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Ist wirklich alles schlecht??
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Ich war heute bei einem Impuls-Vortrag, dabei ging es um Verletzungen, die entstehen, wenn andere in unseren Lebensraum eindringen. Wir sind gekränkt, wenn andere unseren Besitz/Eigentum, unsere Ehre/Würde und unsere Bedürfnisse nach Genuss/Lust/Wertschätzung nicht ausreichend achten.
In Bereichen, die für uns weniger wichtig sind, ist die Kränkung geringer- deshalb predigte schon Jesus Verzicht. Nicht um uns zu schaden, sondern um uns vor der Kränkung zu schützen, wenn andere in unsere Bereiche eindringen. Beispiel: Wenn mir mein Besitz nicht so wichtig ist, Statussymbole keinen Wert für mich haben, dann ist die Gefahr der Verletzungen wesentlich geringer. Meine alten No-Name Schuhe wird auch niemand klauen und wenn dann finde ich leicht neue, wenn ich aber gerade 300 Euro für die neusten Sneaker ausgegeben habe, dann bin ich umso verletzter wenn sie gestohlen werden (und das Risiko ist sehr viel größer).
Im Buch Lebenskunst Vergebung von Martin Grabe steht wohl einiges dazu drinnen (ich habe es selbst noch nicht gelesen, aber die Beispiele heute klangen sehr gut).
In mein Leben wurde früh oft reingetreten, Grenzen nicht beachtet. Schon im Kinderzimmer nicht- Verbotsschilder "Eltern müssen draußen bleiben" wurden missachtet. Zu vieles wurde kritisiert, hinterfragt, meine Wünsche und Bedürfnisse nicht ernst genommen. Ich vermute, dass ich deshalb maßlos wurde. Maßlos in sämtlichen Bereichen. Sucht kommt ja angeblich von Suchen. Die Suchtneigung führte zu viel Fehlverhalten, Fehlernährung, Rauchen, Unordnung, Chaos und vermutlich war mir Ehre und Wertschätzung auch immer zu wichtig, so dass ich eine hübsche Fassade um all den Dreck baute. Dahinter suhlte ich oft im Dreck. Zu Schweinen würde das passen, bei mir litt meine Seele darunter.
Mir ist heute klar, dass mein Inneres und mein Äußeres sich spiegeln. Wenn ich 10 Kilo überflüssigen Müll wegschaffe, verliere ich 1 Kilo meiner überflüssigen Pfunde. Wenn meine Seele, meine Psyche, mein Herz mit negativen Gefühlen beschäftigt sind, dann schaffe ich auch Dreck in meinem Umfeld- und bin dann wieder mit den Fassaden beschäftigt- sowohl im Innen wie auch im Außen.
So manches ist mir schon länger klar- doch das Wissen half nicht. Und auch praktische Lebenstipps in zwei Jahrzehnten taten es nicht. Jetzt lerne ich sowohl die Verletzungen, wie auch meine Schuld und mein Leben und mein Chaos Gott hinzuhalten, lernen zu bitten und zu vertrauen und mein Leben wird ordentlicher. Ganz ohne Opium oder andere Stoffe, aber bevor manche hier meint, ich habe sonstwas eingeworfen, war ich es durchaus, die das dreckige Geschirr in die Spülmaschine schaffte, den Müll aus dem Auto entfernte, die getragene Wäsche vom Boden einsammelte, bevor sie sich fest tritt - und nun noch längst überfällige Papiere weitersortiert. Der Tag (mittlerweile) gestern bestärkte mich aber darin, dass Jesus mit anpackt.
Zitat von Besucherin im Beitrag #50
Zudem sind Kinder unterschiedlich und ich halte es für wichtig, dass sie das lernen. Und dass sie nicht besser oder schlechter sind wenn sie anders sind, daheim andere Geschichten vorgelesen werden oder gar eine andere Sprache gesprochen wird. Oder auch gar nicht gesprochen wird, weil die Eltern z.B. gehörlos sind.
@Besucherin
Es würde mich sehr freuen, wenn das heute anders ist, und darauf mehr wert gelegt wird. Das ist auf jeden Fall besser für alle Kinder.
