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Zitat von Ichaufloesung im Beitrag #15
Wir gebrannten Kinder sind halt am besten für uns da und so wird es immer sein.
Kinder können sich nicht gegenseitig in der Entwicklung genügend helfen.
Ihnen fehlt die REgulationskompetenz, die mensch in Kindheitstagen durch regulierte Eltern lernen würde.
Ungünstigerweise hatten die meisten von uns Eltern, die es ebenfalls nicht gelernt haben und damit ihren Kindern nicht beibringen konnten, obwohl es ihre Verantwortung gewesen wäre.
Diese innere Erlebenswelt, die wir als Kinder erfahren haben und ggf. heute immer noch erfahren, über die können wir uns austauschen und für die können wir einander Verständnis aufbringen, das viele regulierte Menschen nicht verstehen können, weil sie sich nicht in diesen emotionalen MANGEL einfühlen können.
Jedes Kindheitserleben war unterschiedlich und sehr individuell und dennoch gibt es darin Gemeinsamkeiten, für die wir untereinander Verständnis aufbringen können.
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Nur nochmal zur Verdeutlichung, eher für alle anderen, du hast es verstanden IBI.
Ich benutze "gebrannte Kinder" als Metapher für traumatisierte Menschen.
Das mag Großteils zutreffen, wenn es einem selber zu schlecht geht, kann man keinem anderen Helfen, ganz wichtige Grundlage.
Einige von den "Kindern" kommen aber da relativ gut raus, entwickeln die Regulationskompetenz damit später noch, auf die ein oder andere Weise, wie sehr darüber kann man natürlich trefflich streiten.
Aber zumindest einer mehr als der andere. Oder der eine mehr in bestimmten Bereichen und der andere mehr in anderen Bereichen.
Die unterschiedlichen Kompetenzen kann man ja irgendwie zusammenführen. Quasi so eine Art Brainstorming.
Dann hat man doch gerade besonders viel Verständnis für diejenigen, die diese Regulationskompetenz, wie du es nennst, (ich finde den Begriff richtig gut) noch nicht oder nicht in dem Maße entwickelt haben / entwickeln konnten.
Ein Verständnis was Menschen, die diese Erfahrung selbst nicht am eigenen Leib erlebt haben, doch niemals aufbringen können, mögen sie noch so gebildet sein.
Selbst das beste Wissen darüber entfaltet erst seine maximale Durchschlagskraft, wenn es mit den richtigen Erfahrungen verwoben wird.
Gerade da man selber doch am besten weißt, wie es sich angefühlt hat, wo man noch nicht so weit war.
Daher denke ich sehr wohl, dass ein Traumatisierter, der sein Trauma weitestgehend verarbeitet hat, anderen Traumatisieren besser helfen kann, als viele normale Menschen, mögen Sie auch, zumindest theoretisch, besser qualifiziert sein und damit helfen sich am Ende doch noch die Kinder in ihrer Entwicklung, mögen es auch nun große und recht alte Kinder sein. Das machen wir hier doch, oder nicht?
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Zitat von Ichaufloesung im Beitrag #17
Daher denke ich sehr wohl, dass ein Traumatisierter, der sein Trauma weitestgehend verarbeitet hat, anderen Traumatisieren besser helfen kann, als viele normale Menschen, mögen Sie auch, zumindest theoretisch, besser qualifiziert sein und damit helfen sich am Ende doch noch die Kinder in ihrer Entwicklung, mögen es auch nun große und recht alte Kinder sein. Das machen wir hier doch, oder nicht?
ja, das hat was.
Trauma weitestgehend verarbeitet ist dabei ein wichtiger Faktor.
Manchmal frage ich mich, wann ich "weitestgehend" erreicht habe.
Pareto 80/20 bzw. 90/10 %?
Die habe ich erreicht, da bin ich sicher.
Dennoch machen bei mir die letzten 10% unheimlich viel meiner dysfunktionalen Verhaltensweisen aus. Wann ist weitestgehend erreicht?
Das ist ein anderer Teil, der mich stört:
Viele teilen deinen Glauben nicht.
