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Die Möchtegern-Minimalistin
Zwei Kannen Tee später: Okay, läuft.
Ich arbeite sportlich gegen die Uhr bzw. gegen den wattstarken Wasserkocher. Ich erledige die einzelnen Blätter des Stapels blitzschnell, damit ich in den wenigen Minuten, bis das Wasser kocht, viel wegarbeiten kann.
Diese Technik verwandelt die Unlust, den Stapel abzubauen, in eine spannende Challenge.
Hübscher Text über die angeblichen 10.000 Dinge im Durchschnittshaushalt:
Besitzen wir wirklich 10.000 Dinge?
htt ps://ww w.derstandard.at/story/2000132723089/besitzen-wir-wirklich-10-000-dinge?ref=article
Der US-Blogger Dave Bruno tingelt seit Jahren mit der These über die Bühnen, dass man eigentlich nur 100 persönliche Dinge zum Leben bräuchte. Das ist insofern ein bisschen irreführend, als er die Gegenstände, die er sich mit seiner Familie teilt – also von Möbelstücken bis zu Besteck –, nicht mitzählt. Da sind wir wieder bei der Definitionsfrage. Und 100 persönliche Nicht-Alltagsgegenstände klingt dann schon wieder machbarer. Ein deutscher Minimalist gab vor ein paar Jahren den Ratschlag, dass man sich überlegen solle, was man bei einem Feuer aus seinem Haus mitnehmen würde. Das ist vermutlich ein guter Ratschlag. Allerdings muss man die 142 Bücher in seinem Regal vielleicht nicht präventiv wegschmeißen, nur weil man sein Leben nicht für sie riskieren würde.
Bei Cleanies oder Normies entgleist ein aufgeschobener Papierstapel nicht, glaube ich. Während der Stapel bei mir einen üblen Rückfall ins Messietum auslösen könnte. Wie gesagt: Der Stapel metastasiert. Er gefährdet bereits das labile Gleichgewicht auf meinem Arbeitstisch.
Vielleicht ist das ein Teil von dem, was @Emin meint, wenn er (sinngemäß) schreibt: Messie bleibt Messie. Selbst wenn der Messie zum Minimalisten wird.
(Ja, ich weiß, Emin bezieht sich dabei mehr auf die Mechanismen der Ansammlung und des Hortens, was sich bei ihm z. B. in Wissenskumulation äußert.)
Liebe Rica, keine Panik! Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Bei mir sammeln sich Unterlagen auch auf einem Stapel, bis ich sie mal alle sortiere und abhefte. Ich finde das so effizienter, weil es immer ein wenig dauert, bis ich den richtigen Ordner an der richtigen Stelle aufschlage. Und ja, nebenher geht doch gut. Ich nutze auch jede Wartezeit, z.B. während der Toast im Toaster ist oder ich warte, bis das Nudelwasser kocht oder so.
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