Wohin nur mit dem Müll!?

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15.08.2021 00:28
avatar  Brieanna ( gelöscht )
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Brieanna ( gelöscht )
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Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht richtig wie ich anfangen soll. Natürlich tragen hier alle mehr oder weniger das selbe Päckchen, manch einer kennt es und hat es überwunden - herzlichen Glückwunsch dazu! Andere leben mit dem selben Problem, manche stört es, manche nicht, manche arbeiten dran, manche nicht - und doch sind wir alle irgendwie aus dem selben Grund hier. Anonym und unter uns - warum fällt es mir dann trotzdem so schwer, mich selbst hier zu öffnen?
Ich hasse mein Leben bzw wie ich lebe, meine Wohnung, meinen Dreckstall.
Es gibt Tage an denen ich hochmotiviert bin, die Ärmel hochkremple und einfach anfange. Dann geht das auch stundenlang. Ich packe Müll in Tüten, sortiere Papier und Plastik und arbeite mich Stück für Stück durch einen Raum.
Dann sehe ich was ich geschafft habe und denke "Alles wird gut, noch ein paar solche Tage und du hast es geschafft!"
Doch dann sehe ich die ganzen Mülltüten und denke "Die wirst du niemals alle los, ohne dass irgendjemand auf dein Problem aufmerksam wird" - dadurch ist die Motivation wieder hin, es beginnt wieder von vorne - der Müll sammelt sich und bei diesen Temperaturen dann ja auch die Fliegen, es riecht und aus Angst vor Entdeckung wird mit Raumspray gearbeitet. Dann kommt wieder ein, nein - das kann so nicht weitergehen und ich räume auf bis ich wieder vor dem Entsorgungsproblem stehe,...
Wir haben hier keine Gemeinschaftstonne, jeder hat seine eigene und die wird alle zwei Wochen geleert. Klar pack ich da was rein und hab dann ein bisschen was weg, aber das ist als würde ich alle zwei Wochen einen Eimer Wasser aus einem See holen und versuchen ihn auf diese Art zu leeren - aussichtslos!
Ich habe mir extra Säcke gekauft, die von der Müllabfuhr mitgenommen werden und packe dann alles da rein um sie dann bei der nächsten Abholung mit raus zu stellen - und dann, dann trau ich mich nicht. Es kam schon mal vor, dass ich vielleicht mal einen mit dazu gestellt habe, aber ich kann doch da nicht mit 30, 40, 50 Säcken ankommen.
Um beim Vergleich mit dem See zu bleiben, da könnte ich dann gleich mit nem Tanklaster bei vollem Badebetrieb anfahren um mir ganz still und heimlich "ein bisschen Wasser" zu holen.
Also stapeln sich die teuer gekauften Säcke im Keller und das alleine ist schon ein Akt. Immer abwarten, dass auch ja kein anderer im Haus ist, der irgendwas mitbekommen könnte, dann schnell einen Sack in den Keller und hinterher bloß nicht vergessen das Treppenhaus mit Duft zu benebeln um den Müllgeruch zu überdecken.
Natürlich hatte ich auch schon die Idee das ganze mal Stück für Stück zur Deponie zu fahren, bezahlt ist der Müll durch die Säcke ja schon, also kann ich sie da kostenlos abgeben. Aber wie bekomme ich die nur unbemerkt aus dem Keller, raus aus dem Haus in die Öffentlichkeit bis zum Auto um sie dann unbemerkt zur Deponie bringen zu können?
Solange da nichts weg kommt wird es ja leider auch nicht weniger.

Ich habe schon so viel gelesen, Aufräumtipps, innere Visualisierung der zukünftigen Wohnung,... alles gar nicht das Problem.
Ich habe mir meine Wohnung absolut innerlich visualisiert, ich weiß ganz genau wo welches Möbelstück hin soll (wenn sauber ist räume ich hin und wieder gerne um und tausche teilweise ganze Räume), wie ich welchen Raum nutzen möchte und wie er aussehen soll. Ich weiß theoretisch auch wie ich diesen Zustand erreichen kann und was ich dazu machen muss, aber und das bringt mich wieder zu meiner Ausgangsfrage:
Wohin nur mit dem ganzen Müll?