Sie wollen Menschen mit fachlichen Qualifikationen, die bis zu einer gewissen Grenze helfen können, aber sie gestehen Menschen, die Trauma weitestgehend verarbeitet haben, kaum zu, helfen zu können.
Schriftlich in diesem Forum ist die Unterstützung bedingt möglich.
Regulationen lassen sich NUR in zwischenmenschlichen Beziehungen erlernen.
Manchmal können es Tiere sein, die einen Teil der Regulation anbieten können.
Regulation bedeutet auch:
sich spüren können, während ich gleichzeitig im Kontakt mit meinem Gegenüber bin.
viele Messies haben den Hang dazu für andere da zu sein und anderer zu unterstützen.
Meine Mutter war Vorbild ohne Messie zu sein, es liegt nicht am Syndrom, den Hang zu haben für andere DA zu sein.
Wenn ich mich um andere kümmere, dann habe ich mich in der Zeit völlig vergessen. Was in mir emotional vorging habe ich völlig verdrängt, um all das nicht zu spüren.
Mich zu spüren, beruhigt mein Nervensystem und gleichzeitig wird es gefordert: es spürt nach und nach all den KRAM, den ich früher ins ALL verdrängt habe, um ja nichts zu spüren.
Der nicht sehr angenehme Teil des Konzepts und der Teil, den es braucht, wenn traumatisierter mensch ein angenehmeres LEBEN als bisher führen und fühlen möchte.
Ich freu mich sehr auf den ein oder anderen Text von dir, MB.
Wer weiss, welche speziellen Songs du nach und nach erschaffen wirst.
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Aus dir spricht so viel Weisheit IBI, es ist mir eine Freunde, mich mit dir auszutauschen.
Wann du "weitestgehend" erreicht hast und wie weit du wirklich von theoretischen 100 % Vollheilung (die wahrscheinlich keiner von uns jemals erreichen wird, ich auch nicht) weg bist, kann ich unmöglich beantworten oder einschätzen. Auch was dir noch weiter helfen würde, näher da ran zu kommen, ist für mich sehr schwer zu prognostizieren.
Wie du selber gesagt hast, unsere Schicksale sind sehr individuell, unser Schaden ist sehr individuell. (auch wenn die gleichen Mechanismen zu Grunde liegen)
Das ist jetzt nur eine Hypothese, ich kann es nicht wissen und mir sind meine eigenen Limitierungen allgegenwärtig bewusst, ich bin auch nur ein Mensch und irre mich, immer wieder. Aber vielleicht fehlen dir gar nicht nur noch 10 %. Vielleicht ist es halt doch noch eine ganze Ecke mehr als das und deswegen ist es noch so Dysfunktional bei dir.
Vielleicht brauchst du tatsächlich noch eine richtige Traumatherapie oder irgendwas in diese Richtung.
Bei mir schätz ich die Quote nämlich ähnlich ein. Wenn du das "PTBS Borderline" Video (ist auf FSK 18 gestellt, das sieht du vielleicht nicht) auf meinem Kanal ansiehst, da spreche ich über diese Sachen relativ lange. Bei mir würde ich auch sagen, es ist um 90 % reduziert (der Traumatisierungsschaden)
Wir schätzen das also erstmal identisch bei uns ein.
Ich hab aber im Normalfall keine nennenswerten Dysfunktionale Symptome mehr und das schon seit Jahren, es sei denn, ich werde aktiv retraumatisiert, wie es vor ein paar Monaten passiert ist.
Das ist das einzige, was bei mir noch dazu führt, dass ich nochmal richtig dekompensiere, ansonsten bin ich, seit langem, relativ stabil.
Wäre das nicht der Fall, hätte ich nicht erreichen können, was ich die letzten 3 Jahre erreichen konnte. Das war früher nicht möglich, da war ich halt zu sehr mit Überleben beschäftigt, wie das doch bei vielen von uns leider der Fall ist. In dem Zustand kannst du nicht konzentriert ein Instrument lernen, über Jahre, oder große künstlerische Leistungen vollbringen, über lange Zeit konzentriert und energiezehrend an komplexeren Projekten arbeiten. Das lässt deine Krankheit ja nicht dauerhaft zu, deswegen ist es ja so einschränkend, so dysfunktional.
