Ich habe erst neulich eine Sendung über die größte Sammlung von Analogcomputern der Welt gesehen (auf Youtube unter "Bad Schwalbach - Weltweit größte Analogrechner-Sammlung" zu finden). Bei Frankfurt, der Besitzer hat sein Haus praktisch um diese zum Teil tonnenschweren Monstren gebaut. Da er Professor ist und daran rumentwickelt und Kulturerbe rettet, ist das eine gesellschaftlich voll akzeptierte und hochangesehene Tätigkeit.

Soviel Ehrfurcht möchte ich vor meinen zwei Kartons mit C64 auch mal gezeigt bekommen. ;) Man muß entweder kerngesundund spießig in der Norm liegen oder total durchknallen, dann ist man auch wieder akzeptiert (Beuys Fettecke ist auch nichts anderes als ein Auschnitt meiner Küche), aber alles dazwischen ist eine unangenehme Grauzone.

Hurra, eine Teichpumpe weggeworfen, ein Zelt und 3 Hifi-Bausteine. Ehrlicherweise habe ich sie erst auf einem Allgemeinmüllplatz im Haus gelagert (ja, sehr zweifelhafte Hausverwaltung, die brandgefährlichen Sperrmüll im Keller duldet, wie Kartons und Matratzen) aber ich habe kein Bedürfnis, die Teile nochmal zurückzuholen. Es hatte sich neulich mal wieder ein länger verschollener Bekannter gemeldet, dem unterstelle ich Interesse daran, aber nun hat er sich auch schon wieder eine Weile nicht gemeldet. Sonst würde ich dem den Kram andrehen, dann müßte er auch noch danke sagen und mir womöglich mal ein Spezi ausgeben. Anderenfalls nehme ich sie bei nächster Gelegenheit zur fachgerechen Entsorgung mit. Kristallklarer Bergsee in Berchtesgaden oder so.

Bei der Teichpumpe hatte ich melancholische Gedanken. Weil ich eigentlich bei so ner Art gemeinschaftlichem Gartenprojekt bin, und da wäre die ganz witzig eben im Teich zu installieren gewesen, weshalb ich sie erst Anfang des Jahres gerettet habe. Aber das Umfeld dort hat sich leider ins Negative gewandelt, so daß so eine Bastelarbeit und Spende da einfach nicht mehr paßt und ich auch keine Lust mehr habe, mich dort zu engagieren, für einen plätschernden Teich den dann eh keine Sau interessiert. Also fort damit. Wie ich gerade sehe, wurde nun doch ein solches Modell mal bei Ebay verkauft, für 30 Euro. Aber da lohnt sich die ganze Fotografiererei und das Verpacken nicht. Nuja, was solls.

Mir kam heute das Gedankenspiel auf, wenn nun eine gute Fee oder ein reicher Scheich oder wer auch immer mir sagen würde: Hier, schmeiß all den Kram in den Müll und dafür kriegst du einen Barren Gold. Oder 10000 Euro oder so. Würde ich das dann machen, mit welchen Artikeln (mein Bett und eine Hose würde ich sicherlich behalten) und zu welchem Preis? Also könnte ich es schaffen, einen Teil meines Gerümpels^W Kulturerbes der Menschheit rein wirtschaftlich zu betrachten und gegen Geld abzugeben? So daß ich dann einen Berg Kartons habe, von dem ich sagen kann, hier das sind 1000 Euro, die ich jetzt wegwerfe. Obwohl mir leider kein Scheich das Geld dafür gibt. Ich hätte es aber ohnehin nie bekommen und in den nächsten 30 Jahren auch nicht durch vielleicht doch vorkommende Nutzung einzelner Teile eingespart bekommen.

Der Gedanke an diesen Trick kommt mir weil ich merke, daß mir die Vernichtung von funktionierenden Sachen einfach gegen den Strich geht. Und ich da irgendein Konstrukt brauch, um nicht völlig angenervt zu sein und etwas wegwerffreudiger zu werden.

Wir leben in einer so dermaßen vollkommen abartigen Überfluß- und Wegwerfgesellschaft, daß selbst wenn ich alles vernichte was ich habe, entspricht das bezogen auf die Menschheit ungefähr einem Streichholz in einem Waldbrand und ist vollkommen egal.

(Habe ich schon erwähnt, daß ich den neulich entdeckten Bohrständer doch geholt hatte, weil man weiß ja nie, wann man mal etwas präziser bohren muß? Ich hoffe eine meiner 3, 4 Bohrmaschinen paßt rein.)

