Corona-Hamsterkauf vs. Ausmisten

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06.03.2020 16:21
#1
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Hallo ihr Lieben
Was mich in den letzten Wochen doch sehr beschäftigt ist der Gedankenkonflikt zwischen dem loslassen und minimieren von Besitztümern, und der gerade sehr stark aufkochenden Angst oder Unsicherheit bezüglich der aktuellen Lage.
Dass der Virus nun auch bei uns angekommen ist, ist sicher.
Dass bestimmte Lebensmittel, Hygieneartikel usw schon jetzt komplett ausverkauft sind ist Tatsache.
Dass die Nachversorgung mit manchen Waren eventuell gar nicht mehr klappt, oder aber sehr lange dauert, ist absehbar.
Wenn viele Leute krank sind oder unter Quarantäne können Waren nicht mehr oder nur noch eingeschränkt geliefert und produziert werden.
Warscheinlich wird vieles auch teurer werden. Alleine, wenn ich nichtmehr die Nudeln von der Eigenmarke kaufen kann, weil alles weggekauft ist, sondern ich das teure Markenprodukt kaufen muss, das vielleicht noch nicht ganz leergekauft ist.
Soll ich jetzt in den Laden rennen und mich mit Klopapier und Konservendosen eindecken?!
Dann habe ich ja noch mehr hier herumstehen.
Und genau das versuche ich ja zu reduzieren!!!
Und trotzdem bohrt die Angst, die Unsicherheit.
Zudem habe ich an mir gemerkt, dass es mir plötzlich wieder viel schwerer fällt, Dinge auszusortieren und wegzuschmeißen, weil sich jetzt plötzlich der Gedanke im Kopf festsetzt, dass ich etwas ähnliches eben nicht einfach so schnell nachkaufen kann.
Klar, dieser Corona-Zustand wird nicht ewig anhalten. Die Wirtschaft wird sich erholen.
Ich erwische mich aber trotzdem in letzter Zeit immer öfters bei dem Gedanken 'ach, ich glaub das werf ich mal doch noch nicht weg, das heb ich mal doch besser erst mal noch auf...' Und damit schränke ich aber natürlich auch meinen Platz und Freiraum ein, den ich mir gerade schaffe

Was denkt ihr dazu?
Geht es euch ähnlich?

Liebe Grüße, die Speicher°Assel


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06.03.2020 16:54
#2
Mi
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@speicher°Assel

Deine Gedanken sind sehr interessant.
Von der allgemeinen Hamsterei und Panikmache lasse ich mich nicht anstecken. Allerdings erwische ich mich immer öfters bei den Gedanken, was ich tun würde, wenn wir ein paar Wochen nicht aus dem Haus gehen dürften. Und deswegen hebe ich meine Zeitschriftestapel auf, damit ich in dem Fall was zu lesen und zu basteln hätte.

Meine Mutter hat ja ständig Angst vor schlechten Zeiten, die sie als Kind noch erlebt hat, und hebt deswegen alles auf, soweit sie Platz hat.
Über ihre Gedanken denke ich auch oft nach.

Keine Ahnung, was hier der richtige Weg ist.


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06.03.2020 17:10
#3
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Moderator
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Ja so gehts mir auch. Ich habe bisher keine Lebensmittel oder Toilettenartikel gehortet. Aber seit das mit dem Virus umgeht und ich auch beobachtet habe, dass die Leute teilweise die Regale leer kaufen, besonders Nudeln und Kartoffelpüree, habe ich auch angefangen, zu sammeln. Es steht bei uns in einer Kiste im Flur. Toilettenpapier muss ich noch ein paar Tüten kaufen, weil wir ja zu zweit sind, ansonsten müsste ich nur Brot kaufen und einfrieren, wenn es wirklich zum Äußersten kommt. Aber zum Bäcker kann man wohl immer noch gehen. Nur Grundnahrungsmittel, die auch haltbar sind, werden Mangelware. In der Großstadt in Randbereichen ist es noch nicht allzu schlimm, außer man geht zum Discounter. In großen Supermärkten kriegt man eher noch was man sucht.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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06.03.2020 19:03
avatar  IBI
#4
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Gute Frage SpeicherAssel,

ich probiere es wie Miss Hazel, möglichst nicht anstecken lassen von der Panik und dennoch sorgsam sein. Den Mittelweg finden.

Auch hier in der Schweiz sind für einige Lebensmittel die Regale leer gefegt...mein Freund sagt immer, wo das herkommt, hat es noch mehr....tja, dieser Satz funktioniert nicht mehr für alles.
Jetzt hat er die Idee, sich eine eigene Kuh zu kaufen, die er im Stall bei seinem Bruder unterbringen möchte (er ist Milch-Bauer). (Werden wir vermutlich nicht machen...aber kreativ sein, ist erlaubt).