Um höhere Funktionen nutzen zu können, um das eigene Potential freizulegen und damit wirklich arbeiten zu können, musst du schon ziemlich weit gekommen sein, leider.
Für mich fühlt sich das ungefähr so an:
Ich hab so viel Energie, die ich früher nicht hatte und die ich konstruktiv nutzen kann. So viel Kraft und Antrieb, der nicht in irgendwelchen seltsamen Symptomen verpufft, oder in Depressionen. Ich muss mich nicht mehr sedieren und am Computer rumvegetieren, wie ich das früher gemacht habe. Da hab ich meinen Kopf ausgeschalten und bin geflüchtet, in irgendwelche Videospiele, und hab es manchmal kaum noch ertragen, da wieder rauszukommen.
Ich fühl mich normalerweise gut und relativ glücklich und bin mit meinem Leben und mir zufrieden. Hab funktionierende Beziehungen und echte Freundschaften (was früher unmöglich war). Es hat so viele Dinge in meinem Leben verändert. Es durchdringt mich von Kopf bis Fuß.
Als mich mein alter Chef, bei meiner Kündigung, vor ein paar Monaten, Wochenlang wie Scheisse behandelt hat, hat mich das aus der Bahn geworfen. (das kann man schon Mobbing nennen und ich hatte mir jahrelang den Hintern für ihn aufgerissen, was plötzlich nichts mehr wert war) Er hat mich nicht mehr gegrüßt, nicht mehr mit mir gesprochen, mir keine Anweisungen mehr gegeben, mich halt nicht mehr wie ein Mensch behandelt und die ganze Zeit, saß er neben mir und hat diese passiv aggressive Art auf mich abgestrahlt, um mich für meinen "Verrat" zu bestrafen.
Das hat mich, über Wochen, komplett zermürbt. Das hat mir - zumindest temporär - und alles Nachwirkungen davon sind bis heute noch nicht verflogen, viel davon wieder genommen. Mich wieder krank gemacht, mich wieder Dysfunktional gemacht, mein Immunsystem geschwächt.
Das ich das nicht wegstecken konnte, ohne so viel Schaden zu nehmen, dass ich dadurch retraumatisiert wurde. Das sind meine letzten 10 Prozent.
Bis zu dem Punkt lief alles wie am Schnürchen. Ich hatte nichts mehr, was du wahrscheinlich Dysfunktionalität nennen würdest. (gut ich trink meine 2 Bier am Tag, muss aufpassen, dass es nicht mehr wird, bin Nikotinsüchtig, konsumier ab und an bisschen Cannabis, was mir auch gegen diverse Schmerzen hilft)
Ich sag nicht, dass alles perfekt war. Aber ich hab mein Ding gemacht, mir ging es gut, hab Gitarre spielen und singen gelernt, angefangen meine Songs zu schreiben und hatte das Gefühl jetzt geht mein Leben los, jetzt bin ich endlich dran, ich habs geschafft, hab mich befreit von dem Mist. Das sind meine 90%. Weniger als das würde ich dafür nicht akzeptieren.
Ich weiß nicht, ob dir das irgendwie hilft, dich zu orientieren. Aber ich hab mich verdammt gesund gefühlt die letzten Jahre, gesünder als jemals vorher in meinem Leben und nur dieses wochenlange getresse und gemobbe hat mir das wieder kaputt gemacht.
Zum nächsten Thema:
Nein, viele teilen meinen Glauben nicht. Ich war so oft selber in Behandlungen und in Kliniken und hab gesehen wie fahrlässig und Naiv teilweise sogenannte "Fachkräfte" mit den Patienten umgegangen sind. Ich hab ein Maß an Inkompetenz beobachtet, wie man es sich kaum vorstellen kann.
Trotzdem wurde ich immer nur belächelt, wenn ich versucht habe, irgendwas davon zu kritisieren. Dafür belächelt wie ich mit meinen Büchern da saß und gelesen habe.
