Was sind die Ursachen des Messie-Syndroms?

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01.08.2019 06:41 (zuletzt bearbeitet: 02.08.2019 02:41)
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#1
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Liebe Mitglieder, Liebe Moderatoren, Liebe Leser!

Unser inneres Chaos spiegelt sich durch das äußere Chaos wider was wir in unserem Leben sehen oder eben erleben. Denn durch die innere Unordnung ist es und Messies meistens nur sehr schwer oder gar unmöglich ein Strukturiertes Leben in unser privates Leben oder auch unsere Wohung zu bringen bzw. zu ermöglichen. Wie das Messie-Syndrom entsteht, ist bisher noch nicht wirklich erforscht doch dies können wir ein wenig hier ändern und eben zur Forschung beitragen. Aus Psychologischer Sicht gehe ich selbst davon aus dass die tieferen Ursachen verschiede Ängste oder auch Erlebnisse aus der eigenen Kindheit sind wie beispielsweise:

Das Gefühl ungeliebt zu sein
Die Trennungsangst
Die Angst verlassen zu werden
Die Angst zu versagen
Die Bindungsangst
Das Trauma
Die Vernachlässigung
Der Missbrauch
Zu strenge Eltern



Ich denke dabei auch an die Soziale Phobie also die Angst vor unseren Mitmenschen!

Ausgelöst wierden kann unser Messie Syndrom auch durch einen Schicksalsschlag oder ein anderweitig einschneidendes Erlebnis, wie

der Verlust eines Familienmitglieds
der Verlust der Arbeit
der Verlust des Partners


Wir Messies leiden oft unter dies in unserem Leben:

Essstörungen
Depressionen
Kaufsucht
Arbeitssucht



Bitte hier in diesem Thread & Thema keine Unterhaltungen, keine Persönlichen Probleme oder Themenfremde Inhalte schreiben, Bitte nur Beiträge mit ca. 300 Wörtern wenn möglich, dies ist lediglich eine Bitte.

Besten Gruss bei Frankfurt am Main
Emin


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01.08.2019 15:52
avatar  Wolfram
#2
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@Messie @Draculara @Aus Chaos entsteht Neues

Die Hauptursache sind tatsächliche oder vermeintliche Verluste. Alles Folgende oben Beschriebene sehe ich als Folgeerscheinung. Auch mein Problem des Nichtzuhörens meiner Worte sehe ich als Verlust, denn dann bin ich allein und darf mich alleine nach Lösungen suchen. Das hat bei mir auch zu einer Bindungsstörung geführt. Verluste durch frühere Freundinnen, weil mir beigebracht wurde, nichts sagen zu dürfen.
Auch das Sehen von Verlusten führt zu Ängsten. Bei mir waren das die Sprengung von Hausfassaden, Dick und Doof mit ihrer Zerstörung. Und später Hausabrisse, die noch in Ordnung sind.
Mit 2 Jahren saß ich im Kindergarten teilnahmslos und sollte mit den Bauklötzern spielen. Hab jetzt einen 2 Jährigen gesehen, der äußerst lebhaft war, Löffel auf den Tisch gehauen. Da habe ich den deutlichen Unterschied zu mir damals gesehen.

Emin, die letzten 4 Punkte sind die Einzigen, die bei mir nicht auftreten.

Wenn mich mein Vater haut, obwohl er mein angebliches Fehlverhalten auch sagen und hätte erklären können, dann fühle ich mich nicht gerade geliebt und verlassen.

Über die Generationenweitergabe habe ich schon früher geschrieben. Schwieriges Erbe oder so ähnlich.

Der Grund für die Generationenweitergabe sehe ich so, dass das Kind immer das kleine Kind ist und bleibt und die Eltern mehr zu sagen haben. Dadurch entsteht beim Kind ein schlechtes Selbstbewusstsein und denkt, es müsse den Eltern und später anderen immer alles Recht machen. Dadurch entsteht auch die Bindungsstörung.
In meiner Umgebung gibt es 99% schlechte oder geschiedene Ehen.

