sich geerdet fühlen

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05.08.2022 20:44
avatar  Gitta
#21
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IBI, ich sehe es eben so, dass wir manche Dinge beeinflussen können und manche nicht. Ob ich mich bemühe, kann ich beeinflussen. Ob das Bemühen zum Erfolg führt, hängt auch vom Glück und Zufällen ab. Deshalb ist es mir für meine Motivation wichtig, mich allein schon für mein Bemühen zu loben (oder von mir aus auch wertzuschätzen).
Natürlich freue ich mich auch, wenn ein Vorhaben gelingt oder sogar erfolgreich ist. Aber das ist dann wie die Freude über das Glück, das mal da ist und mal nicht.

Deshalb führe ich auch kein Erfolgsbuch. Ein Buch über meine Anstrengungen habe ich mal eine Weile lang geführt. Das hat mir geholfen, zu sehen, wie vieles ich an einem normalen Tag schon so leiste. Davor habe ich meine erledigten Leistungen sofort wieder vergessen und mich dem nächsten Projekt auf meiner Liste zugewendet. Als der Tag vorbei war, habe ich mich dann oft gefragt, was hast Du denn den lieben langen Tag überhaupt gemacht? Gar nichts? Das stimmte natürlich nicht, aber es kam mir so vor. 😐


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06.08.2022 14:39
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#22
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Das Erfolgsbuch hat eine weitere Funktion....ich trage nicht NUR Erfolge ein, sondern auch Komplimente anderer Menschen, wie sie mich wahrnehmen.

Eine Dame, die für eine Firma arbeitete, die uns belieferte, sagte mir beim persönlichen Kennenlernen auf einer Messe: Ihre Firma kann mich mal, bei der schlechten Zahlungsmoral, doch weil sie so nett sind, habe ich für sie meine Möglichkeiten geprüft und die Ware geliefert.....

Solche Erfolge, Komplimente finden den Weg in mein Buch. Damit sind es für bestimmte Situationen ggf. Referenzen, die ich nutzen kann.

Ein anderer Lieferant sagte mir, nachdem dich das o.g. Unternehmen verlassen hatte: Ich hatte den Eindruck, sie wollten dem Laden ein wenig mehr Struktur geben. (Ich und Struktur, wenn der wüsste)

Ich habe derartige Aussagen oft abgetan mit: ist doch selbstverständlich....nein ist es eben nicht. und weil ich es mir lange nicht wert war, diese Rückmeldungen ernst zu nehmen, Gute Seiten an mir zu entdecken, ist es wichtig, die guten Seiten, die andere an mir wahrnehmen, mehr und mehr anzunehmen und aufzubewahren.

Es gibt auch Menschen, die mir Komplimente machen, die wenig mit dem Beruf zu tun haben, sondern auf Hobbys bezogen sind oder anderes. Die dürfen auch in das Buch. Jetzt weiss, ich wessen Kompliment noch nicht eingeklebt ist.

Mein Erfolgsbuch ist mehr ein positive Rückmeldungsbuch mit Platz für Erfolge, vor allem, wenn sie unerwartet eintreffen.

Ja, ich kann nachvollziehen, dass du kein klassisches Erfolgsbuch führst, Gitta.


Zitat
Als der Tag vorbei war, habe ich mich dann oft gefragt, was hast Du denn den lieben langen Tag überhaupt gemacht? Gar nichts? Das stimmte natürlich nicht, aber es kam mir so vor.



Ja, genau, wenn unser Gefühl anders ist als die Realität, hilft es sich Mittel zu verschaffen, wie die Realität aussieht um herauszufinden, ob das Gefühl gerechtfertigt ist.
Manchmal bin ich überrascht, dass meine inneren Bilder viiiiieeeel Grösser erscheinen als das tatsächliche Bild dazu in der Realität und das macht emotional einen Unterschied.


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08.08.2022 21:45
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Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Aber so ist es eben häufig nicht. Manches vermeintlich Leichte dauert länger, weil sich nicht vorhersehbare Erschwernisse ergeben, die man nur langsam oder auch nie beseitigen kann. Das ist das Leben. Und manches vermeintlich Schwere geht ratzfatz, dann traut man seiner Planung kaum noch.

Außerdem wirkt es verständlicherweise sehr demotivierend, das Erledigte gleich wieder zu vergessen und in voller Größe das Noch Nicht Erledigte zu betrachten. Mit dieser Sichtweise tue ich mir keinen Gefallen.


