@Draculara,

ich kann auch nicht meditieren. Hier tobt der Bär mit meinem Haus und meinem alten Pferd und ich setz mich hin und meditiere, nee, das geht nicht.
Wenn ich das machen würde, würd ich durch drehen.

Liebe Grüße

Inci

@Draculara @inci @Kräuterfrau
Man kann auch mit anderen Dingen meditieren als mit Herumsitzen und Atmen. Buddhistische Mönche fegen den Klosterhof oder kochen Tee. Wenn du fegst, fege, wenn du Reis kochst, koche Reis. Der Knackpunkt ist, dass man mit dem ganzen Herzen, mit allen Sinnen bei der Sache ist, im Hier und Jetzt, und nicht in Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft. Atmen ist nur eine Möglichkeit.
Ich habe mal Kendo gemacht, bis mich mein kaputter Fuß gezwungen hat, damit aufzuhören. Ein wichtiger Punkt war immer, sich auf den Moment zu konzentrieren, und intuitiv zu reagieren. Wenn die Gedanken nicht bei der momentanen Sache sind, sondern wenn man über den nächsten Schlag nachdenkt, oder über den letzten, reagiert man falsch oder zu spät. Bei mir waren blau gefleckte Arme der Beweis. Mit richtigen Schwertern wäre ich tot.
Und ein anderer Punkt war das Prinzip der "abgeschlossenen Handlung". Immer erst den Schlag zu Ende führen, nicht schon an den nächsten denken. Und den Schlag auch wirklich zu Ende führen, nicht mittendrin etwas anderes machen. Das funktioniert nicht. Immer ein Ding nach dem anderen.

Multitasking ist eine Lüge, die von Kapitalisten in die Welt gesetzt wurde, um ihre Arbeitskräfte mit mehr Aufgaben für weniger Personen noch gründlicher auszunutzen. Und wir glauben, dass wir uns das auch noch im Privatleben antun müssen. Warum wird Burnout wohl zur Volkskrankheit? Weil jeder beim Mehr-schneller-größer-weiter-billiger mitmachen will.
Es funktioniert, wenn eine Aufgabe vollautomatisch gemacht werden kann, wie Hintergrundgedudel im Radio (über)hören, oder joggen. Aber sobald für alle Aufgaben ein gewisses Maß an Konzentration nötig ist, macht man alles nicht mehr so gut, wie man es eigentlich könnte. "Ja, aber man spart da doch Zeit!" Das ist eine Milchmädchenrechnung. Auf den ersten Blick vielleicht, aber wenn man die Fehler, die Korrekturen, die übermäßige Erschöpfung und längeren Erholungsbedarf mit einrechnet, rechnet sich die Ersparnis nicht.

Durch Meditation lernt das Hirn, sich auf eine Sache zu konzentrieren, und kommt aus dem übertakteten Modus raus.

@Messie

Lieber Emin,

vielleicht hast du mit erlebten Kontrollverlust und darauf dann überreagieren einen Kernpunkt für das Messieverhalten aufgezeigt?!

Bis nachher 😊
Die Kräuterfrau