Geht das?

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28.07.2022 17:17
#86
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@Miranda @Sybille @IBI

Angst vor Veränderung

Genau das ist einer der Gründe für mein Nichtstun. Mein Vater wollte mir erklären, wie die Welt aussieht aus seiner bisherigen Sicht. Das verhindert eine Veränderung. Ich bin früher durch Deutschland gefahren, an die Riviera und nach Wien. Ich wollte selbst sehen, wie die Welt aussieht. Später habe ich erfahren, was sich da alles verändert hat. Da kam auch so ein Gedanke auf, ob es sich lohnt, die Welt zu erkunden, wenn sie nicht stabil bleibt. Die Trümmer von damals habe ich auch als stabil angesehen und jetzt ist das alles zugebaut und mit Autos vollgeparkt. Wie ich die Tapeten nach dem Hausbau angeklebt habe, dachte ich so, nie wieder werde ich Tapeten ankleben. Ich hatte ja einen Grund, diese oder jene Tapeten zu kaufen, die mir gefallen haben. Da besteht überhaupt kein Grund, diese gegen andere auszutauschen. Wenn ich etwas aufhebenswert gehalten habe, dann hat das auch immer einen Grund. Aber weil das jetzt schon 2 Jahrzehnte her ist, sehe ich jetzt alles durch, überlege, warum habe ich das aufgehoben und kann das jetzt weg.
Ja , das ist meine Angst vor Veränderung, ich muß mich an einen neuen Zustand erst gewöhnen.

viele Grüße
Wolfram


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28.07.2022 18:00
avatar  Sybille
#87
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🤔🤔🤔 @Wolfram1 ich bin Deiner Meinung, dass Veränderung beängstigend ist.
Nur.
Das ist meines Erachtens überhaupt nicht die Frage.
Die Welt verändert sich, ob's uns nun passt oder nicht.
Die Frage ist daher meines Erachtens "nur" ob wir einer Veränderung entgegen stürzen, ob wir uns heulend und schreiend ans Altbekannte klammern oder was (bzw wen) es braucht um uns dazu zu bringen uns mit-zu-verändern und wohin.
Kann man natürlich nur im Einzelfall entscheiden. (ZB. Könnte es sein, dass Du neu tapezierst, FALLS jemand versehentlich Rotwein auf Deine Tapete kippt. Weil die Veränderung: "Wand sieht nicht mehr aus wie ich sie wollte" halt bereits DA ist durch den Fleck und einem nur "DANN will ich jetzt aber wenigstens diesen 70er Jahre Look loswerden" als Alternative einfällt. Zum Beispiel. )
Tatsächlich habe ich neulich mit einer Freundin darüber gesprochen, dass man nur realistische Chancen auf Veränderungen zum besseren hat, wenn man sich drauf einlässt.
Wer die "heulen und schreien" Variante bevorzugt, wird wohl in erster Linie negativ - Veränderungen bekommen...


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28.07.2022 18:02
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Zitat von Wolfram1 im Beitrag #86
Angst vor Veränderung


Ist es diese Art Angst?

Oder ist es die Angst vor Ungewissheit?
Denn ob wir wollen oder nicht, Veränderung in der Welt geschieht täglich und solange wir nicht direkt davon betroffen sind und es moderat stattfindet können wir uns damit arrangieren. Ehrlich, du würdest kein Mobiltelefon benutzen, wärst du derartig in der Vergangenheit hängen geblieben, wie du deine Reisedarstellungen beschreibst, Wolfram.
Also vor den positiven Veränderungen hast du keine Angst wie ich annehme.

Veränderungen ziehen viele ungewisse Komponenten mit sich...sie können sich als positiv oder negativ erweisen.
So lange wir das nicht wissen, ist es welche Angst???
Und darf die Angst sein??
Oder würdest du sie weghaben wollen?
Klar, Angst ist nicht eines der angenehmsten Gefühle, doch sie vermag uns achtsam vor Gefahren bleiben oder sich bei NICHT-Gefahr in Freude und Erleichterung verwandeln.

Ich mag Ungewissheit nicht und dennoch treffe ich täglich auf ungewisse Momente.
Mir die Angst einzugestehen und täglich die kleine Portion Angst zu spüren, steht auf einem anderen Blatt.
Es wird besser und manchmal wieder schlimmer und wieder besser und weniger schlimm und wieder besser, dann schlimmer, doch nicht so schlimm wie davor usw.
Es gibt in dieser Hinsicht keine stetig steigende Gerade....nein es ist eine stetig steigende Wellenlinie. Am Anfang mit hohen Wellen und nach und nach werden die Wellen sanfter und flacher, doch es bleiben Wellen.

