen reinzuhauen. So sehr, dass es mich (s.o.) beim Handeln ausbremst.
Ach @Draculara ich fürchte nicht Mal Amnesie wäre ne Lösung...


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21.02.2024 19:29
#4
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Sicher ist es wichtig, durch Erfahrungen zu lernen. Manchmal hätte ich mir mehr Warnungen vor gewissen Dingen gewünscht, von jemandem, den ich auch ernst nehme. Oft hätte ich mir weniger Einmischung und Lügen seitens der Eltern gewünscht. Das bewahrt einen nicht vor Fehlern, sondern lädt geradezu dazu ein, sie zu machen.

Es gibt Fehler, die können auch nicht durch Einmischung mit Gewalt/Lügen verhindert werden. Die macht jeder irgendwann.

Was mir passiert ist, hat mich nicht nur davor bewahrt, mich seelisch (gesund) zu entwickeln, sondern hat in mir Ängste geschürt, die diese Entwicklung gebremst bzw. verhindert haben. Diese Gefühle von beispielsweise Geborgenheit, Abenteuerlust, Erfolg, Vertrauen, Liebe - wenn die meine Ängste vor Wiederholung von Gefühlen wie Hass, Ausgrenzung, Scheitern, Scham usw. überschrieben hätten bzw. wenigstens in einem ausgeglichenen Verhältnis dazu stünden, wäre ich vermutlich kein Messie geworden.

Das alles nachzuholen habe ich nicht geschafft. Diese Wohnung wird niemals fertig. Ich werde dieses Angebot, jede Woche jemanden rein zu lassen, der mich "anleitet" (ich bin doch nicht blöd!) , nicht annehmen. Das ist doch der Grund für mein Messie-Syndrom. Ich will nicht, dass immer wieder ein Kontrolleur hier rein kommt und mir vorschreibt, wie ich unseren Haushalt zu führen habe.

Psychologen schreiben auch nicht auf, was man ihnen erzählt. Die notieren nur Diagnosen. Darum stellen sie immer wieder die selbne blöden Fragen. Dann brauche ich auch nicht zu studieren. Ein Vater erzählt, er hat versehentlich (wieder) seine Kinder geschlagen. Da schreibt man auf "Narzissmus, eskalierende Aggressionen". Fragt nicht nach der Situation und wie oft das vorkam, ob die Kinder auch mal ins Krankenhaus mussten. Die haben Schweigepflicht.

Diese Pflicht erfüllen sie dann auch gegenüber ihren Patienten, falls sie diese überhaupt behandeln wollen. Hilfsbereitschaft beruht meist auf finanziellen Vorteilen. Therapeuten kriegen so viel Geld von den Krankenkassen, dass sie sich ihre Patienten aussuchen können. Die blöden Fragen nennen sie dann "Hilfestellung". Sie reimen sich was zusammen und der Patient muss selber einen Ausweg finden. Wozu geht der dann dahin.

Ich kann nur sagen: Wer seinen Müll entsorgt haben will und weiß, was alles Müll ist, der kann sich an ein sogenanntes Messie-Hilfe-Team bzw. H-Team wenden. Das können die. Aussortieren und Vorarbeiten muss man selber. Habe ich so mitgekriegt. Das Außenlager ist auch hilfreich, aber wir haben schon viel zum Sozialkaufhaus und zum Wertstoffhof gebracht.

Viele Grüsse
Draculara

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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21.02.2024 20:33
avatar  Gitta
#5
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Zitat von Draculara im Beitrag #4
Ich werde dieses Angebot, jede Woche jemanden rein zu lassen, der mich "anleitet" (ich bin doch nicht blöd!) , nicht annehmen.

„Anleitung“ klingt mir auch mehr nach Belehrung. Wenn es jetzt „Unterstützung“ wäre, also jemand, der einfach dabei ist, vor allem zum Reden, was einem beim Aufräumen so alles durch den Kopf geht. Das würde ich (für mich) hilfreich finden. Aber das war bei mir auch nicht immer so.
Zitat von Draculara im Beitrag #4
Ich werde dieses Angebot, jede Woche jemanden rein zu lassen, der mich "anleitet" (ich bin doch nicht blöd!) , nicht annehmen.


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