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Hilfe, meine Mutter ist seit Jahren ein Messie - wir kommen da alleine nicht mehr raus :(
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Krankheit?
Hmmmm Ich persönlich habe den Eindruck, dass Messi-Sein ehr ein Symptom als eine Krankheit ist.
Symptom von W-A-S? Ist dann natürlich eine wunderbare Frage, auf die ich - war klar - keine wunderbare Antwort bieten kann.
Ich kann nur von mir persönlich sprechen.
Ich habe Jahre im Chaos gehockt. Immer wieder unterbrochen von kurzen Aufräumen-mit-zusammen-gebissenen-Zähnen Phasen, nach denen die Wohnung "besser" aussah - und es mir psychisch hundeelend ging.
Die Hintergründe zu schildern, würde hier den Rahmen sprengen (Meine Freundin sagt immer ich solle ein Buch daraus machen. Vielleicht Irgendwann...).
Daher nur so viel:
Nach vielen Jahren vergeblicher Versuche ist es letztlich geglückt erfolgreich meine Kindheitstraumata zu behandeln. Insbesondere die aus der frühen Kindheit, die - von den späteren überdeckt - verdrängt im Unterbewusstsein steckten und von da aus alles vergiftet haben. (DAS war ne Scheiße !!! - Pardon my french - aber das WAR eine Scheiße!!! )
Seit dem geht es mir besser.
In jeder Hinsicht.
Und plötzlich und mit der Zeit, geht auch das aufräumen besser.
Es ist (natürlich) noch nicht doll, das wäre nach so langer Zeit wohl zu viel verlangt, aber ich bin ehrlich (!) dabei hier allmählich Grund reinzubekommen. Es wird ehrlich besser statt schlechter. Ich glaube ehrlich, dass ich das packe. Kein leeres Gerede. Neulich war der Rauchmelder-Kontrolleur da.
Ja, wir haben vorher aufgeräumt, aber er konnte dann auch halbwegs problemlos in jedes Zimmer.
Ich glaube es wirklich: Das zugrunde liegende Problem ist besser. JETZT gelingt allmählich auch das Aufräumen. Nach und nach.
Daher würde ich bei mir sagen:
Mein Chaos: Äußerlich sichtbares Symptom der Tatsache, dass mein Unterbewusstsein dabei war: "DAS GEHT SO NICHT! SO KANN ICH NICHT LEBEN!!!!" zu brüllen.
Wenn ich dann mit Gewalt die Wohnung aufgeräumt habe, habe ich diese innere Stimme mit Gewalt ruhig gestellt. "Halt die Klappe, innere Stimme, es interessiert niemanden, ob ich so leben kann, Hauptsache ich entspreche der Norm und bin nicht lästig" (dass es mir danach dann erstmal so richtig RICHTIG dreckig ging, leuchtet so betrachtet sofort ein.)
Ich würde daher sagen: Um von einem Messi-Problem wegzukommen, muss man das dahinter liegende Problem finden, anpacken, verarbeiten, DANN wird das schon mit dem Aufräumen. Ansonsten lässt man besser das Chaos wie es ist - aufräumen ist kein Selbstzweck und macht es in der Konstellation nur schlimmer.
Aber natürlich kann man das nicht verallgemeinern.
Und selbst wenn man es versuchte, könnte man das Aufarbeiten tiefsitzender Traumata auch niemandem verordnen. (Weil man zB nicht verordnen kann sich an verdrängte Erlebnisse zu erinnern. Man erinnert sich - oder man erinnert sich _nicht_)
Ich sehe das Problem das Messi-Sein als Krankheit einzuordnen darin, dass ich glaube, dass viele von uns gänzlich unterschiedliche Dinge brauchen um aus dem Mist wieder rauszufinden.
Um bei @Emin s Beispiel mit dem Husten zu bleiben:
Einer hat ne Lungenentzündung.
Einer hat Asthma.
Einer hat COPD.
Einer hat Krebs.
Einer hat Mukoviszidose.
Einer hat ne Erkältung.
Einer hat Corona.
Einer hat Qualm eingeatmet.
...
"Husten" als Krankheit zu definieren könnte auf den Gedanken bringen, dass es eine einheitliche Therapie gäbe. Und zu einem Mukoviszidose Patienten "ne Woche Hustensaft, dann geht's Dir wieder gut, war bei den anderen auch so" zu sagen, ist im besten Fall taktlos und falsch. Im schlimmsten Fall ist es tödlich.