Über die politischen Probleme und Auswirkungen darf und will ich hier nicht schreiben.

viele Grüße
Wolfram


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01.08.2019 16:55
#3
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zu den Ursachen gehören auch Misshandlung (Schläge) und Mobbing in der Schule bzw. Mobbing am Arbeitsplatz.

Das heißt die Menschen haben uns enttäuscht. Da hilft es entweder, sich ganz und gar zurückzuziehen und sich ein Haustier anzuschaffen, Hund oder Katze, das einen nicht enttäuschen oder misshandeln kann. Oder man verleiht den Dingen, die man hat, eine Bedeutung.

Meine Eltern haben beispielsweise auch Spielsachen weg gegeben oder weg geschmissen. Irgendwann gab ich sogar den Murmeln Namen. Ich habe mich tatsächlich mit den Murmeln unterhalten. Ein umgedrehtes Tablett sorgte dafür, dass sie auf einer "Straße" liefen. Immer ringsherum. Die großen Murmeln waren oftmals die Eltern von den kleinen, besonders wenn sie sich ähnlich sahen. Das heißt, ich war als Kind oft einsam. Wenn meine Freundinnen in den Ferien verreist waren oder aus anderen Gründen keine Zeit hatten, spielte ich mit Murmeln, Puppen, Steiff-Tieren u. ä.

Aber heute ist es nicht so, dass ich die Klamotten taufe. Es kommt immer wieder mal vor, dass ein Teil voller Löcher ist und weg muss. Man zieht sich nicht nur vor den Menschen zurück, weil man sich für die Wohnung schämt, sondern am Anfang ist es auch ein Zurückziehen, weil man von den Menschen enttäuscht wurde.

Bevor ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich immer mal Bekannte oder Freunde, die ich auch zuhause einlud. Das Zuhause war damals noch keine Messiewohnung. Auch war die Enttäuschung gegenüber Mitmenschen damals nicht mehr so ausgeprägt. Ich wurde nicht nur von Mitschülern und Eltern enttäuscht, auch von Kollegen und Arbeitgebern. Ein Freund hatte mein Vertrauen missbraucht, indem er mit meinen Eltern über mich gesprochen hat. Sie erzählten es mir am nächsten Tag, er hätte da gesessen und sich beschwert, dass ich mit ihm kaum noch was unternehmen wollte und nur noch vor dem Fernseher saß. Kurze Zeit später habe ich Schluss gemacht, weil er auch gegenüber von Kolleginnen über mich geredet hat.

Was die Wohnung betraf, war es noch kein Messiechaos, aber ich musste kämpfen. Altpapier mit dem Auto weg bringen usw. Nach meinem Sturz in der Ubahn-Station, die einen Knochenbruch und einen Bänderriss zur Folge hatte, wurde ich dann zum Messie. Also auch ein Trauma. Der Arzt hatte mir prophezeit, wenn ich so dick bleibe, würde ich bald im Rollstuhl sitzen. Ich blieb so dick und laufe normal rum. Also auch Ärzte haben mein Vertrauen missbraucht.

Aber abgesehen davon, dass man sich an Dingen nicht unbedingt "fest halten" kann, fungiert das Chaos wie eine Art Schutzwall oder auch Käfig. Ich bin gefangen im Chaos, kann nichts weg werfen, weil ich scheinbar alles brauche, zwischendrin ist zwar Müll, aber selbst wenn der weg ist, bleibt genug Chaos übrig. Dieses Chaos verhindert, dass wir ohne Angst die Rauchmelder-Fritzen rein lassen können, es verhindert einen Umzug z. B. in ein Dorf, wo Wald in der Nähe ist oder in die Berge, wo es kühler ist. Es hat eigentlich keine Funktion als solches, dass es uns was nützt, wir können keine Verwandten mehr einladen, keine Bekannten einladen (Freunde haben wir nicht), müssen einen Lagerraum mieten, um den Keller aufräumen zu können, es erdrückt uns nur, aber wir wissen keinen Ausweg mehr, es ist zu fest gefahren.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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05.08.2019 04:01
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#4
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@Wolfram @Königin @Lina* @Barbara Bruchhäuser @Waldläuferin @Elfi @Henni @leonie @Dana @GabrieleLB @bessie @Kayla


