Wahnsinn, in meiner Küche sieht man schon wieder große Teile der Arbeitsfläche. Und damit auch, daß sie seehr reinigungsbedürftig ist. ;)
Obwohl das für eine 1-Zimmer-Wohnung eine große "echte" Küche ist, ist sie doch sehr klein. Also die Arbeitsfläche wird durch Wasserkocher, Toaster und (eher kleinwüchsigem!) Kaffeevollautomat bereits zur Hälfte belegt. Selbst bei Maximal-Aufräumung kann man da ein Baguette nur hochkant hinstellen, eine runde Gefrierpizza wird knapp. Also Pizzaschneiden nach dem Backen geht eher nicht. Zum Glück hat der Herd einen Deckel, der ist dann die Hauptarbeitsfläche bei allen Kaltarbeiten über den Tag und größer als die eigentliche Arbeitsfläche. ;)

Ungeschickterweise hat mir eine Nachbarin ziemlich viel Obst geschenkt, so daß die Tüten mit Äpfeln nun auch etwas im Weg rumstehen. Nein, in den Keller passen sie nicht, obwohl dort bessere Lagerbedingungen wären. ;) Das verdirbt natürlich den optischen Erfolg meiner Aufräumarbeiten etwas, wenn sie auf der leeren und sauberen Spüle stehen.

Edit: Und ich vermute, es wird bald auf meinem Balkon vorangehen. Denn ich habe nochmal einen Fahrrad-Dachträger gefunden. Diesmal das ultimative Luxusmodell in neuwertig, Schnellspannhebel, abschließbar und sogar die Schlüssel dabei. Das wird das Aussortieren der 5 Stück auf dem Balkon sehr erleichtern. Denn die wollte ich seit Ewigkeiten mal zu 2 guten zusammenbasteln und den Rest entsorgen. Da ich diesen Sommer aber nicht Rad gefahren bin, gab es keinen Grund, mich um die Radträger zu kümmern.

Sobald ich wieder mit nachlassender Nachtlänge früher wach werde, kann ich mich dann mittags in diversen Kantinen verköstigen und spare mir den Hauptteil des Kochgeschäfts. Alleine kochen ist in der Tat sehr aufwendig und das steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. 12 Maiskörner, 8 Erbsen, ein Achtel Paprika langsam andünsten in einem halben Teelöffel Olivenöl und auf die frisch ausgewalzten 95 Gramm Nudelteig geben. :)

Meine Wohnung ist auch eher Schlafplatz als Aufenthaltsort, weshalb mir aber der Winter auch gar nicht liegt. Bin lieber draußen und habe Sonne um mich herum. Für typische Winterhobbys ist eine Messiewohnung aber eigentlich ideal. Alle Gegenstände des Bedarfs liegen in Griffnähe um einen herum. Die Schwierigkeit ist nur wie einst Schliemann die richtige Schicht von Troja zu finden. Wehe man taucht etwas zu hoch oder tief zwischen Papieren ein, um ein Kabel zu finden, von dem man die Stelle wo es zuletzt lag noch genau weiß, nur nicht mehr die Höhe.

Interessante Frage, inwieweit Messietum und "Wohnung als Lebensmittelpunkt" zusammenhängen oder sich gar ausschließen. Das Konzept "Wohnungsdekoration" habe ich z.B nie so richtig verstanden. Man kauft extra nutzlose Sachen und legt sie an verschiedenen Stellen hin, damit es "hübsch" aussieht. Quasi ein bewohntes Museum. Manche Leute sind auch nur getarnte Messies: Wenn Besuch kommt, oder auch sonst regelmäßig im Alltag, wird alles in Schubladen gestopft und ist dann "aufgeräumt". Ja mit 200 Schubladen in Kühlschrankgröße hätte ich auch eine aufgeräumte Wohnung. :)

Hatte ich mir schon als Kind mal als Konzept zum Aufräumen überlegt: Man baut sich eine Plattform, auf der man seinen ganzen (damals Spiel-) Kram ausbreitet, und wenn man fertig ist, zieht man alles an die Decke hoch. Und zack ist der Teppich frei und das Zimmer aufgeräumt. Braucht halt einige Meter Deckenhöhe. Im Theater gibts doch auch Drehkulissen, wo man drei oder vier Räume vorbereitet und auf Knopfdruck wechseln kann.

Seit ich den vollautomatischen Kaffeemeister erbeutet und repariert habe, spare ich mir das auswärts cappucchinieren und gönne mir dafür eine einigermaßen teure Kaffeesorte.