Was immer die anderen hier dazu geführt hat, zum Messi zu werden. Dass sie dieselben verdrängten frühkindlichen Traumata im Unterbewusstsein haben wie ich, halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Sie werden alle ihre eigenen Gründe haben...
Aber natürlich bin ich kein Mediziner. Und wenn @Jennifer sagt, dass dann mehr geforscht wird, ist das ja in sich schon ein Erfolg.
Kurz gesagt:
Keine Ahnung, ob es etwas ändert. Ich sehe nicht, was. Aber das mag daran liegen, dass ich keine Ahnung habe. Wir werden es sehen.
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@Sybille @Jennifer @Cinderella
Liebe Sybille
Zitat von Sybille im Beitrag #66
Was immer die anderen hier dazu geführt hat, zum Messi zu werden. Dass sie dieselben verdrängten frühkindlichen Traumata im Unterbewusstsein haben wie ich, halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Sie werden alle ihre eigenen Gründe haben...
Kann ich nachfühlen, bei mir ist es auch die Traumatisierung wie bei vielen anderen auch, in persönlichen Gesprächen mit Mitgliedern hier bei uns, egal ob live treffen oder telefonieren hab ich gemerkt das mehr als jeder zweite von uns eine oft total verkorkste Kindheit hatte. Das mit der Kindheit verfolgt einen glaube ich ein Leben lang, beim Messie Syndrom glaube ich das auch, egal wie die Wohnung ist, keiner kommt aus seiner Haut raus. Was sagst du dazu? Was sagt du Lieber Leser dazu?
@Sybille
Ich denke, der Hustenvergleich hinkt gewaltig!
Ersichtlicher wird es für mich, wenn Parallelen gezogen werden zu Erkrankungen, welche noch vor einigen Jahrzehnten auch nur als Symptom oder charakterliche Eigenheiten tituliert wurden.
Beispiele:
"Dem schmeckt das Bier halt, er trinkt gerne." = Alkoholismus
"Sie isst nicht gerne." = Magersucht
Und das kannst du ja umlegen auf Bulimie, Tabletten- und Drogenabhängigkeit.
All diese Erkrankungen mussten erst einmal den "Weg schaffen", um als Krankheit anerkannt zu werden.
Dank dieser "Emporhebung" zur Krankheit gibt es ja so viele Therapie-Angebote, sowohl ambulant, als auch stationär.
Ich muss sagen, dass ich da eindeutige Parallelen ziehen kann zum "Messie-Syndrom", was jetzt noch so bezeichnet wird (da eher noch neuartig) und bald als "pathologisches Horten" anerkannt ist.
All diese Erkrankungen haben ab einem gewissen Grad in meinen Augen gemeinsam :
- Leidensdruck, sowohl für den Betroffenen, als auch für seine Umwelt
- Die Gefahr, sein Leben nicht mehr selbst steuern zu können
- in Wirklichkeit natürlich eine tieferes, psychologisches Leiden
Wenn mir irgendjemand erklären kann, was pathologisches Horten nicht gemeinsam hat mit den hier aufgeführten Krankheiten bin ich dafür jederzeit offen, wenn es mir schlüssig erscheint.
Anführen möchte ich, dass auch alle anderen Erkrankten bis zu einem gewissen Grad ihrem Alltag nachgehen können.
Jeder Süchtige kann jahrelang einer Arbeit nachgehen und Familie haben, wie es auch beim Messie-Syndrom möglich ist, bis die Lage irgendwann kippt.
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Ja, @Miralena das ist ein gutes Argument. Es wäre wirklich schön, wenn die Anerkennung als Krankheit etwas helfen würde, ich bin sehr sehr gerne bereit plötzlich festzustellen, dass ich das total unterschätzt habe und sich vieles zum positiven bewegt hat.
Ich hoffe Du hast Recht, ich drücke die Daumen.👍🏻
@Sybille jetzt habe ich mich seit langer Zeit wieder hier im Forum angemeldet und muss sagen, dass sich leider gar nichts geändert hat.
Ich habe nicht den Eindruck, dass die Krankheit nun mehr Beachtung bekommt oder es mehr Hilfestellungen gibt.
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