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Frische Keller. :)
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So, letzter Tag der Frist. Ich wollte schon vor 2 Tagen fertig sein, aber nachdem ich bis 4 Uhr nachts gewuchtet hatte, war immer noch Gerümpel aber keine Kraft mehr übrig. Nach meiner Abschätzung sollte aber alles ganz knapp in den einen Keller bzw. der Rest in die Wohnung passen. Mal sehen wie ich in ein paar Stunden darüber schreibe...
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So isses. Deshalb habe ich an Silvester nur einen Keller fertig und an Neujahr noch die restlichen Aufräumarbeiten gemacht. Nun sind die Keller leer und ich fix und fertig. Mein eigener Keller ist pappvoll bis zur Türkante. Wenn ich da noch eine Stecknadel obendraufwerfe, platzt das ganze Lattengestell. :)
Ich hab's dank großzügigem Wegwerfen geschafft, daß ich kaum was in die Wohnung tun mußte. Nur der Balkon hat etwas gelitten mit einem halben Dutzend Feuerlöscher. Ich habe wirklich jede Variante die es gibt: CO2, Wasser, Schaum, Schaum für Fettbrände. Da fällt mir ein, ausgerechnet Wasserlöscher dürfen nicht in den Frost, und in ein paar Nächten soll es wieder kalt werden.
Hängematten, elektronische Dartscheiben und eine Staffelei sind im Müll gelandet, weil wenn ich die letzten 10 Jahre nichts davon aufgehängt habe, brauche ich es wohl leider nicht. Obwohl die Verlockung groß ist. Und einmal vor vielleicht 15 Jahren habe ich tatsächlich mal etwas Bob Ross nachgemalt. Hauptsächlich mit gefundenen Dingen, deshalb hielt sich die Erstinvestition in Grenzen. Aber auch da, wenn ichs so lange nicht gemacht habe, wird es wohl kein Hobby von mir werden. Scheitert halt auch daran, daß man zwar in jeder Wohnung malen kann, aber wenn man den Pinsel ausschütteln will, und das muß man bei der Technik oft, braucht man einen Radius von fünf Meter in dem man alles vollsauen kann, also kurz ein ganzes Atelier.
Jetzt liegt noch ein zwischengelagerter Haufen hauptsächlich entzusorgender elektrischer Geräte rum, da lasse ichs mal auf eine Beschwerde ankommen, oder ich ringe mich dazu durch, das alles endgültig wegzuwerfen. Als ordentlich beschriebener Einzelverkauf wäre das richtig viel Geld, aber wenn ich es so auf dem Haufen verramsche, kommen wahrscheinlich nichtmal ein paar hundert Euro zusammen. Also doch eher fort mit Schaden und mit der gewonnenen Zeit um ein paar Aktien gekümmert.
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Gibt neues, oder eigentlich altes. Das Haus soll ja verkauft werden, deshalb läßt man die Wohnungen leerstehen, wenn jemand auszieht, und deshalb gibt es überhaupt diese "überschüssigen" Keller.
Neulich hat nun der hyperaktive Zwischeneigentümer von ein paar Kellern die Räumung angeordnet, weil die Leute da ausgezogen waren, auch klar mit mittlerweile an der Kellertür angebrachten Namen zuordenbar, und trotzdem noch Sachen drinhatten.
Meine Keller will er zwar auch schon ewig leer haben, aber mittlerweile ist klargeworden, daß ich der letzte im Haus bin, der sich noch um kaputte Glühbirnen, bei Regen vollaufende Keller und die kaputte Waschküche kümmert (Hausmeister gibts nicht mehr, nur noch eine Putzhilfe, die aber weiß, daß ich die ganzen Arbeiten mache). So hat er dann meine Keller nochmal verschonen wollen, aber weil diese ganzen Schergen nicht gerade mit üppigen Geisteskräften gesegnet sind, haben sie einen Keller verwechselt und geräumt. Ich hatte die Räumarbeiten als solche zufällig mitbekommen, und daher genau auf das Zeug geschaut, was sie rausgeschafft haben. Meinen Keller haben sie aber wohl etwas später geleert. Ich gehe abends nochmal zur Kontrolle hin und zack, leer.
