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VORWURFSVOLL
Siehste. Sag ich doch. Das gibt es in vielen Unternehmen und Deine Reaktion kenne ich von mir selbst. Da ich in meinem Elternhaus auch die Versorgerrolle inne hatte, band ich mir in Unternehmen auch die Verantwortung stetig ans Bein und empfand es als schlimmste Bedrohung, wenn ich innerhalb meiner Projekte nicht die 120% Kontrolle hatte und es sogar Menschen gab, die "mein" zu schützendes "Projekt" "bedrohten". Es raubte mir den Schlaf, die Nerven, ich legte Nachtschichten ein und trieb mich irgendwann sogar in den Burnout. Irgendwie hatte ich ständig das Gefühl das unter gehende Schiff retten zu müssen und fühlte mich wirklich für alles verantwortlich. Sogar für das Ableben der Büropflanze, die während meines Urlaubs nicht gegossen wurde.
Vielleicht hilft Dir meine eigene Introperspektive etwas weiter.
Und vielleicht versuchst Du innerlich die Größe der Verantwortung los zu lassen, dann ergreift es Dich emotional auch nicht mehr so sehr. Es ist nicht Dein Unternehmen! Schaffe Dir Dein ganz eigenes Arbeitsklima, Freiräume und Dein ganz eigenes Tempo. Oder Du denkst grundsätzlich darüber nach, ob Du nicht einen beruflichen Wechsel brauchst. Es gibt Branchen, die fühlen sich mit dem ganz eigenen Charakter angenehmer an und können sogar zur Wohlfühloase werden.
Durch die Beziehung mit meinem Partner musste ich über viele Jahre lernen diese Verantwortung auch mal abgeben zu können. Menschen in ihrer Autonomie zu belassen und ihnen ihren ganz eigenen Prozess zuzugestehen.
Nachtrag: Eventuell lädst Du die betreffende Person in der folgenden Woche einfach mal zum Mittagessen ein und sagst ihr/ihm genau das, was Du auch hier geschrieben hast. Dass es Dich verletzt und beschäftigt hat und das Du dieses Verhalten selbst nicht magst. So schaffst Du eine komplett neue Beziehungsebene und könntest auch nachhaltig Euer Arbeitsklima verbessern. Steh zu Dir selbst! Es ist absolut okay Gefühle zu haben und auch Wut ist ein Gefühl, auch wenn es innerhalb unserer Gesellschaft weniger anerkannt ist.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Zitat von Penelino im Beitrag #16
versuchst Du innerlich die Größe der Verantwortung los zu lassen, dann ergreift es Dich emotional auch nicht mehr so sehr. Es ist nicht Dein Unternehmen! Schaffe Dir Dein ganz eigenes Arbeitsklima, Freiräume und Dein ganz eigenes Tempo.
Interessanter Gedanke und im Home-Office gelingt mir das bereits, wenn ich mich nicht so beobachtet fühle.
Hmm, die Grösse der Verantwortung....
Wenn ich einmal wüsste, was meine Verantwortung ist und was die der anderen abteilungen und wie sich verantworungsübergabe gestalten würde.....eines der Themen des Unternehmens.....es gibt keine klaren verantwortungsabgrenzungen und diese diskussionen werden gefühlt nicht geführt und als "unwichtig" abgetan.
die innere Grösse für die Verantwortung ablegen.....mir helfen termine um aufgaben in meine persönlichen reihenfolge zu bringen....tja, wie gehst du damit um, wenn dir keine klaren termine benannt werden, sondern du raten darfst, wann sie definiert worden sind?
wenn allerdings von diesen verantwortungsthemen die finanzierung meines lebens abhängt, übernehme ich gerne aus diesen gründen teile einer verantwortung, die nicht meine ist, denn diese "hilflose abhängigkeitsgefühl von der inkompetenz anderer" mag ich nicht. darin habe ich kein vertrauen.
Zitat von Penelino im Beitrag #16
Menschen in ihrer Autonomie zu belassen und ihnen ihren ganz eigenen Prozess zuzugestehen.
diese autonomie habe ich zu beginn in dem unternehmen bekommen. jetzt bescheiden sie mir nach und nach mein autonomiegefühl. damit geht der spass an der arbeit bei mir verloren und frust gepaart mit unzufriedenheit steigern sich allmählich.
Zitat von Penelino im Beitrag #17
Steh zu Dir selbst!
das probiere ich, indem ich mich traue, meine gefühle zu benennen, auch wenn es den anderen nicht passt zu lesen, dass es mir in dem umfeld bescheiden geht und wer diese auslöst. (und sie mich deswegen als vorwurfsvoll erleben).
Wenn menschen ihre zusagen nicht einhalten, kann ich einmal oder zweimal verzeihen, aber bei "regelmässig" und jeden monat, fühle ich mich veräppelt und nicht ernst genommen.
diese version des essen gehens.....tja mit dem speziellen kollegen habe ich keinen nerv darauf.
ich probiere seit weihnachten ein Abteilungsessen zu bekommen, um das gemeinsame aufgabenverständnis dieser neu gegründeten abteilung zu klären und verstehen und wie sie sich zu den anderen bereichen abgrenzen und wie sie verantwortungen definiert sein könnten.....das ist so unwichtig für meine kollegen.
meine unzufriedenheit wächst stetig und das kenne ich aus anderen betrieben genauso....womit ich mir die frage stelle: welches meiner Muster trägt zur wiederholung alt bekannter dynamiken mit anderen menschen bei?