Ich denke, dass es legitim ist, für seine Sicherheit zu sorgen. Was schwierig ist, dass es sehr viele ungewisse und unkalkulierbare Parameter gibt, die mit dem unsichtbaren Virus zusammenhängen und die kurzfristig von Behörden her vorgegeben werden können. Die Informationspalette ist umfangreich, nur nicht für jeden gleich nützlich.
Sie sorgen sich um die Wirtschaft....ehrlich...das ist die grösste Sorge des Staates, dass wir weiterhin einkaufen gehen und uns mit teilweise unsinnigen Dingen eindecken????
Dabei können die Staaten anscheinend nicht dafür sorgen, dass wir uns sicher fühlen dürfen, auch wenn sie so tun, als wär alles unter Kontrolle....das kostet jetzt nunmal...und das kann sein, dass manche Firmen deswegen geschlossen werden...sie sollten schauen, dass die Firmen, die Lebensmittel und andere wichtigen Elemente wie Sterilprodukte wieder schleunigst in Europa bzw. in dem jeweiligen Land hergestellt werden können. Den Teil der Wirtschaft würde ich probieren sicher zu stellen und aufzubauen...kostet halt ehe man wieder damit etwas verdienen kann.

..ich stimme zu, es wird sich wieder einpendeln, nur weiss kaum jemand vorherzusagen, wann es sein wird...

Ich habe gesten mit jemandem telefoniert, der vermutlich ein Seminar wegen des Virus absagen wird, weil der Referent aus Amerika nicht kommen wird. Wir hoffen alle, dass der Viruskelch an uns vorüber geht, aber er meinte, falls es nicht so sein sollte, sein Leben sei bis jetzt schön gewesen und das ist ihm wichtig.
Das kann ich von meinem leider nicht behaupten, dass ich es schön gefunden habe, aber wer so gelassen sein kann, der sorgt auch im angemessen Masse vor.

Vielleicht ist es eine Zeit, in der das Minimieren von Besitztümern bewusst pausiert wird, aber auch bewusst möglichst dafür gesorgt wird, dass sie sich jetzt nur unwesentlich vergrössern.
Ich befinde mich in einer Phase, meine haltbaren Lebensmittel im Bestand zu reduzieren, weil ja im Laden das meiste zur Verfügung steht...und macht es Sinn genau das weiter zu tun?
Insofern, wenn die Verfallsdaten schon eine Weile abgelaufen sind, finde ich es sinnvoll damit weiter zu machen. Und wenn es weg ist, kaufe ich ggf. wieder eine neue Packung davon nach (kann auch sein, dass ich es lasse und stattdessen eine andere Packung nehme oder vielleicht gelingt es mir, trotz der Krise ein Vertrauen zu haben, dass das, was immer noch da ist, ausreichen wird.

Ich denke für uns ist es wichtig, möglichst wenig zusätzlich in die Wohnung zu bringen und falls wir was bringen, zu schauen, was brauchen wir nicht und kann stattdessen den Weg nach draussen finden. Wir leben in einer Überflussgesellschaft und daher denke ich, dass einige von uns, überflüssige Dinge ebenfalls gehortet haben. und ich weiss, dass jedes Ding seine Begründung für die Daseinsberechtigung hat und bekommt. Darin ist, denke ich, jeder Messie gut.

Und mit den möglichen Einschränkungen, die uns bevorstehen umzugehen, wird die nächste Herausforderung sein, denn das steck viel mit verzichten drin. Darin sind wir weniger gut. Möglicherweise bekommen wir ein Lernfeld für alle auferlegt. Ich meine damit nicht nur uns im Forum, auch die Regierungen und die Zusammenarbeit über die gesamte Welt ist gefordert.

Mal sehen, vielleicht hat unser Herr Minimalist Rainbow Cloud noch was beizutragen...Kreative Ideen wie er das wenige noch weiter verwenden kann, hat er ja.

Liebe Grüsse
Sonja

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06.03.2020 19:31
avatar  Wolfram
#5
Wo
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Da ich als Messie kaum aus dem Hause komme und somit mit anderen Menschen kaum Kontakt habe, sehe ich bei mir eine Ansteckung als kaum wahrscheinlich an. Blöd ist nur das Hamstern der anderen, wodurch ich auch hamstern müßte. Das habe ich aber zu spät gemerkt.
Milch war leergekauft, werde mal sehen, ob es morgen noch welche gibt.
Gelbe Säcke gibt es nicht mehr. Davon habe ich aber noch einige. Papiercontainer werden auch woanders nicht geleert.
Küchenrollen gab es nur noch die Teureren.

viele Grüße
Wolfram


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