Putzlappen und Putzmittel sind auch so ein Thema. Nehme ich gerne in neu mit (ich spreche da immer von Sperrmüllhäufen, wo so etwas sehr oft wegen Umzügen oder Haushaltsauflösungen landet.) Glas-, Bad-, Bodenreiniger in Sprüh- und Schüttflaschen, Soda und Zitronensäure, Etikettenentferner und auch Grünpflanzendünger. Sammel ich pauschal alles, weil ichs prinzipiell benutze und es durch Fund schlicht Geld spart. Aber zum einen putze ich dann doch recht selten, *hüstel*, und die Sachen sind sehr ergiebig, weil ich halt kein 80-Quadratmeter-Bad in einer Villa habe, wo man 50 Liter Putzwasser anmischen muß. Und die einzige Pflanze in der Wohnung braucht vielleicht im Jahr 3 Fingerhüte Dünger, kommt aber auch ganz ohne aus. Und so stehen nun 100 verschiedene Putz- und Lack- und Autozeug-Dosen im Keller und die 10 wichtigsten Sorten im Bad.

Ich habe sogar Glasreiniger in einer Metallsprühdose! Dekadente 70/80er Jahre nehme ich an, wahrscheinlich noch mit echtem FCKW. Den verwende ich für Spiegel und Spiegelschrank, so wird er aber sicher noch ein halbes Jahr halten, bis er endlich verbraucht ist.

Also diese ganzen Mittelchen sind insgesamt zuviele, aber bei keinem einzelnen könnte ich sagen, das ist überflüssig oder brauche ich nie (obwohl, der Insektenreiniger fürs Auto: in den letzten 5 Jahren habe ich ihn praktisch nicht mehr gebraucht. Davor noch bei jeder Autobahnfahrt im Sommer. Insektensterben.)

So, ich habe mir eine Weile nicht mehr geschrieben. :)
Etwas Ruhe an der Aufräumfront, dafür Einschreibung im Fitnessstudio. Für ein Vierteljahr einen Restvertrag bekommen, was gar nicht so einfach ist. Aber ich weiß daß ich bei schönem Wetter draußen bin und nicht in irgendwelchen Folterhallen. Also habe ich jetzt drei Monate Zeit, mich in Arnold Schwarzenegger zu verwandeln (der dann auch die schweren Teile auf den Müll schleppen kann.)

Ein paar Autoersatzteile kommen auf den Müll, die so in der 40-Euro-Klasse wiederzubeschaffen wären, wenn ich sie doch bräuchte. Aber mein Beifahrertürschloß wird nie kaputtgehen, auf keinen Fall vor dem Fahrertürschloß, also kann ich den Ersatz wegwerfen.

Mit dem Glasreiniger in der Sprühdose habe ich spontan Spiegel und Ablage geputzt, klang eigentlich schon sehr schwächlich die Dose. ;)
Eine gute teure Jogginghose entsorgt. Weil ich jogge entweder gar nicht oder in kurzen Hosen. Dafür aber noch einen Laserdrucker und einen fetten PC heimgetragen (der war einfach zu modern, allein der Prozessor ist noch über 100 Euro wert. Eigentlich müßte ich nur den Prozessor und Speicher verkaufen und den riesigen Rest wegwerfen, weil viel weniger Geld-pro-Volumen-Faktor.)

So, nun noch frisch in den Keller und irgend ein Alibiding in den Müll befördern.

Waah, Rückfall!
Jetzt habe ich so eine Küchenwaage mit Glasteller und in sprechend gefunden. Und einen Riesensack anderen Kram, den ich unmöglich liegenlassen konnte. Dafür habe ich mich aber zum Ausgleich vom größten meiner Laserdrucker getrennt. Müßte eigentlich noch was aus dem Keller entsorgen zur Strafe. Ein paar der Fundsachen werde ich wohl nach einigem Drumrumschleichen durch Verkauf entsorgen können, aber zunächst sind sie zu faszinierend, um sie mir entgehen lassen zu können. Elektronisches Thermometer bis 500 Grad, braucht man täglich. :)

Vorhin schon wieder Geschirr gespült. Es geht tatsächlich am besten einfach zwischendurch. Also "Glas zum Trinken holen. Oh, kurz mal spülen." Weil am Rechner sitzen und "so, jetzt stehe ich auf und spüle" klappt nicht so direkt...