Bücher gelesen habe, die sie selber hätten lesen sollen. Das ist ein Grund warum ich mich von dem Thema eigentlich schon abgewandt hatte. Es ist erst seit kurzem wieder in meinem Leben, war jahrelang weg. Ich war einfach frustriert und hab gemerkt, dass mir die Musik solche Probleme niemals bescheren wird.
Doch ist für jeden zu sehen und zu hören, was ich leiste. Da kann keiner einfach auf mich herabsehen, weil ich keinen Schein habe, weil ich ein Autodidakt bin.
Und wie ich immer wieder erlebt und beobachtet habe. Der Befehl "schweig über dein Trauma" das ist nicht der Platz hier, das ist nicht der Ort dafür.
Selbst jetzt noch koch die Wut in mir hoch und ich würde der "Ärztin" gerne ins Gesicht spucken, die mir das wortwörtlich ins Gesicht gesagt hat.
Ist über 10 Jahre her, werde ich niemals vergessen. Ich wurde immer so diagnostiziert, dass es in das Behandlungskonzept der Klinik gepasst hat. Niemals objektiv.
Am Ende stand die Vollauslastung bei denen immer im Vordergrund. Dieses System kotzt mich so unglaublich an und ich froh, dass ich auf solche Leute nicht mehr angewiesen bin, auf solche Kliniken nicht mehr angewiesen bin.
Jeder hat mein Mitleid, der sich mit sowas rumschlagen muss und dann noch in einer Position der Schwäche ist, wirklich Hilfe brauch und dann spielen Sie mit dir rum, damit du in Ihre Konzepte reinpasst. Es gibt viele Einrichtungen und Ärzte, die das sicher wesentlich besser machen, aber ich hab da einfach sehr schlechte Erfahrungen gemacht, vor 10 Jahren, und das war einer der Hauptgründe warum ich einen Weg finden musste, wie ich mir selber helfen kann.
Mein Gott, will nicht wissen, wie lange der Text wird, hat mich voll getriggert, sorry ;-)
Ich stimme dir zu, dass Schriftlich nur sehr bedingt eine Form von Unterstützung möglich ist, absolut. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren.
Die zwischenmenschliche Komponente (Face to Face !) ist unglaublich wichtig auch das.
Wir "Primaten" brauchen wohl, im Durchschnitt, 45 Minuten echten Kontakt mit anderen Menschen, um Psychisch wirklich gesund zu bleiben. (die anderen Menschen, sollten dann auch keine Psychowracks sein, du bist quasi ein psychologisches Produkt aus deinen engsten Bezugspersonen -> interpersonelle Wechselwirkungen, wird viel zu wenig beachtet bei Therapien)
Wir sind so soziale Wesen, das spiel absolut immer mit rein. Völlig egal, was ich mit mir gemacht habe, oder was ich gelernt habe. Erst in der Interaktion und Wechselwirkungen mit anderen Menschen hat es sich wirklich materialisiert oder verwirklicht. Ich brauchte immer eine "Soziale Spielwiese" dafür.
Man kann sich natürlich auch "zu sehr" um andere kümmern. Gar keine Frage. Nicht umsonst gibt es ja sowas wie Co- Abhängigkeit. Wie so oft im Leben, die Dosis macht das Gift. Aber wie du auch selber schon mehrfach gesagt hast, vieles ist auch sehr spezifisch und einzelfallabhängig.
Sich selber wieder spüren lernen, ein Körpergefühl zu entwickeln ist so hilfreich und heilsam. Ich hatte 0 Gefühl für mich selber früher, war motorisch sehr ungeschickt, schlaksig, unsportlich. Noch die Kontrolle über meinen Körper zu bekommen hatte auch so etwas unglaublich heilsames.
Gerade die Musik und besonders der Gesangsunterricht, mit meiner tollen Lehrerin, hat mir da sooooo viel gebracht.
Sowas kann ich nur empfehlen.
Mich würde natürlich interessieren, wie diese Dysfunktionalität bei dir denn praktisch aussieht. Magst du darüber was erzählen?
Du sagst, dass es so einen großen Impakt auf dich hat.
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