Bei Sybille vermute ich eine pragmatische Version von Energieeinteilung.
Lieber vieles mit einer grossen Aktion zusammen fassen, vor allem wenn Helfer dabei sind als Helfer mehrmals bitten bei kleineren Aktionen Schritt für Schritt unternehmen....es könnte Energie verpuffen oder die Leute die Lust verlieren.....doch ich wette, Sybille hat Freunde, die sie fragen kann, wie sie das sehen und ob sie mehrmals den Weg bereits sind zu machen.

ich sehe ein...Schranktüren mit dem Fahrrad zu transportieren ist gefährlich, das schliessen wir aus. Darin sind Bewohner in Indien oder Afrika gut, doch in Europa halten wir uns zurück.
In Kombis mit offenem Kofferraumdeckel gut angebunden, könnte machbar sein.

ich habe Schränke, die ich nicht demontieren kann. Die passen nicht in meinen Combi...k
eine Ahnung welche Schrankform dich ans Vorwärtskommen hindert, Sybille.....
Kastenwagen mieten könnte gehen, wenn Anhänger keine Option ist.....
Kastenwagen eines Bekannten leihen...wäre vermutlich eine coole Möglichkeit, sofern so ein Bekannter zur Verfügung steht.


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01.08.2022 12:06
avatar  Sybille
#89
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Ich stelle immer wieder fest, dass es ein ganz wesentlicher Punkt ist, alles so "normal" hinzubekommen, dass man erklären kann, wobei man Hilfe braucht. Dass man das Problem schildern und Hilfe annehmen kann.

Kennen vermutlich einige hier:

Manchmal ist es so schlimm, dass man nicht mehr um Hilfe bitten kann. Manchmal ist es so schlimm, dass man niemanden reinlassen kann. Manchmal ist es so schlimm, dass man das Problem nicht Mal erklären kann... Manchmal ist es so schlimm, dass man nur noch wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die Schlange starren kann, während zig Leute da WÄREN, die ja helfen WÜRDEN, wenn man denn bloß...

"Kann ich Dir helfen?" bin ich unzählige Male gefragt worden. Und ich saß da verzweifelt und sagte: "Ich weiß nicht. Kannst Du?"
Da machte man nix... 🤷🏼‍♀️

Andererseits bedeutet dieses Phänomen aber:

Wenn man es schafft DIESEN Kaninchen -Schlange Punkt zu überwinden.

Dann schwimmt man plötzlich auf einer Welle von Unterstützung und das Leben wird einfach.

Am Wochenende haben wir mit einem Freund eine Tür aufgehängt, ein anderer Freund hat sich für die Küchenschränke gemeldet, die werde ich die Tage Mal ausräumen.

Ich WILL WILL WILL meinen Haushalt in einen Zustand versetzen, dass ich in Zukunft normalerweise Leute reinlassen kann.
Weil man dann bei Hilfsangeboten viel häufiger zugreifen kann und viel weniger wie das Kaninchen vor der Schlange sitzt. Und weil damit das Leben viel leichter wird und stressfreier...

Geht das? Als am Samstag Abend die Schiebetür hing, hatte ich das Gefühl, dass es geht.


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01.08.2022 13:07
avatar  IBI
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Zitat von Sybille im Beitrag #89
Wenn man es schafft DIESEN Kaninchen -Schlange Punkt zu überwinden.


Ja, so ist es in der Tierwelt....viele Tiere erstarren und stellen sich Tod, um den Feind zu täuschen.
Wenn ihnen die Täuschung gelungen ist, nehmen sie meist schnell reissaus, nachdem sie die Starre verlassen konnten und sind wieder in Bewegung...

Glücklicherweise denken die wenigsten Tiere so weit wie Menschen ....(klar, gibt es Beispiele aus der Tierwelt, dass sie traumatisiert sind - viele Tieren in Tierheimen geht es bedauerlicherweise so.....mehrheitlich ist Menschenhand im Spiel dabei), denn aus ihren natürlichen Lebensumfeldern können die Tiere diese schrecklichen Ereignisse im Nervensystem durch Zittern regulieren und weiter machen wie vorher. Sie haben noch instinktive Körperfunktionen, die uns Menschen in gewisser Weise fehlen bzw. die oft als "krank" definiert werden, obwohl sie theoretisch die natürlichste Reaktion der Welt wären, würden Menschen die zitternden und regulierenden Körperreaktionen stimmig zu deuten wissen.

Diese Fähigkeit fehlt uns Menschen....oft bleiben wir in der Starre und finden nicht aus ihr heraus, selbst wenn die Schlange schon lange woanders hingezogen ist, erkennen wir nicht, dass die Gefahr vorüber ist bzw. kehrt die Klarheit selten zurück.

Du scheinst stimmige Fügungen um dich herum zu haben, Sybille, und die Schlange scheint weg zu sein....schön, dass viele Helfer sich freiwillig anbieten, das macht es leichter. Ich freu mich mit dir.


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