Aber ich sprach ja auch von damals, als wir Kinder waren. Ich meine jetzt mich und Draculara und Anna1111 als älteres Semester. Damals war es so.
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Wie alt sind denn ältere Semester?
Auch wenn es früher durchaus auch Unterschiede gab, so wird heutzutage zumindest mehr Vielfalt beworben. Das funktioniert in Einrichtungen und Elternhäusern sicherlich unterschiedlich gut- und bietet aus meiner Sicht wiederrum andere "Risiken", da mancher durch die angeblich unbegrenzten Möglichkeiten, die uns in jeglichen Bereichen angepriesen werden verunsichert, überfordert und orientierungslos ist- und oftmals später auch ernüchtert feststellt, dass sowas wie "vom Tellerwäscher zum Millionär" auch eher als Märchen eingestuft werden kann.
Na, Babyboomer und so würde ich als ältere Semester bezeichnen.
Damals war es noch nicht so weit her mit der Vielfalt. Ich habe mich des Öfteren erdrückt gefühlt von einer angeblich für alle richtigen Meinung, Haltung, Lebensentwurf (= Hausfrau). Mag sein, dass sich andere damals mit einer vorgekauten Meinung besser gefühlt haben. Die Menschen sind halt verschieden.
Vielleicht ist es heute auch etwas zu viel des Guten. Unbegrenzte Möglichkeiten bedeuten aber auch nicht, unbegrenzt viel Erfolg (bei den anderen) haben. Eher, dass man nicht gleich untergeht, wenn man mal etwas Neues ausprobiert. Also so sollte es jedenfalls sein.
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@Gitta @Besucherin
Das hört man oft, dass Messies in der Kindheit Grenzverletzungen erfahren haben, wie z. B. bei mir haben sie nur angeklopft, wenn Besuch da war. Sonst sind die Eltern einfach rein gekommen, wenn sie Lust drauf hatten. Nachdem dann der Schlüssel im Badezimmer fehlte, ist die Mutter einfach rein gegangen, während ich auf dem Klo saß. Meine damalige Freundin hat das mitgekriegt und war entsetzt darüber. So was gibt es normalerweise nicht.
Jetzt habe ich sozusagen "Schutzwälle" aus Kisten und Krempel im Arbeitszimmer. Jetzt, wo die Wäschestapel im Schlafzimmer weg sind, finde ich es aber viel besser, und hoffe, auch hier im Arbeitszimmer eines (anscheinend doch fernen) Tages so was wie einen normalen Raum zu haben, in dem man sich ohne Storchengang bewegen kann und in der Lage ist, die Möbel alle zu erreichen.
Ich kann aber jetzt doch aufhören, auf meine Mutter böse zu sein, weil sie damals den Arzt gerufen hat. Sie hat in der Hoffnung gehandelt, dass aus mir eine hübsche junge Frau wird, die einen netten Mann findet, mit dem zusammen ein Haus hat und ein paar Kinder kriegt, so dass sie auf mich stolz sein könnte. Sie konnte nicht wissen, dass ich ihre Hoffnungen und Träume nicht erfülle.
Da die Eltern nicht wussten, was aus mir wird, haben sie aus ihrer Sicht richtig gehandelt. Von meinen Depressionen habe ich damals nichts erzählt, vielleicht hätte das aber auch was Positives bewirkt. Da wäre früher ein Psychologe eingeschaltet worden, das hätte mir viel Ärger erspart. Mit den Eltern konnte ich nicht reden, aber hätte ich dem was vom pädophilen Klassenlehrer erzählt, der wäre suspendiert worden und mir wären die schlimmsten Jahre meiner Jugend nicht passiert.
Nun ist immer viel mit Hätte, Wäre, Könnte und Würde. Vor allem mit der Würde, die von Erwachsenen oft mit Füßen getreten wurde und ständig wurde der 1. Artikel im Grundgesetz verletzt. Wenn man nun das alles weiß, und bildet sich etwas weiter mit dem Auditorium beispielsweise, kann man sich auch hoffentlich selbst so weit helfen, dass man das Chaos, vor allem die vielen Besitztümer, los lassen kann.
Draculara
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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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