Ist wirklich alles schlecht??

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03.02.2023 21:02
avatar  Sybille
#46
Sy
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Zitat von Draculara im Beitrag #45
Warum muss man Kinder belügen?


Wunderbare Frage.
Führt allerdings zu einer weiteren Frage: Was ist denn die Wahrheit?

Ich persönlich glaube, dass Gott, Jesus und dieser ganze Klimbim "Opium des Volkes" (Karl Marx) ist.

Viele sagen, man kann Kindern schon Märchen erzählen. Osterhase, Weihnachtsmann, das macht vielen Spaß (ich kann diverse Menschen benennen, die dankbar sind für die Jahre, in denen sie an den Weihnachtsmann glauben duften. Wirklich wahr. M*** und N*** und E*** fallen mir spontan ein.)
Wenn sie das sagen, will ich's Mal glauben...

Aber diese Opium-des-Volkes-Geschichten, dass da im Himmel jemand ist, der Interesse an ihnen hat und solch einen Unfug. DIE sollte man wenn es nach MIR geht, Kindern wirklich ersparen. Am Ende glauben sie noch diesen ***.


Fazit: Wohlmeinende Erwachsene erzählen Kindern irgendwelche Dinge, die ihnen die Kindheit verschönern, vielleicht sogar ihr Leben verbessern sollen. Die ihnen aber schlimmstenfalls ewig auf der Seele liegen. Und ich fürchte, DAS ist die Antwort auf die Frage nach dem "Warum" - es ist nicht so leicht zu entscheiden was das richtige ist, wie es im Nachhinein scheint. Denn was "richtig" ist und was "falsch" - das weiß niemand...


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03.02.2023 21:42
avatar  Gitta
#47
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Ich gehe jetzt mal weg von der spirituellen Frage. Es geht doch hier auch darum, was ist, wenn ein Kind etwas anderes erzählt bekommt als alle anderen Kinder in der Umgebung? Die anderen Kinder verstehen das nicht, so manch andere Erwachsenen auch nicht. Weil der Horizont manch anderer Erwachsener nicht so weit reicht, die Eltern als erstes in den Blick zu nehmen. Wir reden hier ja nicht von Jugendlichen, sondern von Kindern. Also denken die anderen Kinder erstmal, das Kind wäre seltsam, anders oder dumm. Und wie gesagt, manch andere Erwachsene/Eltern auch, vielleicht noch mit frech und böse dazu.

Und schwupps, ist das Kind ausgegrenzt, hat einen schlechten Ruf weg. Und natürlich kommt von den genannten Seiten die Rückmeldung, dass es daran ja selbst schuld sei. Weil es so ist, wie es ist.


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04.02.2023 09:36
avatar  Scherbe
#48
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@ Sybille

Meine Sicht ist eine völlig andere, liebe Sybille: von wegen "Opium des Volkes" - bei mir ist es Lebensgrundlage. Da bin ich froh, dass du darauf hinweist, das DU es so siehst.

Einen Absolutheitsanspruch gibt es ja grundsätzlich nicht, weder in dieser Frage, noch in anderen Themen.

Provokante Frage: woher willst du es WISSEN? Hast du es mal ausprobiert?

Für MICH sind Gott, Jesus, Engel... die Begleiter in meinem Leben - immer schon. Ich vergleiche das gern mit der Liebe: man kann sie nicht sehen (als Gestalt), nicht anfassen. Aber kann man deshalb sagen, es gibt sie nicht?? Man kann sie fühlen, spüren, weitergeben. So empfinde ich das auch mit Gott. Und dazu stehe ich.

Und ich weiß, dass da sehr sehr viele Menschen sind, die das auch so sehen/empfinden. Sollten die alle im Irrtum sein?

Liebe Grüße,
Scherbe


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04.02.2023 10:54
#49
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Hm, ob es nun Gott gibt oder nicht, ich denke die zentrale Frage ist doch immer noch, ob man Kinder anlügen soll. Also, ob man ihnen etwas erzählt, was man selbst nicht glaubt. Also, wenn ich an den Weihnachtsmann glauben würde und erzähle das meinem Kind, dann ist das keine Lüge. Oder wenn ich an Gott glaube und erzähle das meinem Kind. Aber wenn ich ihm sage, wenn es nicht brav ist, wird es vom Knecht Ruprecht am 6.12. verprügelt, dann ist das Mist, finde ich. Vor allem bilde ich mir ein, dass Kinder sehr feine Antennen für Wahrheit und Lüge haben. Sie merken ab einem bestimmten Alter ja doch, wenn man sie veräppelt und das ist nicht vertrauensbildend. Meine Eltern haben uns ganz klar gesagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Wir haben dann trotzdem immer so getan als gäbe es ihn, und das war ein lustiges gemeinsames Spiel. So tun als ob ist für Kinder ja sowieso ein übliches Spiel. Man tut so als ob man einen Bauernhof habe und gerade die Kühe zur Weide treibt, man tut so als habe man einen Kaufladen und verkaufe gerade Seife an die Frau Müller. Und so weiter...


