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Die Möchtegern-Minimalistin
@Rica
Im Schlafzimmer für den schönen und praktischen Schrank, im Wohnzimmer für die Renovierung, danach im Schlafzimmer für die Renovierung, im Flur für die Bücher, in der Küche für die Lebensmittel, die ich noch benutze, und für überhaupt. Da sieht es grundsätzlich aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Im Bad ist nicht viel zu tun, weil da reicht der Platz nicht, um groß Krempel zu horten. Aber renovieren wäre da auch nötig.
Von der Baufirma hab ich seit einer Ewigkeit nichts mehr gehört, und da ich auch in Trabbel wäre, wenn sie nächste Woche anfangen wollten, laufe ich ihnen jetzt nicht nach, sondern sehe lieber zu, dass ich dranbleibe mit dem Ausmisten.
So'ne Art Projektplan wäre eine gute Sache. Ich bin ja immer erstmal am Rumjaulen, wenn ich wo anfangen will, weil es stellt sich dann gefühlt innerhalb von 3 Sekunden raus, dass ich das gar nicht machen kann, bevor ich nicht 1-10 andere Dinge erledigt hab... Andere Orte ausgemistet hab meist.
Habe im öffentlichen Bücherregal Katharina Zaugg, "Wellness beim Putzen" gefunden. Selten dämlicher Titel. Der Inhalt könnte dagegen nützlich sein.
Wer mir Putzen als weltweite zivilisatorische Basisarbeit und postmoderne Putzkultur erläutern will, hat mein Ohr.
Schmutz [besetzt] den Raum (...) mit einer (...) Schicht. Diese Schicht bindet (...) Licht, was man nach dem Putzen sieht, wenn alles glänzt und die Oberflächen wieder ungehindert das hereinfließende Licht reflektieren.
aus: Katharina Zaugg, "Wellness beim Putzen"
Hübsch! Ich habe mich oft gefragt, wie der Eindruck "frisch geputzt" entsteht.
Also verbirgt man Schmutz am besten durch spärliche Beleuchtung? Um den Mangel an Lichtreflektion durch mangelndes Licht plausibel zu machen.
Oder besser besonders viel Licht? Um den Sauberglanz durch grelles Licht zu faken.
Bzw. im Idealfall putzt mensch einfach.
Zitat von Rica im Beitrag Weiter machen
Mein entrümpeltes und tägliches geputztes Bad ist binnen fünf Minuten sauber. Montags dauert es eine Viertelstunde, weil ich alle Fliesen rundherum mitputze. ;-)
Mein Bad ist auch nicht vollgestellt. War es auch noch nie, auch nicht zu meinen schlimmsten Messie Zeiten. Nur die Wohnräume.
Also, wie machst Du das? Wirbelst Du mit acht Armen in Hochgeschwindigkeit von einer Seite zur anderen? Oder ist es eher ein Katzenputz?
Zitat von Rica im Beitrag #338
Oder besser besonders viel Licht?
Nee, bei besonders viel Licht sieht man den Staub besonders gut.
Zitat von Gitta im Beitrag #339
Also, wie machst Du das? Wirbelst Du mit acht Armen in Hochgeschwindigkeit von einer Seite zur anderen? Oder ist es eher ein Katzenputz?
Keine Katzenwäsche! Kleines Bad, viel Übung, kein Perfektionismus.
Ich lasse das Waschbecken mit Wasser volllaufen. Während das Wasser läuft, säubere ich mit einem täglich frischen, trockenen Mikrofasertuch den Spiegel, die Ablage und poliere den WC-Papierhalter.
Tauche dann das Mikrofasertuch ins gefüllte Waschbecken ein und wringe es aus. Wische damit auf den Knien flugs den Fußboden. Da ich weiß, am nächsten Tag putze ich den Boden wieder, jage ich nicht jedem widerspenstigen Fussel nach.
Dann schwenke ich das Mikrofasertuch im gefüllten Waschbecken aus, um die Bodenfussel aus dem Tuch zu entfernen und es dabei gut zu säubern.
Das klatschnasse Tuch in die Badewanne legen. Einen Schuß Spülmittel aus der im Bad griffbereit deponierten Flasche auf das Tuch geben.
Die Combo aus triefend nassem Tuch mit Spülmittel flutscht und schäumt so gut, dass alles schnell geht und gründlich sauber wird: Wanne und Wannenrand abwischen, Armatur und Duschkopf mit dem Tuch einschäumen, Waschbecken inklusive Kopffliesen und Waschbeckenaußenseite abwischen. Spülkasten abwischen, WC außen und innen abwischen.
Mit einem kleinen Frotteetuch (jeden Tag ein frisches) poliere ich die kleine Glasduschwand und den WC-Sitz trocken. Fertig.
Montags kommt zum Spülmittel Essig dazu, was einen brauchbaren Kalklöser ergibt. An dem Tag wische ich zusätzlich alle vier Fliesenwände bis Schulterhöhe mit.
Einmal im Monat steige ich auf den Wannenrand, um die Deckenstrahler abzustauben. Staube Heizkörper ab, wische die Türe ab.
Das alles geht schnell, weil nichts wirklich schmutzig ist.
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