Zitat von Goofy im Beitrag #195
eine Flasche Wein aus dem Alkoholschrank im Wohnzimmer nehmen willst
wenn du möchtest, Goofy:
so wie ich die Zeilen in der Geschichte verstanden habe, hattest du Wein holen GEPLANT, dir etwas vorgenommen und deinem Gast dies mitgeteilt.
Es liegt nicht am Wein, sondern an der Tatsache, dass du etwas geplant und dir vorgenommen hast, das ohne dein Zutun und deine Bewusstheit dazu zum Trigger werden könnte und den Grappa genommen hat ohne eine Flasche Wein.
Da du zwei Hände hast, wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, die Grappaflasche UND eine Weinflasche mitzunehmen.
Du hättest deinen Fokus auf dem Wein behalten und die kurzzeitige Ablenkung/Ergänzung wäre voll o.k. gewesen. Den Grappa hätte es nach dem Essen geben können.
Hättest du dir vorgenommen GRAPPA zu holen, wäre möglicherweise stattdessen "automatisch" die Weinflasche mitgekommen.
Zunächst ist es wichtig zu merken, wann und wo und aus welchem Anlass (z.B. hat du es dir vorgenommen oder nicht) sich deine Ablenkungen zeigen. Das sind Schritte auf den Weg in die Bewusstheit. Es ist o.k., wenn sich der mögliche Anteil des "Zwangsgefühl" dabei nicht zeigt. Es kann ein anderes unangenehme Emotion sein, die im Augenblick, in dem du dir etwas vornimmst, mit diesem Phänomen verknüpft ist, das dazu führt, dass du dich ablenkst und eine Grappaflasche ohne die Weinflasche mitbringst.
Mir gefällt es, dass du diese verschiedenen Formen der Ablenkung an dir beobachtest.
Es kann an den Gegenständen oder Aufgaben liegen, die du dir vorgenommen hast, dass du dich ablenkst, doch auch das VorHABEN/das PLaNEN an sich - was ich vermute, weil es in allen deinen Beispielen vorkommt und sie das gemeinsam haben - kann der Auslöser für Ablenkung sein.
Es gibt ein normales Mass an Vergesslichkeit, das viele Menschen teilen.
Ich habe den Eindruck, dass Messies das normale Mass an Vergesslichkeit häufig wegen der unbewussten Verdrängungsstrategien überschreiten und einige bemerken ihr Verhalten der Ablenkung, der Vergesslichkeit wissen häufig leider nicht, welche möglichen traumabedingten Auslöser dahinter liegen könnten. Und weil diese ohnehin im unbewussten Teil liegen, werden die Möglichkeiten häufig ablehnt.
Völlig o.k. die Reaktionen.
Ich biete sie euch an, denn ihr wollt alle weiter kommen und nicht andauernd dieses euch nervende Verhalten, beispielsweise Ablenkung oder Vergesslichkeit, wiederholen.
Ich bin Messie, weil ich meine eigenen Vorhaben, die ich Menschen zugesagt habe, aufschiebe und andere Aspekte wichtiger finde (darunter 2 geplante Termine, die ich nicht versäumen durfte und die sehr anspruchsvoll waren) und irgendwas in mir unangenehm emotional aufsteigt, das mich anderes lieber tun lässt, als die vorgenommene Aufgabe anzugehen.
Gelingt es mir diesen Anteil, der unangenehm emotional aufsteigt, zu halten und nicht wegzudrücken, sondern mit ihm zu bleiben bis sich die Emotion von selber verflüchtigt?
Wenn ja, steigen die Chancen, dass ich meine Vorhaben angehe.
Wenn nein, sind die Chancen hoch, dass ich meine Zusagen nicht einhalte und stattdessen andere Aufgaben erledige, die nicht auf meinem Plan stehen.
Ich denke, es gelingt mir, wenn ich meine erlernten Regulationskompetenzen und meine Methoden, die mich unterstützen anwende und mir die Zeit dafür nehme, diese dem Prozess hinzuzufügen.
Manchmal sorgt meine Ablenkung dafür, dass ich mich kurzfristig von dem emotionalen unangenehmen und gestresstem Teil erholen kann.