Gitta, ich nehm diese Textausschnitte aus deinem "Weiter machen Thread" hierher, weil sie aus meiner Sicht passen.
Ja, das ist so. Wenn wir denken, ach das ist schnell erledigt plumpsen ungebetenerweise ganze Stapel um. Ausgerechnet dann, wenn wir unter Zeitdruck sind...wäre ja ganz schnell gewesen...

wer sich geerdet fühlt, findet eine Lösung dazwischen. Geerdete Menschen spüren Stress weniger intensiv als wir Messies beispielweise.
Ihr glaubt nicht, wie ruhig ich im Verhältnis vor einem oder zwei Jahren bin.... jetzt stresst mich unverhofft fehlendes Kühlwasser im Auto vor der Heimfahrt weniger als vor einigen Jahren....

Nun ja, du hast meines Wissens dagegen etwas getan.....du hast aufgeschrieben, was du erledigt hast um dir bewusst zu machen, dass es viel war...
ja, der Blickwinkel KANN dazu beitragen, sich demotiviert oder frustriert zu fühlen oder besser.
Schaue ich dahin, was ich geschafft habe und vergleiche es mit dem, das vor mir liegt. Gelingt es mir, manches in kleine machbare Einheiten zu teilen und mich darauf zu fokussieren?
KANN....denn wenn der Blickwinkelwechsel trotz aller Bemühungen nicht gelingen kann oder will, könnte dahinter etwas traumatisches liegen, das gesehen und gewürdigt werden will.

Und ja, seiner eigenen planung nicht mehr trauen zu können, weil manches unerwartet positiv von der HAnd geht, kann nicht sein. Die eigenen (schädlichen) Glaubenssätze wären ja bedroht, wenn es anders sein könnte. Ja, NEUES ist meist sehr ungewohnt und ungewohntes zulassen, ist nicht einfach. Da können wir uns selber nicht glauben, dass es anders sein kann.

Mit jeder Erdung geht es mir so.... mit jedem Freudentanz geht es mir so....ich glaube selber nicht, dass ich dazu in der Lage bin und doch tauchen immer öfter Freudentänze oder Ruhe in stressigen Situationen auf, die ich nicht von mir kenne.....oh natürlich - allmählich werden sie vertrauter, weil sie sich wiederholen ohne dass ich mich dafür anstrengen muss.

Das ist das Leben: es ist geprägt von HOCH und TIEFS in Wellen.
Nach einer Guten Phase, braucht es eine schlechtere, damit wir die Gute zu schätzen wissen und nicht selbstverständlich nehmen. Nach einer Schlechten Phase, wird eine Gute kommen, die oftmals schnell übersehen wird. Um Licht zu sehen, braucht es drum herum Schatten oder Dunklere Stellen. Um dunkelheit zu sehen, braucht es drum herum Licht.
Beim Nichtsehen können, obwohl die Augen geöffnet sind, ist Dunkelheit meist mit im Spiel - doch sehen wir sie wirklich, wenn kein Licht da ist.....in dem Augenblick suchen wir nach jedem Lichtpunkt, egal wie schwach er sein mag.


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10.08.2022 19:33
avatar  Gitta
#24
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Ja, gegen manche Unwägbarkeiten kann man nicht viel machen. Und gegen manche Hindernisse kommt man nicht an. Trotzdem habe ich es wenigstens versucht, das war meine Überzeugung. Und das finde ich heute noch richtig, und deshalb bin ich auch stolz auf mich und auf meine Mühe und Arbeit, die ich hineingesteckt habe. 😊


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28.08.2022 18:56
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#25
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wird Zeit, dass ich mich wieder Erde.

Diesmal probiere ich es mit Ein- und Ausatmen, doch es klappt nicht so gut.
Ich atme länger EIN als AUS...verkehrter Atemrhythmus, den sich mein Körper angewöhnt hat.

Und wenn ich probiere, das länger als eine Minute zu verfolgen....oh ha, dann tanzen alle möglichen Gedanken umher, die mich daran hindern, meinen Atmenrhythmus zu folgen.

Das ist also nicht die ideale Achtsamkeitsübung für mich.

Wenn ich auf meinen Atemrhythmus achte und gleichzeitig die kleinen Bewegungen meiner Schultern wahrnehme, dann klappt es besser.
Im Sitzen fällt mir das leichter als im Liegen.
Und 8-10 Herzschläge lang macht der Atem eine Pause nach dem Ausatmen.
Wieso ich so genau weiss, dass es 8-10 Herzschläge sind....seit ca. 1 Jahr kann ich meinen Puls hören....ja, richtig gelesen...ich höre meinen Puls.
Das finde ich auf alle besser als Tinnitus. Der Pulston variiert in seinem Rhythmus.

Und nein, nicht jede meiner Achtsamkeitsübungen erdet mich genügend.
Füsse auf den Boden spüren, Imaginären grossen Baum im Rücken wahrnehmen, ja, das kann helfen zu erden.

Es sind meine Füsse und es ist mein BILD einer BUCHE, das mich in meinem Rücken stärkt.

Welches sind eure Bilder, die euch Kraft geben?


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