@skurril
Ja, klingt sehr unprofessionell. Gutes Personal zu finden, ist heute echt schwierig. Die jungen Leute lernen zwar, dass eine klare Meinung und Selbstbewusstsein wichtig sind, aber gute Arbeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit und so wird nicht erklärt, so als sei es überflüssig.

Ahhhh (juhu, morgen habe ich [bis auf einen Termin] frei!)
Aber: ich muss noch einkaufen, den die Woche über liegengebliebenen Haushalt machen, die nächste Woche essenstechnisch vorplanen, Wäsche waschen, würde eigentlich auch gerne schwimmen gehen,...

A propos Personal: Neulich erzählte mir jemand aus einem kleineren, gut laufenden Handwerksbetrieb, dass sie dringend Leute suchen. Sie haben also gezielt auf Tiktok junge Leute angesprochen. Es haben sich dann auch 30 spontan gemeldet. Sie wollten alle 30 zum Bewerbungsgespräch einladen, aber von den meisten haben sie dann doch nichts mehr gehört. Die haben nicht mal abgesagt. Ein paar haben zum Bewerbungsgespräch zugesagt, sind dann aber nicht gekommen. Vom Rest haben sie zwei eingestellt, doch die sind nach einem Monat wieder rausgeflogen, weil sie mehrmals morgens verschlafen haben. Vermutlich waren sie auch ansonsten zu nichts zu gebrauchen. Seufz.

Die Jugend ist total verwöhnt, weil sie ständig erleben, dass die Firmen sich bei ihnen bewerben und anbiedern. Zu meiner Zeit war das anders. Bei meiner ersten Bewerbungsrunde musste ich 52 Bewerbungen schreiben, hatte dann 13 Bewerbungsgespräche und am Ende zwei Stellen zur Auswahl. Wenn man dann endlich einen Job hat, dann gibt man sich Mühe, den auch zu behalten, selbst wenn es ein Scheißjob ist.

Aber die jungen Leute nehmen das für selbstverständlich, dass ihr Lebensunterhalt gesichert ist, auch wenn sie nicht arbeiten. Im Gegensatz zu mir kennen sie vermutlich keine Leute, die immer schlecht verdient haben und darum wenig in die Sozialversicherung einbezahlt haben. So will man im Alter echt nicht leben. Ich könnte durchaus weniger arbeiten, wenn ich nicht mehrere Rentenversicherungen und einen Bausparvertrag hätte. Aber die sind mir wichtig. Wenn man im Alter tatterig und hilfsbedürftig ist, da will ich mir wenigstens meine Hilfsmittel leisten können. Die Krankenkasse bezahlt ja auch nur das Lebensnotwendige und von allem nur die billigsten Modelle. Bei meinem Glück kriege ich vielleicht nicht mal die.

Die jungen Leute kennen durchaus Zukunftsangst, z.B. wegen Klimawandel, aber sie erwarten von uns, dass wir das Problem lösen. Seufz. Klar haben wir uns nicht genug um die Umwelt gekümmert, aber wir haben um unser Überleben gekämpft. Ich jedenfalls muss als erstes mal meinen Lebensunterhalt sichern, was nicht so einfach ist, insbesondere in meinem Alter. Ich gehöre nicht zu den viel gesuchten Berufsanfängern. Experten werden viel seltener gesucht und nicht unbedingt angemessen bezahlt.

@Anna1111

Finde es schwierig, wenn Du von "die jungen Leute" schreibst. Das ist eine so große Gruppe, die alle unterschiedlich ticken, dazu die Umweltbedingungen (damit meine ich die Gesellschaftlichen) das geht nicht, das so zu verallgemeinern. Ist ja schon schwierig bei kleineren Gruppen wie " Die Messies".

@charlotta
Ja, klar, es gibt immer solche und solche. Aber ich habe inzwischen fast 30 Jahre Berufserfahrung und sehe doch einen deutlichen Trend, dass die Arbeitsmoral den Bach runter geht. Bei den "Alten" gibt es aber auch Leute mit schlechter Arbeitsmoral, die sich ständig krank melden, um stattdessen einen schönen Tagesausflug zu machen. Die haben aber oft tatsächlich die Situation, dass sie unkündbar sind wegen Schwerbehinderung oder Fachkräftemangel oder Beziehungen zum Betriebsrat.