Zitat von Wolfram im Beitrag #2
Bindungsstörung



Danke Wolfram für deinen mich inspirienden Beitrag vor allem wegen der Bindungsstörung was ja zur ICD-10-Klassifikation zu den gestörten sozialen Funktionen man zählt soweit ich weiss. Ich denke das wie ein roter Faden im Leben dann sich unter anderem auch Emotionale Auffälligkeiten auftreten können: Die Übervorsichtigkeit und auch die Furchtsamkeit! Zum einen weiss ich wie aus deinen vielen Beiträgen zu entnehmen ist das du auf der einen Seite ein Gentleman bist, du tritts niemandem auf dem Schlips, du hast noch nie jemand hier unter der Gürtellinie angegriffen oder geschmälert doch inhaltlich bzw. auch zwischen den Zeilen kann man ja auch lesen, da stehen nicht unbedingt die Sachlichen Sachen drin in zwischen den Worten die sich auf den jeweiligen Beitrag sich beziehen doch kann man oft den Menschen, seine Gefühle oder Gesinnung zu einem Thema verstehen beginnen. Auch eben die Schwingung die da herüberkommt. Ich achte z.B. in meinen wenigen Telefonaten in letzter Zeit zwar möglichst sensibel darauf wie es mir geht wenn ich mit dem anderen mich austausche doch noch mehr wie ich mich hinterher fühle.



Zwar geprägt denke ich durch deine Kindheit, durch deine in meinen Augen traumatischen Erlebnisse wie du uns hier in früheren Beiträgen bei den Bombardierungen / Luftangriffen in Berlin auf wehrlose Zivilisten als du im ich nenne es Luftschutzkeller mit den vielen anderen in Angst gesessen bist, 1945 dies erlebt hast wodurch sich eine Furchtsamkeit herausbilden kann oder sei es zusätzlich auch durch meiner Meinung nach deinen strengen Erziehungsmassmahmen deines Vaters....das wirst nur du wissen und beantworten können. Es sind bei dir so glaube ich diese beiden Faktoren, das Erlebniss in Berlin wie beschrieben und auch deine Erziehung sowie ich mit Dr. Rehberger in einem sehr langen Telefonat, ich denke es waren etwas über 2 Stunden im Spätsommer 2016 die Psychologischen folgen für die Kriegskinder und auch Nachkriegskinder wie er auch in diesem Telefonat sich sehr bewusst wurde dich betreffen geschätzer Wolfram? Bitte korrigiere mich an den Stellen die ich bei dir falsch interpretiere.




@Draculara

Liebe Draculara!

Zitat von Draculara im Beitrag #3
Was die Wohnung betraf, war es noch kein Messiechaos, aber ich musste kämpfen. Altpapier mit dem Auto weg bringen usw. Nach meinem Sturz in der Ubahn-Station, die einen Knochenbruch und einen Bänderriss zur Folge hatte, wurde ich dann zum Messie. Also auch ein Trauma. Der Arzt hatte mir prophezeit, wenn ich so dick bleibe, würde ich bald im Rollstuhl sitzen. Ich blieb so dick und laufe normal rum. Also auch Ärzte haben mein Vertrauen missbraucht.




Nun in allen Ehren du Liebe, wir beide lesen ja schon ich muss sagen bald viele Jahre unsere Beiträge von einandern hier, haben vieles auch durch unsere Telefonate die wir hatten im Laufe der Jahre uns angemerkt oder eben uns einander verstanden, ich denke das es bei dir sogar noch früher angefangen hat, korrigiere mich auch Bitte falls ich daneben liege. Also bei all dem wie deine Mutter dich behandelt hat, es bei dir Familiär hm so manch einer würde sagen desolate Verhältnisse waren, dies ist nichts was ich nun aus unseren Telefonaten sage, ich hüte mich dafür, das geht niemand was an was wir beide teleonieren doch ich habe das mit Mutter, Vater und Familie aus deinen Beirägen vor allem die zwischen 2013 und 2016 von dir geschrieben wurden so entnehmen können. Klar kein Messie ist als Messie geboren worden, wir alle Betroffenen sind durch unsere prägenden oder sogar traumatischen Erlebnisse dazu geworden, haben dadurch unsere Verhaltensmuster entwickelt.....



