Die Möchtegern-Minimalistin

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04.08.2024 18:06 (zuletzt bearbeitet: 04.08.2024 18:07)
avatar  Rica
#416
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Zitat von Robin im Beitrag #412
Die Frage, wie man all die Lücken füllen kann, die durch Nichtkonsum entstehen, beschäftigt mich auch grade. Neulich hatte ich z.B. den Gedanken, dass Messietum und eine erfolgreiche Autorin zu sein sich gegenseitig ausschließen. Weil Messies ihre ganze freie Zeit direkt oder indirekt mit ihrem Chaos verbringen (entweder vergrößern sie es grade, oder sie verkleinern es, oder sie flüchten davor, oder sie sind damit beschäftigt, zu versuchen, es zu ignorieren. Während erfolgreiche Autorinnen sind zu beschäftigt mit Schreiben, um viel Chaos anzurichten oder Dinge anzuhäufen.

Und diesen Gedanken kann ich direkt anwenden auf die Frage: Was ist zuerst dran: Schreiben oder aufräumen? Wobei ich auch eher davon ausgehe, dass Minimalismus sehr hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren...


@Robin
Vielleicht ist es nur ein Klischee, dass Kreative häufig im beschönigend kreativ genannten Chaos leben. Aber ich bin mir fast sicher, dass eine Messiewohnung gutes Schreiben nicht verhindern kann.

Im Gegenteil. Bei unschönen äußeren Umständen benutze ich Schreiben oft als Eskapismus.

Allerdings habe ich kein Bedürfnis nach kreativem Schreiben. Für mich ist Schreiben ein Denkwerkzeug, das sich in manchen Sternstunden selbstständig macht, und mir dann gute Texte gelingen lässt. Bellestristik zu schreiben, folgt vielleicht anderen Gesetzen.


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04.08.2024 18:37 (zuletzt bearbeitet: 04.08.2024 18:38)
#417
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@Rica ja das kenne ich leider auch. Und ich bin erst seit ein paar Jahren sehr gelassen was meine Figur angeht.
Früher war immer im Kopf.."...wenn du nicht mehr dick bist dann findet dich jemand hübsch....wenn du nicht mehr dick bist dann kannst du was unternehmen....wenn du nicht mehr dick bist...dann bist du es wert geliebt zu werden...."
Ich bin immernoch dick
Es ist mir mittlerweile vollkommen wurscht.Es gibt tolle Kleidung in jeder Größe (...jaaaa ich eskaliere da ein wenig....) und wem es nicht passt der soll mich nicht angucken.
Dazu war aber verdammt viel Zuspruch von außen nötig. Durch meinen Mann, Therapien,fremde Menschen die mir gesagt haben das sie mich schön finden. Männer und Frauen. Einfach so.
War ein harter Weg aber fühlt sich gut an. Und frei.
Ob das mit der Wohnung auch so klappt? 🙈🙈🙈
Ich arbeite dran.
Heute ist mir ne Netflix Serie und ne Tafel Schokolade in den Weg gekommen. Irgendwie ist halt immer was....😎🙈


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04.08.2024 18:53
avatar  Robin
#418
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Hallo @Rica ,

in dem Spiegel der Verallgemeinerung hab ich mein eigenes Handycap sehr klar gesehen: Das Chaos in der Wohnung entspricht genau dem Chaos im Kopf. Nicht etwa, dass da nix drin wäre! Im Gegenteil: Da ist viel zu viel und wenn ich anfange, eine Struktur zu machen, wird das niemals fertig, weil nach 1. kommt 1.1. und danach 1.1.1. usw..

So einfach vor mich hinschreiben kann ich auch ganz gut, und manchmal habe ich angefangen, zu versuchen, auch längere Texte einfach so "organisch wachsen zu lassen" nach dem Motto: Was mir nicht aus der Feder fließt, wird auch niemand vermissen. Das Putzige ist, ich kann eigentlich ganz gut schreiben. Nur halt bei längeren Sachen sieht die Struktur genauso aus wie meine Wohnung. 🤔

Es ist nicht so, dass ich meinem Studium noch nachtrauere, das genau daran gescheitert ist. Aber es gibt ein Thema, zu dem ich was zu sagen hätte (nein, es gehört nicht zu den Dingen, über die ich im Forum schon geschrieben hab) - und wie absurd ist es denn da, dass ich mir Sorgen mache über Mangel an Beschäftigung, wenn ich nicht sinnlos konsumiere? 😳😳😳

Schreiben als Eskapismus kann ich auch ganz gut. Auch als Denkwerkzeug. Es ist also nicht der Mangel an Lust zu der Tätigkeit an sich, sondern ich flüchte auch da, wenn ich meine Gedanken erstmal *aufräumen* muss, weil da kommen dann halt immer noch mehr...

Naja, wir hatten eigentlich schon längst entdeckt, dass nicht alle Messies identisch sind und dasselbe Problem haben.


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04.08.2024 20:44
avatar  Gitta
#419
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Zitat von Robin im Beitrag #412
wenn man seine Zeit nicht mehr mit Konsum verbringen will

Du meinst hier wahrscheinlich hauptsächlich Sachen kaufen. Oder vielleicht auch Fernsehen, Bücherinhalte, Radio, Bildung und Informationen konsumieren? Ich finde bei mir letzteres auch vor. Vielleicht zu viel? Und bei mir kann es manchmal helfen, alles abzuschalten oder aus der Hand zu legen. Und eine Weile nur vor mich hinzukucken (frei nach Astrid Lindgren), damit der Kopf mal abschalten kann. Und danach wieder Energie für neue Ideen oder Entscheidungen treffen hat.


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05.08.2024 15:58
avatar  Rica
#420
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Ich freue mich wie Bolle über den Spendenaufruf unter den Threads. @Emin kann und soll das Forum nicht alleine finanzieren.

Ich spende (m)einen mir angemessen erscheinenden Anteil an den Forenkosten. Das sind für mich 50 Euro im Jahr, also knapp ein Euro pro Woche.

Mir hilft das Forum enorm beim Entrümpeln. Und ich lese so gerne, wie es bei den anderen Forist*innen läuft. ♡♡♡


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