Zeit und Veränderung

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04.11.2018 17:41
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#1
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Zeit entsteht durch Veränderung. Stellt euch vor, alles würde sich nicht bewegen. Die Bewegung ist auch eine Veränderung im Raum. Dann würde es auch keine Zeit geben. Wie sollte sie ohne Bewegung gemessen werden.
Wenn mein Vater abends nach Hause kam, mußte ich immer mit ihm spielen. Das war immer dasselbe und dadurch gab es keinen Fortschritt, keine Veränderung. Die Zeit blieb dadurch für mich stehen. Dies wurde dadurch noch verstärkt, dass mir mein Vater ein statisches Weltbild vermittelte. (das macht man so und basta) Eine Veränderung ging in seinen Kopf nicht rein und damit auch nicht in meinen. Preiserhöhungen oder Verfall waren für ihn unverständlich. Seine postfrischen, aber ungültigen Briefmarken hat er auf die Briefe geklebt, weil er die Ungültigkeit nicht mitbekommen hat.
Wegwerfen hat für mich etwas mit Veränderung zu tun, was ich erstmal erkennen mußte. Dieses Erkennen fällt mir heute noch schwer. Auch, dass das Leben endlich ist, ist eine Veränderung. Diese Endlichkeit habe ich nie bewußt wahrgenommen, d.h. eine Übersicht, wie das Leben abläuft, habe ich nie gelernt. Für mich geht es unendlich weiter im Kopf. Seltsam dabei, ich habe doch schon tote Verwandte erlebt, aber das war eben nicht mein Leben. Ich habe deren Leben auch nur in Ausschnitten erlebt.

viele Grüße
Wolfram

@Messie
@Draculara


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05.11.2018 01:07 (zuletzt bearbeitet: 05.11.2018 02:17)
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@Wolfram @Draculara @Rainbow-Cloud @Kräuterfrau @Wahido @Barbara Bruchhäuser @Hatifa @Lana @Elfi @DarkAngel @bessie

Danke Wolfram!

Du hast da etwas sehr interessantes geschrieben worauf ich gerne detaliert eingehen möchte.

Du schreibst: Zeit entsteht durch Veränderung.

Ich denke das Zeit nur Orientierungspunkte sind im Leben und ansonsten reine Illusion. Nichts als reine Illusion da es absolut keine Zeit gibt und es uns Menschen nur so vorkommt da wir alle nunmal vergänglich sind. Nichts währt ewig auf dieser Welt, nichts was von Menschenhand erschaffen worden ist bleibt für immer.


Du schreibst: Stellt euch vor, alles würde sich nicht bewegen. Die Bewegung ist auch eine Veränderung im Raum. Dann würde es auch keine Zeit geben. Wie sollte sie ohne Bewegung gemessen werden.

Stell dir Bitte vor da ist ein Planet in unserer Milchstrasse der eine Atmosphäre hat und komplett mit Bäumen bewachsen ist und absolut kein Lebewesen dort existiert. Ein Waldplanet (Was für eine Wortschöpfung!) indem ein Baum umfällt. Es gibt kein Bewusstsein das dies wahrgenommen hat. Niemand hat es gehört und niemand hat es gesehen. Ist das nun wirklich passiert? Wenn die Antwort ja ist dann muss der bejahende doch sagen können für wen es passiert ist oder? Doch da ist niemand der sagen kann das ist Gestern passiert oder letzte Woche. Eine Philosophische Frage die uns sagt das es dort keine Zeit gibt die von jemand wahrgenommen werden kann genausowenig wie das der Baum umgefallen ist.


Du schreibst: Wenn mein Vater abends nach Hause kam, mußte ich immer mit ihm spielen. Das war immer dasselbe und dadurch gab es keinen Fortschritt, keine Veränderung. Die Zeit blieb dadurch für mich stehen. Dies wurde dadurch noch verstärkt, dass mir mein Vater ein statisches Weltbild vermittelte. (das macht man so und basta) Eine Veränderung ging in seinen Kopf nicht rein und damit auch nicht in meinen. Preiserhöhungen oder Verfall waren für ihn unverständlich. Seine postfrischen, aber ungültigen Briefmarken hat er auf die Briefe geklebt, weil er die Ungültigkeit nicht mitbekommen hat.


