Nun, erstmal Wäsche, dann -alle Jahre wieder- muss ich mal schauen, was ich noch an Weihnachtsgrußkarten vorrätig habe. Sonst kommt das mit auf die Liste mit den Weihnachtsgeschenken.

Ich komme schon wieder in die Aufregung, ob ich denn auch alles schaffe und rechtzeitig fertig werde. Und das ist doch eigentlich nicht nötig. Denn die Welt geht nicht unter, sollte ich etwas davon nicht geschafft oder etwas vergessen haben. Warum also diese Aufregung? Hm.

Die Waschmaschine macht ihre Arbeit. Ich mache auch meine Vorhaben. Grußkarten für Weihnachten habe ich noch genug gefunden. Immerhin. 😉

Komisch, dass ich immer auf der Suche nach einem Stift bin. Dabei habe ich an allen Orten, an denen man etwas notieren kann, Stifte liegen. Ich laufe dann aber mit einem Stift in der Hand zu einem anderen Ort, vergesse ihn da. Und dann fehlt er mir später wieder dort, wo er hingehört.

😊
Im Zuge der Widersprüche Überlegung habe ich mir nun weiter Gedanken gemacht.

Ich kann mich erinnern, als Kind das Chaos genutzt zu haben, um bestimmte (kleinere) Gegenstände vor meinen Eltern zu verstecken. Also nur zur Erklärung, mein Kinderzimmer war eher ziemlich ordentlich, darauf wurde von meinen Eltern auch viel Wert gelegt, aber die ein oder andere Chaos Ecke gab es doch. Diese Gegenstände, die ich zu verstecken versuchte, hatten für mich eine Bedeutung mehr symbolischer Art. Sie standen symbolisch für etwas, was wiederum symbolisch für etwas stand, usw. das mich an etwas erinnern sollte, eine Szene oder sonstige Begebenheit aus der Vergangenheit. So weit, so gut.

Aber, wie kam es nun von diesem kindlichen Versteckspiel mit symbolischen Gegenständen dazu, dass ich später haufenweise Ordner, gefüllt mit wissenschaftlichen Abhandlungen (die ich nie gelesen habe, aber immer lesen wollte), gesammelt habe?

Über diese Frage habe ich mir gestern beim Einschlafen Gedanken gemacht. Mir kamen dabei einige neue Ideen/Erkenntnisse in den Kopf. Irgendwann bin ich darüber eingeschlafen und habe auch nicht schlecht geschlafen. Diese Frage scheint mich also etwas weiter zu bringen oder zumindest zum Einschlafen und Gedanken zur Ruhe bringen zu taugen.

Heute habe ich mir wieder einen Ordner angeschaut und konnte mich von dem Papier bis auf einen halben Finger breit Rest trennen.

Was mir dabei so in den Sinn gekommen ist, Narzissten/innen nutzen immer mal wieder den Überraschungseffekt, um einen zu überrumpeln. Aber, nur weil man überrumpelt zu etwas Ja oder gar nichts gesagt hat, oder irgendwas zugesagt hat, kann und darf man selbstverständlich später davon zurücktreten. Oder überhaupt diese komische Person in Zukunft meiden. Bloß keine falsche Scheu! 😊

Heute ist doch mal ein guter Morgen, weil ich nicht zur Arbeit muss. Aber morgens habe ich immer besonders Probleme mit den dunklen Gefühlen. Warum das so ist, versuche ich zu ergründen. Es hat sicher mit den Gedanken zu tun, die mir morgens so geschmeidig in den Sinn kommen, dass ich sie zunächst mal noch nicht mal bemerke. Erst am Ende des Gedankengangs, wenn mir das „negative“ Ergebnis vor Augen steht, merke ich was.

Das Ergebnis ist oft, dass eine Entscheidung aus der Vergangenheit falsch war oder sogar noch fälscher, als wie ich sie abgespeichert habe. Also eine nachträgliche Bewertung einer Entscheidung. Sogar oft einer Entscheidung über Kleinigkeiten. Also, ob ich an einem Tag Sport gemacht habe oder nicht, oder ob ich etwas, als es im Angebot war, gekauft oder nicht gekauft habe. Zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung zu treffen war, habe ich es ziemlich sorglos sehen können, weil es eben nur um eine Kleinigkeit ging.

Und natürlich ist man im Nachhinein schlauer. Wenn ich mich also entscheide, lieber morgen spazieren gehen zu wollen, und am nächsten Tag regnet es ausgerechnet in der Mittagspause, dann konnte ich das vorher ja nicht wissen. Aber auch hier könnte man sich Vorwürfe machen, nicht genau in den Wetter Vorhersagen nachgeschaut zu haben. Obwohl ich dafür nun nicht auch noch Zeit aufbrauchen möchte.

Und diese Gedanken, noch mal im Nachhinein eine vergangene Entscheidung von mir aus der Vergessenheit zu holen und zu bewerten, die schleichen sich so ganz still und leise ein. Wenn ich so der Meinung bin, ich denke gerade an nichts. Es mag ja auch sein, dass diese Gedanken mir früher in schwereren Zeiten sehr nützlich gewesen waren. Obwohl ich mir nichts so richtig erklären kann, warum. Aber heute schicken sie mich höchstens in die Depression. Denn irgendwas suboptimales findet man an allem.

Aber mir fällt es ganz schön schwer, mit den Gedanken in der Gegenwart zu bleiben und dort zu kreisen. Immer wieder verfangen sie sich in der Vergangenheit an, wie gesagt, Banalitäten (Kleinigkeiten). Daraus ergeben sich dann Vermeidungswünsche unvermeidbarer Fehler in der Zukunft. Sobald mir das bewusst auffällt, kann ich auch sagen Stopp. Aber mir scheint es an genug Kraft zu fehlen, mich gegen diese Kreisel-Energie zu stemmen. Besonders eben morgens.
(Ich weiß auch nicht, ob mich dieses Möbius Band zum Nachdenken gebracht hat.)


Das Problem ist auch, je mehr ich mache, desto mehr rutscht später in die nachträgliche Bewertungs-Schleife. Also auch so ein Grund, wenig zu machen.