Nun meine Frage auch wenn dies im ersten Moment jetzt als unwichtig dir erscheinen mag, versuche Bitte genau die wenigen Sekunden vor dem Sturz zu rekapitulieren: Wie war dein Bewusstsein und deine Achtsam keit die ca. 10 bis 12 Sekunden vor deinem Sturz? Hattst du etwas völlig anderes im Kopf wovon du abgelenkt warst? Es mutet nach einer vielleicht unwichtigen Frage an, doch mir ist das wichtig und ich ich möchte dir dann falls du mir antworten wirst auf meine Frage / Beitrag hier dir sagen warum ich dich das frage, vielleicht kannst du es dir selbst denken, Stichwort ist dabei Unterbewusstsein.

Herzlichen Gruss zu euch beiden nach Hannover,
Emin


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05.08.2019 09:53
#5
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@Messie

Kurz vor dem Sturz habe ich daran gedacht, ich muss umkehren und die andere Rolltreppe nehmen, um zum richtigen U-Bahn-Gleis zu kommen. Als ich umdrehte, kam was von hinten an mein Bein seitlich ran. Ich wollte das Bein weg ziehen und ausweichen, aber das ging nicht, und so fiel ich hin und verdrehte mir dabei das Knie so heftig, dass der Schmerz explodierte. Gefühlt eine Sekunde später beugten sich 2 Üstra-Mitarbeiter über mich und meinten, sie müssten wohl einen Krankenwagen rufen. Eventuell war ich auch eine Minute bewusstlos, weil die so plötzlich da waren.

Es kann sein, dass auch die persönliche Vergangenheit das Messie-Syndrom ausgelöst hat, dann wäre ich aber schon mit Anfang 20 Messie gewesen. Ich wurde es erst im Jahr 2006, als ich berentet wurde. Als ich nicht mehr zur Arbeit ging und dann erfuhr, dass ich zuhause bleiben konnte. Wäre die Kindheit Auslöser gewesen, wäre ich schon in der ersten eigenen Wohnung Messie geworden. Tatsache war, die Eltern sind immer mal überraschend vorbei gekommen. Heute bleibt Papa zuhause, kommt nur, wenn er eingeladen wird, das ist nur noch in Kneipen. Ich glaube, es fing an, als meine Mutter gestorben ist und die Beiden nicht mehr auf der Matte gestanden haben. Die Kontrolle war weg und die Dinge liefen dann aus dem Ruder. Bis 2010 habe ich mir noch Mühe gegeben, zumindest für den Besuch bei uns alles in Ordnung zu bringen. Das hieß zwar Wochen vorher schon Aufräumaktionen zu starten, aber ich habs noch geschafft.

Danach habe ich erst 3 Räume abgeschlossen, Arbeits- Schlaf- und Badezimmer. Nur die 3 Räume, in die der Besuch kam, blieben auf. WC, Küche und Wohnzimmer. Dann hat das auch nicht mehr gereicht, und seitdem habe ich aufgegeben. Das ist dann so eine Hydra: Man räumt auf, am Ende hat man 2 Kisten, eine mit Sachen zum Weggeben und eine für ein anderes Zimmer. Dann stapeln sich in den Zimmern auch noch Kisten mit Sachen, die man nicht mehr unter kriegt, das heißt auf Gut Deutsch schafft man nur den Müll dazwischen raus. Ordnung entsteht nicht. Die Leute, die verzweifelt Hilfe suchen und sich ans Fernsehen wenden, erleben dann ein neues Trauma, was zur Folge hat, dass es ein Jahr später schlimmer aussieht als vorher. Man wird auf dem Bildschirm diffamiert und entblößt, fühlt sich wie im Spießrutenlauf nackt durch die Stadt getrieben, und das soll die einzige Hilfe sein, die man kriegen kann?! Traurig, trauriger als meine Geschichte vom Messie-Werden.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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