Hallo Ihr Lieben, Danke für eure Antworten!
Musste jetzt erst mal richtig wach werden, gestern ist es spät, geworden ;-) stehe zwar immer noch etwas neben mir, aber ich versuche die richtigen Worte zu finden.
Ich versuche es nochmal zu beschreiben, falls der Eindruck entstanden ist, dass ich nichts gutes an meiner Situation finden kann. Also die Tatsache, dass ich einen Weg aus dem Müll heraus gefunden habe, finde ich grandios, ich finde mich in meinen Räumen wohl und bin auch irgendwie stolz auf meine Renovierungsleistung. Das finde ich klasse, dass ich das handwerkliche Geschick habe, diese Dinge alles selbst zu tun. ABER....innerlich bin ich irgendwie leer. Ich habe mir das Leben "danach" so schön vorgestellt und muss jetzt feststellen, dass ich diese Zeit, diesen Raum und mich nicht wirklich mit Leben füllen kann, wie ich es gerne hätte. Da steckt diese große Sehnsucht nach Normalität drin und dass der Weg dort hin noch viel länger sein wird, als erwartet, hat mich a bissel erschlagen. Ja, ich heule ein bisschen der Sonea hinter her die mal war. Es gab Zeiten, in denen ich durchaus unternehmungslustig, ja auch lustig, spontan und vielseitig war. Die Sonea wäre mir jetzt grad lieber, aber ich vermute ihr habt recht und ich muss mich wohl von der -alten-Sonea verabschieden. Die alte hat ja auch viel Unfug getrieben und sich in die Totalvermüllung gebracht, diesen Teil möchte ich gerne loslassen.
Ja Loslassen ist wohl gerade mein Thema, die Entscheidung für meinen Umzug scheint mir innere Konsequenzen mit sich zu bringen die mir zuvor, in dem Wunsch einfach alles hinter mir zu lassen und ein neues Leben zu beginnen, nicht klar gewesen. Sonja, meine Küche ist bereits renoviert, habe ich letzte Woche gemacht und wollte direkt im Anschluss den Flur streichen. Mit dem Flur habe ich auch angefangen, aber mittendrin abgebrochen. Es war absehbar, dass die Farbe nicht mehr ganz reichen würde, aber zumindest die eine Wand hätte ich fertig machen können. Da merke ich meine innere Sperre, wie ich mich selbst im Fertigstellen der Renovierung manipuliere. Ich mag versuchen mal reinzuhören, was die Entscheidung so mit sich bringt, momentan kann ich es nur als Zukunftsängste bezeichnen.
Die Essproblematik besteh schon mindestens seit meiner Jugend. Zur Info für die anderen, meine Mutter (selbst Essgestört) wollte mich immer davor bewahren (netter Deckemantel) dick zu werden und hat mich massiv eingeschränkt. Dazu kamen auch die unangebrachten Äußerungen ich wär dick und hässlich, bräuchte micht nicht wundern dass ich keinen Freund habe usw. Ich habe angefangen nur noch heimlich zu esse, auswärts mein TAschengeld auf den kopf gehauen, Schränke geplündert wenn die Eltern nicht da waren und im Spuren beseitigen war ich Profi. Seither falle ich, wie gesagt immer von einem extrem ins andere. Viel zuviel oder fast gar nichts. Die Essanfälle erlebe ich Selbstzerstörerisch, es scheint mein Ziel zu sein dass es mir schecht geht, körperlich wie seelisch. Der Hunger ist ungefähr seit Weihnachten so stark. Im Zusammenhang mit der Wohnsituation kann ich mir nur vorstellen, dass es etwas mit dem Entschluss des Entmüllens zu tun hat. Zu dieser Zeit habe ich mich für den Container entschieden. Es ist vielleicht ein bisschen so, als würde ich die Äußerliche vermüllung innerlich fortführen.
Sonja, die Kleider habe ich nicht zu eng gekauft, da bin ich rausgewachsen und leider lässt mein Geldbeutel Neuanschaffungen gerade nicht zu. Ich hab nur noch ein paar "Lumpen" und fühl mich dann einfach nur unwohl wenn ich diese anhab.
Berle, vielen Dank für die Buchempfehlung, vielleicht komm ich mal dazu mir dieses zu besorgen. ich mag die buddhistischen Lehren, da sie von der "Überwindung des Leidhaften Dasein" berichten.
So, das wars erst mal, ich lass mir jetzt noch nen Kaffee schmecken! Prost!
Sonea
