Hypnose ist toll. Hat mir sehr viel gebracht, ich kann es echt empfehlen. Allerdings war das 2017 glaube ich. Will sagen:
Das was Du hier liest, ist das Ergebnis der Hypnose.
(Wie es mir vorher ging fragst Du? - schlecht.)
Ich habe einige Techniken der Hypnose behalten und wende sie ständig an. Und so wird es auch ständig besser...

Ernsthafte Therapieversuche sind gerade nicht dran. Vielleicht nie wieder, das wird man sehen.

Das war so. Es kam ein "Wir müssen aufhören, das geht so nicht weiter" Punkt. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes "am Ende" - nicht am Ende der Traumata, sondern am Ende meiner geistigen Kapazitäten. Ich hatte keine Reserven mehr und jeder der schonmal eine tiefenpsychologische Analyse gemacht hat, weiß wie zerstörerisch sowas eben auch ist. Kommt mir immer vor, wie eine OP am Gehirn: Die Frage ist, wie dringend man etwas behandeln muss, weil der Schaden, den man am Gewebe anrichtet, wenn man da rumschneidet immer schlimmer wird. Wenn man zB. durch den Sehnerv schneidet, ist das auch nicht gut. (Wie sagte man früher immer? "Operation gelungen. Patient tot.")
Gleichzeitig war ich bei "Das KANN so nicht bleiben, ich KANN damit nicht leben. Ich HALTS nicht aus."

Tja. Da war (wie so oft bei mir) guter Rat dann teuer.
Wir haben letztlich noch eine letzte, w-i-r-k-l-i-c-h allerletzte Aktion gemacht. Schlagwort "Perlentaucher" - und sind runter in Abgründe der Psyche, wenn ich da nicht zurück gefunden hätte... Das wäre nicht gut geendet.

Ich habe danach eine Geschichte geschrieben, wie es sich angefühlt hat. Wie sich ein Perlentaucher meines Erachtens fühlen könnte - die Metapher war nämlich klug gewählt. Der Taucher liegt mehr tot als lebendig am Ufer, blutet aus Augen und Ohren und bricht Wasser. Die dumme Perle liegt neben ihm. Sie wird Nummer 27 in irgendeiner Perlenkette werden und in irgendeiner Schublade einstauben. Perlentaucher werden nicht alt. Man kann solche Touren nur xmal machen...

Jedenfalls.
Die Frage was etwas wert ist, stelle ich schon lange nicht mehr, aber nach dieser Aktion war eins klar:
Mit sowas machen wir keine Witze. Ich werde verdammt nochmal mit dem was ich jetzt habe auskommen müssen. Und wenn ich das nicht kann - nun - es gibt angenehmere Arten mich umzubringen als meinen Verstand zu flambieren.
Ich mach sowas nicht mehr. Und das nicht, weil da unten nicht noch Abgründe noch und noch kommen. Keine Frage! Genug da. Sondern weil ICH nur x von diesen Perlentauchgängen verkrafte. Wenn ich in der Klappsmühle verschimmeln und mit den Topfpflanzen reden möchte, brauche ich mir dafür nicht vorher so eine Tortur anzutun, das kann ich doch auch so haben. Und wenn ich das NICHT möchte, dann muss ich noch genug von mir übrig lassen um in dieser Welt zurecht zu kommen, wo sollte ich sonst hin?

"Aber man kann es doch probieren, was haben Sie zu verlieren?" hat Mal jemand zu mir gesagt. Was ich zu verlieren habe? Meinen Verstand, meine Ehe, mein Leben und meine kümmerliche Selbstachtung. Ich hab der Frau, die das mit dem "nix zu verlieren" gesagt hatte damals nicht den Kopf abgerissen. Aber mir ist immer noch danach...

