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Guten Rat gesucht
Sind Gespräche mit ihr grundsätzlich möglich? Wenn ja, frag sie selbst. Bei den anderen Lösungen habe ich folgende Gedanken: Ein Ortswechsel könnte sich sehr positiv, aber auch sehr negativ auf sie auswirken. Dazu müsste man sie wirklich befragen. Bei der jetzigen Wohnung könnte man ergänzend eine Art Betreuung beim sozialpsychatrischen Dienst beantragen, die dauerhaft und auf professioneller Ebene nach ihr schaut, damit auch Du entlastet bist. Heißt: Ja, in dem Fall würde ich sie jetzt noch einmal unterstützen und dann sorgt die Betreuung dafür, dass der Zustand bleibt. Alternativ könnte auch eine Unterbringung in einer Pflegeneinrichtung/Betreute WG eine Option sein. Dazu müsste man sie aber auch befragen.
Ja, Alkoholismus ist schlimm, aber er hat seine Berechtigung. Klingt merkwürdig, aber es gibt ja Gründe dafür, weshalb sie in so vielen Bereichen Süchte entwickelt hat. Natürlich wäre eine Entgiftung erstrebenswert, aber wichtiger ist jetzt erst einmal ihre Wohnsituation und dann kommt das therapeutische Setting. Wenn Du jetzt anfängst mit ihr über Entgiftungen zu sprechen, wird sie nur mauern. Versuche das finnische Prinzip: Housing first und dann kommt alles andere.
Nachtrag: Meine Definition von Sucht und den Umgang damit, habe ich von Gabor Mate. Als Angehöriger fällt man sehr schnell in den Modus des "Fixers", was zutiefst problematisch ist, weil man sich nicht mehr auf Augenhöhe begegnet. Diese Augenhöhe ist aber enorm wichtig, um dem Menschen überhaupt helfen zu können.
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Also, ich denke wenn (!) der Plan ist, beim Alkohol anzufangen (und ich finde den Gedanken von @Penelino eben gerade NICHT mit dem größten Problem anzufangen auf den zweiten Blick echt interessant!) dann ist nicht realistisch, dass sie in der Wohnung irgendwas ändern wird. Mit dem trinken aufzuhören ist offensichtlich keine Kleinigkeit, neben der man Mal eben ein Großprojekt durchzieht...
Dann ist denke ich der Ansatz der richtige, wo sie bzgl. der Wohnung möglichst wenig ändern muss. Du schreibst, Deine Eltern hätten schon ein paar Mal alles in Schuss gebracht und dann wäre es wieder für eine Weile etwas besser gegangen. Vielleicht sowas? Dann könnte sie diese gewonnene Zeit für den Entzug nutzen.
Ich persönlich habe manchmal den Eindruck, dass schwierigste bei Veränderungen ist zu entscheiden, was man jetzt gerade NICHT angehen wird, sondern erstmal so lässt. Denn es sind sooo viele Dinge. Alle wichtig... Aber offensichtlich kann man nicht alles gleichzeitig und wenn man nicht wählt, ist man hoffnungslos überfordert und schafft genau NIX.
Frage: Welche der Probleme deiner Schwester werdet ihr erstmal NICHT anfassen? 😉
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