Schwierig zu sagen, ich kenne deinen Vater nicht doch das klingt als ob er irgendwie seinen Platz im Leben gefunden hat. Er wusst wo er hingehört und das du zu ihm gehöhrst, er war ja Tagsüber Arbeiten für seine Familie denke ich wenn er Abends nach Hause kam. Du hast denke ich niemals Zuhause hungern müssen, er hat das getan was er für richtig gehalten hat und ja vielleicht war für ihn die Zeit stehengeblieben. Er war der Vater den er für richtig gehalten hat denn ich denke da wohl etwas dogmatisch und dies lehne ich an die Gedanken von Konfuzius der ca. vor 2500 jahren sagte:

Der Herrscher muß ein Herrscher, der Minister ein Minister, der Vater ein Vater und der Sohn ein Sohn sein.


https://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius



Du schreibst: Wegwerfen hat für mich etwas mit Veränderung zu tun, was ich erstmal erkennen mußte. Dieses Erkennen fällt mir heute noch schwer.

Ich denke da na loslassen, in meiner jetzigen Lebensphase in der ich nun 50 Jahre alt bin bin lerne ich eine andere Art des loslassens. Das erste mal schrieb ich es hier in unserem Forum vor etwa 8 Jahren als ich damals 42 war: Ausser das mit Krise / Chance habe ich das andere auch gelernt in den 17 Jahren meines Lebens in China :Wenn etwas von dir geht dann halte es nicht fest denn es ist schon was viel besseres zu dir unterwegs.

Lass mich auch hierzu ein einfach anmutendes Zitat dir geben von einem Mann der vor rund 560 Jahren lebte, es ist von einem Deutschen Philosophen der ein wahrlich bewegtes Leben hatte. Nikolaus von Kues.

Eines ist so wichtig wie's andere: rechtzeitig zufassen und rechtzeitig loslassen können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Kues


Doch das du das Wort wegwerfen verwendest lass mich dazu auch einen sehr interresanten Mann hier zitieren den ich schon seit wohl bald 35 Jahren lese und wohl immer wieder mit Freude zitieren werde, also Wegwerfen können wir wohl fast alles ausser unser Leben denn wir haben unser Leben nicht auf der Strasse gefunden, es ist von Friedrich Wilhelm Nietzsche. Sein Blick ist erstaunlich finde ich, deshalb hier ein Bild von Ihm.


Nietzsche187a [Public domain, Public domain or Public domain], by Photography by Friedrich Hartmann (1822-1902) in Basel, from Wikimedia Commons

Zeus wollte nämlich, daß der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.

Mir ging es übringends auch so mit Nitsche, als ich die erste Seite glaube ich im zarten Alter von 17 gelesen habe wusste ich das ich seine Werke alle lesen werde, auch ihm ging es selbst so deshalb zitiere ich ihn hiermit nochmals:

Ich gehöre zu den Lesern Schopenhauers, welche, nachdem sie die erste Seite von ihm gelesen haben, mit Bestimmtheit wissen, dass sie alle Seiten lesen werden und auf jedes Wort hören werden, das er überhaupt gesagt hat.

Auch er hatte einen sehr charismatischen Blick finde ich deshalb schaut euch Bitte seine Augen an:


Arthur Schopenhauer by J Schäfer, 1859b [Public domain], by Schäfer, Johann (Frankfurt am Main University Library), from Wikimedia Commons


Du schreibst: Auch, dass das Leben endlich ist, ist eine Veränderung. Diese Endlichkeit habe ich nie bewußt wahrgenommen, d.h. eine Übersicht, wie das Leben abläuft, habe ich nie gelernt. Für mich geht es unendlich weiter im Kopf.