Zum Glück war das nur Rotz, den ich eigentlich eh nicht haben wollen sollte, bis auf drei Teile, die gut sind. Und die habe ich in der Garage, wo sie den Kram zur Zwischenlagerung hin haben, entdeckt und auch schon wiederbekommen.
Die Brautschuhe der verstorbenen Nachbarin waren auch dabei, aber zu denen habe ich keine besondere Beziehung. :) (Ich fragte mich nur, warum sie geschätzt 40 Jahre lang nie in den Keller gegangen ist, um das mal anzusehen oder wegzuwerfen.)
Eine theoretisch höherwertige Bohrmaschine haben sie natürlich geklaut, aber ich hatte sie beim Fund nur heimtragen müssen, habe sie nicht gebraucht, das Kabel hätte ich reparieren müssen und Geld hätte ich auch nie dafür bekommen. Insofern eher eine Lastabnahme. Rechtlich ist das, was der Verwalter da macht, natürlich trotzdem Hausfriedensbruch und schwerer Diebstahl. Aber in dem Land...
Interessanterweise hat mich der ausgeräumte Keller zwar etwas schockiert, so wie das hier ja auch oft geschildert wird, wenn einem Sachen ungefragt entsorgt werden, aber ich konnte recht schnell meine rationale Seite hochfahren und innerlich mit den Schultern zucken. Und das Problem gedanklich auf die Sachebene lenken und die Wiederbeschaffung der 3, 4 guten Gegenstände, für die ich auch noch eine Verwendung habe, zu veranlassen. Und ich habe obwohl das noch gar nicht lange her ist keine wirklich unangenehmen Gefühle oder gar Blockaden oder Angstzustände.
Obwohl bei mir alles vollgestopft ist, wäre trotzdem alles bequem in 20, 30 Quadratmetern Keller unterzubringen. Was keine völlig utopische Forderung ist. Bzw. früher war, heute kann man sich das höchstens noch in Brandenburg leisten.
Ich konnte sogar in meiner Wohnung etwas aufräumen, indem ich einfach im (Haus-)Vorflur vor meiner Wohnungstür eine Plane ausgebreitet und Zeug von meinem Bad und Flur sortiert habe. Die wenigen noch verbliebenen Mitbewohner stört das nicht, so habe ich wenigstens Rangierraum zum Arbeiten. Und das ist es auch was mir fehlt, um mir Überblick zu verschaffen oder auf Dinge zuzugreifen genau dann wenn ich sie brauche, und nicht wenn ich sie zufällig mal sehe.
Ich hab zwar fast nichts weggeworfen, sondern alles in Kartons und Klappkisten gestopft, die brauchen aber deutlich weniger Platz als vorher das wild aufgehäufte Zeug. Dabei habe ich zwei drei Kleinigkeiten wiedergefunden, die ich schon lange vermißt hatte. Von einer sehr kleinen Messinghülse wußte ich, daß sie in einen der Stapel gefallen sein mußte, die hatte sich nämlich unbemerkt von einer Sprühpumpe gelöst, die ich zum Autoreinigen gebraucht hatte. Bloß jetzt sind die Reinigungsarbeiten abgeschlossen und die Pumpe wird wieder ein paar Jahre rumliegen (ich glaube ich hatte sie 2015 gefunden und seither unbeachtet in einem Umzugskarton vergessen.)
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Die Zusammenfassung am Anfang:
-der "Schwebezustand" meines Mehrfamilienhauses ist nun durch Verkauf beendet worden
-ich mußte Handwerkern eine Weg durch die ganze Wohnung räumen und die Fenster zur Vermessung komplett freimachen
-dafür habe ich fast eine Woche gebraucht und ein Dutzend Umzugskartons gefüllt
-diese konnte ich zum Glück auf meine zwei zusätzlichen Keller verteilen, die voraussichtlich/hoffentlich auch noch so lange frei sind, wie wegen Wohnungssanierungen keine neuen Mieter einziehen können.
-war zwar alles anstrengend, aber nicht seelisch belastend
-ich konnte zum ersten Mal seit langem wieder eine ganze Strecke am Stück staubsaugen.