Herzlichen Grüße
Brieanna


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15.08.2021 09:05
avatar  IBI
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Wenn du mich fragst: Viele Messies schämen sich und ich entnehme das deinem Text, wenn du Angst davor hast, mit vielen Müllsäcken gesehen zu werden. Diese Scham hindert dich, dass du deine Ziele erreichen kannst.
Gegen deinen Willen, macht sie ihren "Job", dich vor möglichen Gefahren zu schützen, gut.

Wende dich der Scham zu und der damit verbundenen Ängste, denn wenn diese nachlassen, wird dir das theoretische Aufräumen mit hoher Wahrscheinlichkeit praktisch gelingen.

Müllsäcke füllen kannst du, aber sie aus der Wohnung bringen....tu mal so als würdest du umziehen....welche Wege würdest du dann wählen, um den Müll nicht in die neue Wohnung mitzunehmen.


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15.08.2021 10:57
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@Brieanna Die Säcke kannst du ja nachts ins Auto schaffen, es dann vielleicht ein paar Straßen weiter parken und am nächsten Tag damit zur Halde fahren? Damit man nicht sieht, dass du ständig Säcke im Auto hast. Ist auf jeden Fall besser so, als den Müll weiter drin zu haben. Wenn du nur immer einen Sack mit an die Straße stellst, wird der Müll jahrelang im Keller rum müffeln. Kannst du einen Bekannten oder Nachbarn bitten, einen LKW zu leihen oder einen Kombi, um mehr zu schaffen? Vielleicht auch dass mal jemand anders hin fährt, ich kann mir vorstellen auf der Halde kennen sie dich schon? Schämst du dich deswegen vielleicht auch? Du musst zumindest einen Teil der Scham überwinden, so ähnlich wie IBI das gemeint hat.

Dann lieber ein paar Wochen Scham empfinden als ein paar Jahre(?). So eine Situation stelle ich mir sehr belastend vor.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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15.08.2021 13:33
avatar  Gitta
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Hallo @Brieanna

Also wenn ich das richtig lese, hast Du weniger Probleme damit, die Säcke zu befüllen, als damit, sie wegzubringen?

30 Säcke auf einmal würde ich auch nicht rausstellen, aber jede Woche mal 2, mal 4 Müllsäcke am Tag der Abholung, oder am späten Abend davor stellen, sollte nicht ungewöhnlich sein. Falls Dich doch jemand anspricht, sagst Du, Du mistest gerade Deinen Keller aus. Das stimmt doch auch. Warum sollte jemand damit ein Problem haben? Oder Du sagst, Du renovierst etwas in Deiner Wohnung. Oder Du bastelst gerne und hast dafür recyclingfähige Materialien gesammelt, dessen Reste Du ab und zu mal entsorgen musst. Stimmt doch alles auch.

Und für noch mehr Säcke ist der Vorschlag von Draculara doch gut.

Viele Grüße
Gitta


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15.08.2021 13:57 (zuletzt bearbeitet: 15.08.2021 14:01)
avatar  Goofy
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Kommt darauf an, ob man jemand um Hilfe bitten kann, oder ob das ausgeschlossen ist.

Falls man alleine ist:
Jeden Tag spät abends ein Sack ins Auto.
Wenn man nicht gesehen wurde, geht vllt. noch ein zweiter, und dritter Sack.
Selbst wenn man gesehen wird in der Nachbarschaft: Wer denkt sich da schon groß was, wenn mal jemand einen Müllsack trägt?
Bei mir vor dem Haus stehen auch immer wieder solche Säcke - manchmal auch zwei oder drei - ich weiß nicht, von wem, und es ist mir auch egal, wird schon seinen Grund haben. Vielleicht kommt es auch nicht immer von den selben.

Blöd (und auffällig) wäre nur, jeden Tag von der selben Person gesehen zu werden.
Nicht immer zur selben Zeit gehen kann eventuell helfen.

Wenn es nur ein Sack am Tag ist, wäre das in fünf bis neun Wochen erledigt.

Die Leute an der Deponie werden sich nicht viel denken.
Es könnte ja auch geschäftlich sein.

Ausserdem kennt man die ja nicht. Also selbst wenn da einer denkt “jetzt kommt die schon wieder“ - was solls?


In meinem Beitrag ist jetzt zwar wenig Neues, wurde so ähnlich ja schon alles geschrieben. Aber vielleicht ermuntert und motiviert es trotzdem.


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