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05.02.2023 02:21
avatar  ( gelöscht )
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@Draculara Sehe ich genauso- auch wenn ich selbst nie unter solchen Lügen gelitten habe und schon früh wusste, dass die Weihnachtsgeschenke im Schrank versteckt sind und Ostern waren wir im Urlaub.
Ich erlebe heute in "konservativen katholischen Kreisen" dass es fast genau so gelebt wird, wie du es schreibst (in sehr kurzer Zusammenfassung) und gerade Ostern wo ich (glücklicherweise vor der Pandemie) konvertierte, erlebte ich ein Familienwochenende am Rande mit, wo ich kleine Kinder erlebte, und dachte , die sind frömmer als ich es je werden kann. Zugleich verbrachten sie die Kar-Woche und Ostertage mit Familien und Freunden, sehr vielen Sport- und Spielangeboten draußen und drinnen, Klettern, Skaten, etc. also nicht nur Beten, aber das was die Erwachsenen ehrlich vorlebten wollten die Kinder auch.
Bei Einkehrtagen war ich fast sprachlos als die Eltern erklärten sie gehen später länger beten und da die Kinder noch zu jung seien und in der Zeit einen Film gucken können und einer (vielleicht 8jährig) darum bat mit zum Beten zu dürfen, versprach auch nicht zu stören- und sich dann sogar mit priesterlicher Unterstützung wagte beim Rosenkranz vorzubeten.
Und Eiersuche gab es durchaus auch- wobei alle wussten, dass einige Erwachsene die von Hühnern gelegten Eier und andere Kleinigkeiten vorher versteckten und es keine eierlegenden Hasen gibt.

@Sybille Märchen gehören weltweit durchaus für die allermeisten Kinder zur Kindheit dazu und sind auch gewissermaßen eine Schulung in Phantasie der Kinder. Allerdings sehe ich den Osterhasen nicht als Märchen an, sondern denke eher bei Märchen eher an die Gebrüder Grimms in unserem Kulturraum.
Dass im Himmel jemand sitzt, wohlmöglich ein weißbärtiger Mann auf einer Wolke und manche Menschen irgendwann auch dahinholt, halte ich auch für Unfug. Bei Opium denke ich aber eher an Betäubung/Sedierung und keineswegs an eine oftmals eher herausfordernde Gottesbeziehung.
Kinder wollen irgendwann (oft früher als es den Eltern lieb ist) wissen woher sie kommen, warum sie hier sind und warum sie das kleine Geschwisterchen (und auch andere) nicht töten sollen. Dann geht es doch um den eigenen Glauben.
Du weisst nicht, ob es wirklich mal einen Knall gab und die Erde und ein paar andere Kugeln im All entstanden, aus denen dann von Selbst oder Zauberhand Einzeller wurden, die sich zu Amphibien, Mäusen, Dinosauriern und Affen weiterentwickelten bis manche Affen dann keinen Bock mehr hatten zu klettern und anfingen gerade zu laufen (während andere Affen das mitm Klettern und Laufen auf allen Vieren bis heute so machen). Du glaubst es, bzw. glaubst den Forschern die dies behaupteten. Kinder tun sich damit manchmal schwer und bekommen eventuell Angst, dass es wieder knallt, dass Dinosaurier wiederkommen (ich glaubte lange (keine Ahnung warum) die Dinos sind ausgestorben als meine Oma ein Kind war), o.ä.
Und Kinder wollen irgendwann verstehen welchen Sinn das Leben macht. Warum soll ich den anderen nichts wegnehmen? Die Affenkinder machen es doch auch so- und Affen gibts laut den wissenschaftlichen "Märchen" schon länger als uns, somit scheint ihr Verhalten doch schlauer zu sein.

@Gita Kinder "lernen" alle zu Hause unterschiedliche Dinge kennen und Kinder lernen auch in Einrichtungen nicht alle gleichzeitig dasselbe. Zudem sind Kinder unterschiedlich und ich halte es für wichtig, dass sie das lernen. Und dass sie nicht besser oder schlechter sind wenn sie anders sind, daheim andere Geschichten vorgelesen werden oder gar eine andere Sprache gesprochen wird. Oder auch gar nicht gesprochen wird, weil die Eltern z.B. gehörlos sind.


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