-die neugewonnene Wohnfläche fühlt sich gut an (wenngleich ich weiß, daß das erstmal nur geschummelt ist.)
In epischer Breite: (Ich bin auch Textmessie;-)
Das Haus ist nun "richtig" verkauft worden und der neue Investoreneigentümer investiert erstmal. Die leerstehenden Wohnungen werden generalsaniert mit viel Lärm und Dreck. Aber für mich ist solange sichergestellt, daß kein neuer Mieter meine Keller braucht. :)
Die 60 Jahre alten Fenster sollen im ganzen Haus ausgetauscht werden und dazu mußten die Handwerker erstmal für die Vermessung in die Wohnung und ans Fenster.
Platztechnisch natürlich der Supergau.
Bisher war schon der Trampelpfad für den Schornsteinfeger alle zwei Jahre eine Herausforderung, aber binnen der einen Woche vom Aushang bis Termin zu schaffen. Zumal die neue Schornsteinfegerin eher schlank ist und wenig seitlichen Raumbedarf hat. :)
Ich habe in meiner Einzimmerhöhle nur ein Fenster, und das ist mit fast fünf Metern so breit wie das ganze Zimmer. Sehr schön für die Raumhelligkeit, sehr schlecht wenn da jemand zum Vermessen ranmuß und noch schlechter wenn der Handwerker später beim Einbau einen Meter Platz auf ganzer Länge braucht, um mit den Fenstern und Leitern zu hantieren. :/ Das sind 5x1m = 5qm und damit ein Viertel der Wohnfläche des Zimmers. Und das ist bei einer Einzimmerwohnung ja ohnehin vier oder fünf Zimmer in einem, mindestens mal Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Eßzimmer und bei mir noch Hobbykeller. In einer Gründerzeitvilla läßt man das störende Biedermeierschränkchen halt in den anderen Salon tragen. Und in den heutigen supergedämmten düsteren Neubauten mit ihren kleinen Schießschartenfenstern schiebt man die Möbel bloß einen Meter zur Seite, weil der Rest des Raumes Wand ist.
Ich konnte nun immerhin durch weitere Auslagerung von Kram in den, nein, in *die*, Keller Schneisen schlagen, so daß die Handwerker fast ebenerdig durchkamen. Das gab grob 10 Umzugskartons. Was ich erstaunlich viel fand, denn bisher dachte ich daß so ein flacher Haufen mit Krempel viel mehr Platz wegnimmt, als wenn er in die Höhe gestapelt wird. Stattdessen sind mal eben zwei, drei Kartons voll, ohne daß man viel Höhenänderung sieht.
Meine ebenfalls Messienachbarin, Ü80, war vollkommen verzweifelt als sie von der Ankündigung der Handwerker las, bis hin zu körperlichen Symptomen. Bei ihr kommt man halt auch nicht durch die Tütenstapel.
Mir hat das erfreulicherweise seelisch gar nicht zugesetzt. Klar, es ist nervig so unter Zeitdruck zu sein und es war eine Heidenarbeit. Aber ich hatte keinerlei Angstgefühle, daß da nun fremde Leute durch meine Wohnung latschen. Wobei es mir auch leichter gemacht wurde dadurch, daß es eine anonyme Firma ist, die sowas mutmaßlich ständig sieht, als wenn er "der Vermieter" wäre. Auch beim erzwungenen Aufräumen habe ich eher gefühlt, daß ich das für mich mache, denn Platz zum Laufen und freie Flächen sind halt Wohn- und Lebensqualität. Außerdem merke ich dabei, daß ich grundsätzlich zur Ordnung fähig bin und die wilde Stapelei nur aus der Not heraus geschieht. Man gebe mir 100 laufende Regalmeter im Keller und ich lege das alles wunderbar nach Sachgebieten geordnet ab und habe in meine Wohnung nur noch einen Tisch und einen Stuhl. :)
Aus diesem Gefühl, also daß ich ordnen kann und das sogar eine gewisse Befriedigung erzeugt, erwuchs zugleich die innere Bestätigung, daß ich "in Ordnung" bin. Weil wie man gelegentlich von Messies lesen kann, kann man auch vom Anblick des Chaos Schuldgefühle bekommen, sich für "falsch" halten, Mut und Antriebskraft verlieren etc., oder sich selbst nicht mehr verstehen, wenn sie z.B. nicht in der Lage sind, ihren (echten Haus-)Müll wegzubringen oder sonst bestimmte Aufräumtätigkeiten eine unterbewußte Blockade auslösen.
