Einen Container bestellen und dann einfach alles entrümpeln - das klingt verlockend. ABER wenn er nicht mit zieht und dem offen gegenüber steht, dann kannst du wirklich nur das wegwerfen (und darauf achten, dass er das nicht wieder reinschleppt), wenn es sich allein um DEINEN Kram handelt. Das ist nach 25 Jahren leider selten der Fall - das Problem habe ich ja schon nach 10 Jahren!
Wenn du aber über seinen Kopf hinweg entrümpelst, dann kann es passieren, dass er komplett dicht macht und ihn dass ganze komplett aus den Schienen haut.
Aber - zu deiner Unterstützung - dein Mann hat natürlich nicht recht, wenn er sagt, dass wenn er die Türen zumacht und keinen reinlässt, alles in Ordnung ist und es keinen stört. Denn es stört dich und nimmt dir die Luft zum Atmen! und bist du etwa 'Keiner' oder ein 'Niemand'!?!
Aber um ihn in Schwung zu bekommen (und manchmal liest man hier von richtigen Selbstläufern, wenn sie einmal angefangen haben), da musst ihn aus seinem Schneckenhaus erstmal rausholen.
Das witzige ist ja, dass er merkt, dass etwas schiefläuft, wenn er so darauf beharrt, wie die Tassen im Schrank zustehen haben. Wenn er aber sein Arbeitszimmer nicht im Griff hat, dann läuft da irgendwas schief mit der Selbstwirksamkeit...
Wenn du ihn zur zusammenarbeit bewegen willst, dann mach es bitte mit viel Liebe (falls sie noch da ist) oder bauchpinseln. Eine schlechte Aussage/Kritik wird emotional erst durch 5 positive Aussagen wieder ins Lot gebracht! Und je nach dem wie es um ihn steht, kommen neutrale Aussagen schon als Kritik an, oder allein die emotionale Auseinandersetzung mit seinem Kram kann ihn fertig machen - und das immer wieder!
Übrigens haben Photos schon häufig einen "heilsame" und Augen öffnende Wirkung gehabt. Vielleicht kannst du damit arbeiten, aber pass auf, das du da nicht auch noch Ausversehen nachtritts, weil die Wirkung manchmal verzögert eintritt, oder man sich zusehr schämt, um sie eingestehen zu können - und dann hilft ihm nur noch sein altes Scheuklappen denken aus dem du ihn ja herausholen willst um ihn zur Mitarbeit zu bekommen.
Vielleicht wäre es auch sinnvoll, von ihm ein gewisses Vertrauen einzufordern, um seine Aktionen, die er startet (Stichwort, Tassen im Schrank) sinnvoll umzuleiten. Aber auch da musst du dich vor Überforderung hüten! Ich z.B. entrümpele täglich nur 5-10 Minuten, weil ich mich sonst überfordere und es auf lange Sicht sonst nicht durchhalte. Aber besser jede Woche eine Stunde (und manchmal auch mehr) macht im Jahr 52!!! Also mehr als eine komplette Arbeitswoche! Würde ich am Stück nie, nie, nie leisten können!!! ...Zumindest nicht bei MEINEM Kram - bei jemand anderem hätte ich da weniger Probleme.
Was denkst du bisher über meine Vorschläge?
(hätte noch mehr im petto aber leider keine Zeit mehr)
Gruß Sissi
