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Projekt "Umzug", Phase I
@Lynda: Der wohnt weit weg.
Bilanz heute: Nach der Arbeit die Powerbanks abgeholt. Pause. Dann Abwasch + die Klamotten eingesammelt, die ich neulich schon aus dem Schrank genommen hatte. Ist vielleicht nicht grade das Dringlichste gewesen, aber ich mag's einfach nicht, wenn aussortierte Sachen nur vom Schrank auf den nächstbesten Stapel wandern. Das kommt mir vor wie mehr Unordnung machen als vorher war Damit sich die Tour lohnt, gleich noch die Pullover durchsortiert - auch zwei raus. Im anderen Schrank war ich wenig effektiv. Da haben die Mäuse gewütet und alles muss in die Wäsche. Das unterste Teil dort für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben, weil ein Stuhl mit 'nem Berg Kram drauf vor dem Schrank steht und das Rausholen von Dingen Yoga für Fortgeschrittene ist. Alles in die Fahrradgepäcktaschen. (1h)
Klamotten zur Stadtmission gebracht incl. bisschen Bewegung. (½h)
Nicht allzu viel gemacht also, aber stressfrei und ausgewogen.
Gestern vergaß ich zu erwähnen: Das Abholen der Powerbanks hat auch ca. 'ne Stunde gedauert. Es ist auch ein sehr netter, aber anstrengender Sozialkontakt. Die Nachbarin ist selbst Messie... Und holt vermutlich mit dem Hintern Luft beim Reden. Wir können uns aber prima gegenseitig unterstützen und tun das auch!
Beim Pullover durchforsten fand ich eine halbhohe Sommerhose zwischen den Pullovern. Genau so eine, wie ich mir demnächst kaufen wollte. Nur ein bisschen eng, aber ich passe rein. Und nein, ich finde es nicht sonderlich schick, wenn Hosen eng sitzen. Ich hatte eigentlich grade den Grundsatzbeschluss gefällt, keine engen Hosen mehr zu tragen. Aber kann mir mal jemand verraten, was ich mir gedacht habe, als ich sie zwischen die Pullover gesteckt habe? In einem bin ich mir sicher: Ich habe das getan, weil sie meiner Meinung nach nicht auf den Stapel mit den langen Hosen gehörte. Nur: Warum zwischen die Pullover? 🤨
Resultat von heute: Naja, früh aus dem Haus, nicht so früh zurück, und immerhin habe ich mir gesundes, leckeres günstiges Essen gekocht. So'ne Art Chili sin carne mit Gemüse der Saison. Und dann bin ich ein bisschen auf und ab getigert vor meinen Krempelbergen und konnte mich nicht entscheiden, was ich wie damit mache. Ach, zumindest wieder ein paar mehr als abgelaufene Lebensmittel dem Kompost-Eimer übergeben. Und zwei Portionen Wäsche von vor 2 Wochen endlich in den Schrank eingeräumt (letzteres: 4 Minuten!!!). Ich kann mich heute nicht auf Krempel konzentrieren... Außerdem kann ich schlecht kucken, weil mir Staub in die Augen geraten ist. Vielleicht auch Pollen. Vielleicht... duschen? JA!
#39
So, jetzt 4 Tage im Stück frei, und die will ich natürlich nutzen, um mit dem Haushalt weiterzukommen.
Vier Tage sind eine wahnsinnig lange Zeit, wenn man irgendwelche Pläne machen will. Und am Ende sind sie so oder so eine viel zu kurze Zeit. Ich bin bestens in der Lage, Hunderte von Aufgaben zu finden, die erledigt werden müssen. Nur: Was wichtiger ist als das andere oder wie man eine ineinander verknotete *Kette* von Aufgaben löst, ist mir ein Rätsel. Dabei war ich in der Schule mal sehr gut in Mathe! Da musste man doch auch immer so Gleichungen aufdröseln. Das hat mir Spaß gemacht!
Jetzt hatte ich grade versucht, neben meiner Tody-App mal testweise eine Bullet-Journal-App in Betrieb zu nehmen. Der Grund: Tody ist super für wiederkehrende Aufgaben - so toll, dass ich *alles* da eingetragen hab, was ich regelmäßig machen will, nicht nur die Haushaltsaufgaben. Und genau da liegt das Problem. Ich kann mich 500% meiner Zeit mit wiederkehrenden Aufgaben beschäftigen, ohne den *einen* wichtigen Anruf zu erledigen, der mir ein unangenehmes Gefühl in Bauch und Hals macht!!! Aktuell ist das z.B. der Anruf, um den Strom ***ent***sperren zu lassen. Ich denke, dass es daran liegt, dass ich jahrelang in Angst gelebt habe vor der Stromsperre. So hat es mir auch die Coachin erklärt, die übrigens mittlerweile die Segel gestrichen hat. (Weil sie eigentlich dafür bezahlt wurde, mir Druck zu machen, dass ich mir einen anderen Job suchen soll, und eingesehen hat, dass ich sowas wirklich nicht gebrauchen kann momentan und hoffentlich gar nicht. Was das Messie-Thema angeht, meinte sie, ich solle mir "professionelle Hilfe" holen - und störrisch, wie ich bin, heißt das nun für mich, dass ich wieder alleine dastehe.)
Als die Stromsperre dann kam, war ich natürlich kurz in Panik. Aber schon am ersten Tag fühlte ich mich abends prächtig entspannt bei Kerzenlicht und mit meiner Camping-Ausrüstung. Das hab ich nun einige Jahre durchgehalten und bin sehr froh über diese Erfahrung! Ich denke, dass alle in diesem zivilisierten Land diese Angst vor dem Stromausfall verdeckt in sich tragen. D.h. sie beruhigen sich natürlich damit, dass das nicht passieren wird. Um so größer wird die Panik, wenn es doch passiert. Und umso größer ist die "latente Angst", die man nicht fühlt, aber die einen trotzdem irgendwie fremdbestimmt.
Ich weiß also jetzt, dass ich sowohl im Sommer als auch im Winter ohne Strom leben kann. Es wäre aber schöner, im Sommer einen Kühlschrank zu haben und im Winter auch warm duschen zu können vor dem kalten Guss. So wie ich es ja auch schön finde, Internet zu haben dank der Powerbanks, die jemand anders für mich an seiner Steckdose lädt. Wie ich überhaupt ohne Strom *anderswo* weder Handy noch sonstwas hätte. Autarkie ist eine Illusion! Aber eine, die sich sicherer anfühlt...
Auf jeden Fall finde ich es schon hilfreich, mit Routine zu beginnen und in solchen Blöcken zu arbeiten wie die letzten Tage: Jeden Block eine Runde Putzen oder Aufräumen, und zum Abschluss (und Belohnung) was rausschaffen. Pause. Nächste Runde. Wo da jetzt so unangenehme Anrufe und überhaupt das, was man "regeln" muss, drin vorkommt, weiß ich noch nicht. Aber beim Schreiben hab ich jetzt beschlossen, das zu tun, wonach es mich drängt: Mit einer lange nicht gemachten Routine anfangen, um erstmal in die Pötte zu kommen.
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