Seltsam, genau das gleiche hat meine Oma, sie hier Emine auch gesagt, ich weiss das noch sehr gut, sie wurde 98 Jahre alt. Von meiner Oma hab ich auch den Tick mir Zitate zu merken. Sie hatte ein riesiges Repertour davon, es gibt da auch einige die ich nie verstanden habe, hier ist eines das vielleicht etwas Themanaffin ist, es ist von Zhuangzi der vor etwa 2300 Jahren lebte:

Unser Leben ist endlich, das Wissen ist unendlich. Mit dem Endlichen etwas Unendlichem nachzugehen, ist gefährlich.


Du schreibst: Ich habe deren Leben auch nur in Ausschnitten erlebt.

Ja wir dürfen denke ich alle nur Gäste sein im Leben des anderen und haben nur einen Komplett und der sind wir selbst. Doch wegen Lebensabschnitt, ich komme gerade in Fahrt und möchte noch ein Zitat uns hier wiedergeben das nun auch schon 340 Jahre alt ist, es stammt von François VI. Duc de La Rochefoucauld, ausser das er ein Französischer Schriftsteller war, war er auch ein Diplomat, so nehme ich es mit einem Lächeln wenn er schreibt:

Jeder Lebensabschnitt ist neu. Und wenn man noch so alt wird, man kommt immer wieder durch Unerfahrenheit in Schwierigkeiten.

Tja, das mit den Lebensphasen, ich bin selbst nun in den 50.ern, bin Grossvater und es ist mir irgenwie egal wie alt ich bin, ich lebe im Hier und Jetzt und mache jeden Tag was ich nicht lassen kann. Ich lese und schreibe gerne.

In diesem Sinne sende ich herzliche Grüsse zu dir nach Hannover geschätzer Wolfram.

Emin

P.S. Bitte beachtet auch unser neues Forum als Ergänzung: http://www.hypnoseforum.de


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24.02.2019 13:54
avatar  Robert
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Guten Tag, ihr lieben,

Zeit existiert physikalisch nicht.

Liebe Grüße, sehr schönen Sonntag, Gesundheit dazu Robert

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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24.02.2019 21:49
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@Messie

Zeit ist nicht davon abhängig, dass sie jemand bemerkt. Schon vor Millionen von Jahren gab es eine ablaufende Zeit, sonst wären wir nicht daraus entstanden. Und keiner hat die "Geburt" des Weltalls beobachtet. Das Baumbeispiel ist ein schlechtes Beispiel, weil der Baum ein Lebewesen ist und seine Umwelt durchaus beobachtet und nach einer gewissen Zeit auch stirbt.

Ja, mein Vater hat seinen Platz im Leben gefunden, weil er nicht weiter gesucht hat. Nur wer sucht, kann auch finden. Er war fertig mit suchen und wußte nichts mit sich selbst anzufangen.
Das ist gerade das, was ich vermeiden will.

Irgendwie kommt mir das Bild von Nietzsche bekannt vor. Ich weiß nicht, wo ich den schon mal gesehen habe.

Deine Oma war schon genial, schade, dass sie so früh sterben mußte.

viele Grüße
Wolfram


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24.02.2019 22:03
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@Wolfram @Henni @Jennifer @Jacaranda

Danke Wolfram!

Hm...Ich bin inzwischen der Überzeugung so verrückt das klingt es eine Illusion ist das mit der Zeit, alles passiert im selben Moment. Ja es ist wohl eine Philosopische Frage die wohl schon mehr als Jahrhunderte kontrovers diskutiert wird.

Während du diesen Satz liest, denkst du bestimt: Dieser Moment ist das, was sich ereignet. Der Augenblick fühlt sich besonders an. Wenn wir uns an die Vergangenheit erinnern oder in die Zukunft blicken, leben wir im Hier und Jetzt. Natürlich geschieht der Augenblick, in dem du jenen Satz gelesen hast, nicht mehr. Jetzt ist dieser Augenblick dran. Anders gesagt, die Zeit erscheint zu fließen, da die Gegenwart sich andauernd erneuert.

Bitte lies dir diesen Artikel mal durch, ich glaube die beschreiben das recht gut, so gut kann ich das nicht deshalb Bitte hier klicken.

---> https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/gestern-und-morgen-sind-eins/

Der Vorstand bei mir im Schachverein sagte mal was interssantes: Die Zeit kennt keine Pause.


Beste Grüsse
Emin


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