Du findest es gemein, dass ich beschreibe wie ich die Welt sehe @IBI ? *achselzuck*

Ich weiß wirklich nicht, was daran gemein sein soll, schätze ich könnte es ebenso gut gemein finden, dass Du das Bedürfnis verspürst mir mit "guten" Ratschlägen zur Hilfe zu eilen, während ich in jeder mir zur Verfügung stehenden Weise zu erklären versuche, dass ich all das und mehr längst bedacht, längst probiert und längst hinter mir gelassen habe.

Nun, ich schätze, wenn Du meine Weltsicht als belastend empfindest, dann kannst Du Dich dieser Last leicht entledigen. Indem Du einfach nicht liest, was ich schreibe. Ebenso wie es mir freisteht, was ich mit den ewig gleichen gut-gemeinten Ratschlägen tue, die ich immer wieder erhalte.

Ich SEHE die Welt so negativ. Ich habe damit schon diverse Therapeuten zur Verzweiflung getrieben, aber weder Tabletten noch die Aufforderung anders zu denken/ zu fühlen konnten etwas daran ändern.

Jetzt lasse ich es so und versuche hier ein bisschen was aufzubauen. Hilft ja alles nichts. Aktuell versuche ich gerade das Chaos in den Griff zu bekommen.
Nein, ein aufgeräumtes Wohnzimmer wird mich nicht zu einem anderen Menschen machen. Aber es würde den Teil der Angst und die Scham bzgl. "Wie sieht's denn hier aus?" die in Kategorie 2) fallen schonmal eliminieren.
Es würde ggfs dazu führen, dass ich die Sachen besser wiederfinde und lockerer bin, wenn Nachbarn an der Tür klingeln.

Ich habe alles was ich entbehren konnte und manches, von dem ich nicht sicher bin OB ich es wirklich entbehren kann bzw. wie ich ohne leben soll, in die Suche nach einer besseren Lösung investiert, weil mein Unterbewusstsein echt nur aus giftigem schwarzen Schlamm zu bestehen scheint. Ich habe nichts mehr zum investieren, aber noch genug zu verlieren, dass ich die Suche aufgegeben habe.

Noch ne Metapher?
JA ich träume noch immer davon, dass eines Tages die Tür aufgeht, Hagrid im Raum steht und "You are a witch Sybille" sagt.
Und ich nähme meine Fledermaus und ginge in eine andere Welt...
Aber bisher ist die Tür nicht aufgegangen. Also werde ich Mal schauen, ob es möglich ist, mir im Ligusterweg ein gemütliches Eckchen einzurichten. Kann schließlich nicht ewig in dem Schrank unter der Treppe schlafen. Wenn Hagrid mich sucht, findet er mich in dem kleinen Haus am Ende der Straße. Nicht zu verfehlen: Es ist das einzige ohne repräsentativen SUV und mit 3 Fahrrädern im Vorgarten. 🤪

DAS ist der Plan. Tut mir leid, wenn er Dich deprimiert, Du kannst mir glauben, dass die Entscheidung "nehme ich das so oder erspare ich mir die nächsten Jahrzehnte lieber ganz?" nicht einfach gewesen ist. Aber jetzt IST es so und ich werde nicht. Ich WERDE NICHT den Rest meines Lebens um das heulen, was ich vermisse. Sondern ich werde in mein cooles winziges Häuschen ziehen. Werde im Sommer im Garten sitzen und im Winter am Kamin. Ich werde mit meinem Fahrrad durch die Gegend flitzen, werde Musik machen und wer weiß... Vielleicht fange ich irgendwann wieder mit dem Schreiben an. Könnte doch sein? Klingt jetzt nicht soooo schrecklich.

JETZT jedenfalls werde ich die #€_&_## Regale fertig aufbauen, Schranktüren einhängen, Momox Kisten abschicken, Wohnzimmerschrank ausmisten.
Ich werde zusammenpacken und die blöde Wohnung in der es im Sommer heiß und im Winter schimmelig war verlassen und es mir so gemütlich wie möglich machen. Weil ich es kann.

Hat hier zufällig jemand noch Aufbewahrungkisten übrig? Ich hätte Bedarf. Ultimative Gelegenheit Zeug an mich abzugeben...