Ich kam mir dagegen vor wie Schliemann bei der Entdeckung von Troja (wer das Thema nicht kennt: Die Besonderheit ist, daß er mehrere Schichten dieser antiken Stadt aus verschiedenen Zeiten entdeckte und diese mehr [oder weniger] geordnet abgetragen und untersucht hat.) Dinge die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe kamen zum Vorschein, und ganz unten war eine Lage aus Schräubchen der letzten 5-10 Jahre, je nach Stelle. Für solche Arbeiten habe ich einen sehr guten Akkusauger mit Behälter, den man gut ausleeren kann. Den kann ich dann sehr gut durchsuchen nach noch versehentlich angesaugten Kleinteilen. Und ich finde wirklich 2mm kleine Schräubchen von einem Laptop, die irgendwann mal vor Jahren durch einen Stapel Kabel durchgerieselt sind. :)
Bei sowas übrigens immer Handschuhe und Schutzbrille tragen, und eigentlich wäre eine Atemmaske nicht verkehrt gewesen, wie man beim Schneuzen leicht merkt, wenn man mal einen staubigen Dachboden oder Keller aufgeräumt hat. Tut dem Körper nicht gut, mit soviel Feinstaub konfrontiert zu werden. Das sind nicht nur Bettfusseln, sondern reingewehter Straßenstaub mit Dieselruß, Pollen, Staubmilben- und anderer Schädlingskot, von bestimmten Käferarten Nesselhaare, die Allergien oder zumindest Juckreiz auslösen und noch so einiges mehr.
Sehr positiv fand ich, daß in den Ecken und auch in einigen Kabelstapeln wieder Spinnen wohnen. Seit etwa drei Jahren gibt es sowohl im wie außerhalb des Hauses wieder wahrnehmbar Insekten, davor war über 10 Jahre alles klinisch tot. Man konnte nachts im Hochsommer mit 1000W-Lampe und offenem Fenster dasitzen und es kam nichts hereingeflogen. Außer einmal eine hungrige Fledermaus. Die Spinnen bieten den Vorteil, daß sie herumkrabbelnde Schädlinge (und die krabbeln besonders im Gerümpel ganz enorm herum, bis sie was passendes gefunden haben) sehr gut erwischen. Ein Spinnennetz ist praktisch wie ein Minenfeld für eine Motte oder so einen Museumskäfer, und wenn die Spinne das trächtige Weibchen erwischt bevor es seine Eier ablegen konnte hat sie einem eine ganze Menge Maden und Laven erspart.
An einigen Ecken sprühe ich auch regelmäßig Pyrethrin. Das ist ein künstlich erzeugtes "natürliches" Gift ähnlich irgendwelchen Geranienarten. Schadet dem Menschen angeblich nicht (aber z.B. Fischen falls man welche hat). Spinnen scheinen es zu überleben, denn eine wohnte genau über einer besprühten Stelle. Besonders die Larven von Käfern werden aber zuverlässig erwischt, an den besprühten Stellen konnte ich im Sommer einige Male tote Tierchen absaugen. Die laufen auf der Suche nach Eßbarem, z.B. Haaren und Brotkrümeln, weite Strecken und werden durch solche Giftflecken dezimiert, auch wenn man an viele Stellen gar nicht herankommt.
Ich konnte nun auf den freigeräumten Pfaden mit dem großen Staubsauger ran. Ein erhebendes Gefühl. :) Mit 2000 Watt den ganzen Dreck aus den Teppichporen ziehen ist halt doch was. Als nächstes ist dann eine Schaumreinigung fällig, weil sich doch eine ganze Menge Flecken ansammeln, auch unter Kabelstapeln. Lediglich unter Kisten ist es immer herrlich sauber.
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