Das hat mit meinem TRAUMA zu tun und wenn ich dort etwas anders machen kann, kann ich einfluss auf die dynamiken nehmen.....
andere ändern wird mir nicht gelingen, so gerne ich es wollte.
die erwartung zu erfüllen, dass ich mich ändere.....hmm....darauf habe ich irgendwie keinen bock....kann ich dieses verantwortungsgefühl fallen lassen?
mit nicht entspannen zu können, ist gerade sehr anstrengend....obwohl ich probiere mich zu entspannen und all meine gelernten trauma-regulationsfähigkeiten verwende....stelle sich die ersehente Entspannung und erholung nicht ein.....
ich hasse dieses dilemma. diesen hochstress, denn ich nicht ändern kann, weil mein überlebensmodus aktiv ist.
und diese diskussionen werden gefühlt nicht geführt und als "unwichtig" abgetan.
"Gefühlt", vielleicht ergeht es anderen ähnlich.
die innere Grösse für die Verantwortung ablegen.....mir helfen termine um aufgaben in meine persönlichen reihenfolge zu bringen....tja, wie gehst du damit um, wenn dir keine klaren termine benannt werden, sondern du raten darfst, wann sie definiert worden sind?
Tatsächlich habe ich mich mal in dem Dilemma befunden, dass ich 15 Projekte gleichzeitig jonglieren musste und meine Projektmanagerin ist immer nur auf kurze Sicht gefahren. Habe dann einen Zeitplan für das ganze Jahr erstellt, mir eigene Deadlines gesetzt, um ein Meeting gebeten und war dann eigentlich die Managerin meiner Managerin, aber sie war ganz froh, weil wir diese stressige Zeit so gemeistert haben.
wenn allerdings von diesen verantwortungsthemen die finanzierung meines lebens abhängt, übernehme ich gerne aus diesen gründen teile einer verantwortung, die nicht meine ist, denn diese "hilflose abhängigkeitsgefühl von der inkompetenz anderer" mag ich nicht. darin habe ich kein vertrauen.
Absolut nachvollziehbar.
diese autonomie habe ich zu beginn in dem unternehmen bekommen. jetzt bescheiden sie mir nach und nach mein autonomiegefühl. damit geht der spass an der arbeit bei mir verloren und frust gepaart mit unzufriedenheit steigern sich allmählich.
Auch nachvollziehbar. Ich selbst habe einige Zeit Change-und Prozessmanagement in Unternehmen durchgeführt und bin zudem auch noch NLP Coach. Wie Du schreibst, befindet ihr Euch scheinbar in einer Neuorientierungsphase. Da ruckelt es natürlich oftmals erst, bis sich neue Strukturen etablieren. Vielleicht brauchst Du hier auch einfach etwas Geduld. Und dieses Chaos scheint Dich zu überfordern, da es scheinbar auch keine gesicherten Feedbackschleifen gibt. Das ist verdammt schade, denn Du spürst in Deiner eigenen Unzufriedenheit, dass Du quasi ein "Symptomträger" dieser chaotischen Zustände bist. Vielleicht suchst Du wirklich mal das Gespräch mit einer/m Vorgesetzten, denn langfristig werden sich dadurch Probleme für das Unternehmen ergeben.
meine unzufriedenheit wächst stetig und das kenne ich aus anderen betrieben genauso....womit ich mir die frage stelle: welches meiner Muster trägt zur wiederholung alt bekannter dynamiken mit anderen menschen bei?
Das hat mit meinem TRAUMA zu tun und wenn ich dort etwas anders machen kann, kann ich einfluss auf die dynamiken nehmen.....
Ja und nein. Es fühlt sich manchmal "leichter" an, wenn wir im außen beginnen, aber wir können auch ins selbst beginnen. Wollen wir nur meistens nicht, weil das die schwierigere Aufgabe ist. Aber Du bist ja quasi jetzt gerade schon dabei, denn sonst hättest Du die Frage hier ja nicht gestellt.
andere ändern wird mir nicht gelingen, so gerne ich es wollte.
die erwartung zu erfüllen, dass ich mich ändere.....hmm....darauf habe ich irgendwie keinen bock....kann ich dieses verantwortungsgefühl fallen lassen?
Vielleicht eher "abgeben" und die Personen adressieren, die es betrifft. Aufzählen, wo Du in Deiner Arbeit behindert wirst und die Nachteile beschreiben, die das nach sich ziehen wird. Hier vielleicht wirklich mit GFK.
ich hasse dieses dilemma. diesen hochstress, denn ich nicht ändern kann, weil mein überlebensmodus aktiv ist.[/quote]
:( Verständlich. Es ist nicht Deine Schuld! Und es ist auch okay "vorwurfsvoll" Deine Grenzen aufzuzeigen. Du hast nichts falsch gemacht und kannst den Modus verlassen. Erlaube es Dir.
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