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bin verzweifelt....!
Hallo Zusammen,
ich schreib heut nochmal, weil ich versuchen will ehrlich mit euch aber vorallem ehrlich mit mir zu sein! Ich bin grad an nem ganz komischen Punkt, den ich selbs nicht recht einordnen kann. Ich mach mir Listen über Dinge die ich schon geschafft habe um mich irgendwie bei laune zu halten, das Gefühl hält sich nicht lange. Sage mir ich muss positiv in die Zukunft schauen, dass ich Geduld mit mir haben muss, dass ich an mir arbeite und so weiter und so fort.. Ich versuche Geschafftes angemessen zu würdigen, bin aber nicht in der Lage dazu und so weiter und so fort. Ich will hier eigentlich nicht immer nur negatives reinschreiben, heute aber bricht es irgendwie über mich hinein... Ich bin wahnsinnig gefrustet über diese Tretmühle und ich bin wahnsinnig unzufrieden damit. Ich finde es gerade einfach nur anstrengend.
Aber am schlimmsten ist gerade für mich, dass ich irgendwie nicht in der Lage bin, diese Zeit die ich jetzt habe; den Raum den ich wiedergewonnen habe irgendwie mit Leben zu füllen. Habs mir nicht wirklich vorstellen können, aber da ist gerade ein Loch und ich mag nciht hineinfallen. Ich bin wahnsinnif traurig darüber, dass ich eben nciht gleich wieder die Sonea von früher bin, dass ich immer gehemmt bin, dass ich keine Leichtigkeit verspüre, ich nicht mehr humorvol bin, dass ich nicht mal, obwohl ich sehr kreativ war, die Lust und Motivation habe wieder ein Projekt zu beginnen. Mein TAgeslauf sieht in ungefähr so aus: Da ich meist erst spät einschlafe, wache ich erst gegen 10/11 Uhr auf, dann schalte ich die Gotze an und koch mir einen Kaffee, dann Lüfte ich die gesamte Wohnung, und trink noch nen Kaffee. Sitze ewig im Schlafanzug rum und weiß nicht was ich tun soll. Dann überlege ich mir was ich im Haushalt tun kann, raffe mich zu ein bisschen spülen, oder Staubsaugen, oder Wäschewaschen auf, den ein oder anderen Tag hab ich auch was renoviert, aber das wars. Zwischendurch mach ich was zum essen, guck wieder fern, häng im Forum ab und geh irgendwann wieder in die waagrechte, manchmal hab ich noch nicht mal die Zähen geputzt. Ich bin natürlich froh, dass ich die wichtigsten Sachen im Haushalt mittlerweile gebacken bekomme, aber es gibt mir recht wenig. Das kann es doch nicht gewesen sein!!!! Ich brauche dringend mehr Sinngebende Dinge im Leben, etwas wofür es sich wirklich lohnt jeden TAg aufzustehen. Nicht zum aufräumen und zum putzen, ich will Leben!!! Ich lebe mein Leben im Kopf, stell mir alles schön vor, aber umsetzen kann ich es nicht. :´(
Auch beruflich weiß ich nach wie vor nciht wie es weitergehen soll, alles große Fragezeichen und ich habe Angst meine Chancen zu verpassen.
Was mir auch sehr zu schaffen macht, ist meine Figur. Es mag sich für den ein oder anderen vielleicht doof anhören, aber ich nehme gerade beinahe täglich zu. Das stürzt mich geradewegs in die nächste Kriese. Ich habe ein massives Essproblem, schon immer, esse entweder kaum etwas (so habe ich mal 40 kg) abgenommen, oder ich stopfe alles und den ganzen TAg in mich hinein (so hab ich sie auch wieder zugenommen). Der Hunger lässt sich dann kaum kontrollieren. Ich hab Hunger, hunger, hunger (wahscheinnlich nach Leben) und kann ihn nicht stillen. Mit der neuen Freiheit endlich wieder eine funktionierende Küche zu habe, Lebnsmittel lagern zu können usw. kann ich nicht umgehen. Es macht mich gerade einfach nur traurig Und dann kommt wieder die Scham ins Spiel. Ich schäme mich wahnsinnig für mein Aussehen, traue mich dann weniger aus dem Haus und hab Angst jemand bekanntes zu treffen. Ich fühle mich einfach nur unwohl. ich besitze ja nur noch ein paar wenige Kleider und in denen sehe ich aus wie eine eklige Presswurst, einfach unmöglich.
Was soll ich noch sagen... so sieht es aus!
Grüßle sonea
#117
Liebe Sonea !
Das sieht mir sehr danach aus, dass Du kein JA zu Dir selber findest. Ist denn wirklich nix da, worüber Du Dich freuen kannst ?"
ich kenne diese "d***e" Grundstimmung vor allem aus der Zeit der Depression. Dann habe ich mr innerlch aufgezält, was ich alles Gutes habe
und wofür ich Gott dankbar bin. Das löst zwar kein Problem sofort, aber ich wurde wieder ruhiger und konnte nach einer Weile wieder
Anlauf nehmen, was an der Unordnung zu ändern,selbst wenn es nicht lange vorgehalten hat............ich will niemanden bekehren,
aber wenn ich in der Betrübnis sitzen bleibe, was ja letzlich auch eine Entscheidung ist, komme ich nicht weiter voran, sondern immer weiter ins Abseits.
Was Du da an anderer Stelle schreibst, Zitat ungefähr: " Du kannst nix dafür, dass Deine Worte bei mir dies und das auslösen...." kenne ich auch
und ich musste das auch lernen,zu verstehen, dass ich nicht anderen für meine Reaktionen auf Ereignisse die Schuld in die Schuhe schieben kann, durchaus ein schmerzhafter Prozess.
Aber eben auch umgekehrt, wenn andere anders als erwartet auf mein Tun und Reden reagieren, muss das nicht unbedingt meine Schuld sein.
Deswegen bin ich trotzdem nicht frei von der Verantwortung für mein Verhalten..........war ein langer weg, der weitergeht mein Leben lang.
Bei mir war heute nicht viel los. Ich war nach dem frühstück einkaufen und wollte dann nur mal schnell alles lesen, was hier im Forum steht,aber es wurde
immer mehr Zeit am Läppi...........wenigstens habe ich mein Mittagessen eingermassen zeitig fertig bekommen. Und mein Wäscheberg ist fertig.
Mehr ging nicht und das ist okay. Nun plumse ich müüüüdeeee ins Bette. Grüssele Mausohr
Hallo Sonea,
kann mich da in so vielem selber entdecken in dem was du schreibst.
Seid ich nicht mehr arbeite sitze ich zu Hause und mein Tagesablauf sieht ähnlich wie deiner aus. Lange schlafen und nächtelang wach. Dass ich nicht viel vor die Tür gehe sagte ich ja schon. Nur sitzen und ja Fressattacken kenn ich auch. Da muss ich alles in mich hineinstopfen wie verrückt. Danach kommen dann auch wieder Phasen, wo ich nichts esse und nur Kaffee trinke und rauche. Das alles ist natürlich eine Mischung, die den Körper aufgehen lässt wie einen Hefekuchen. Manchmal, wenn ich Fernseh gucke und da so viele schlanke, erfolgreiche und tolle Frauen sehe, sitze ich auf meinem Sofa, fange an zu heulen und stopfe Schoko in mich hinein. In den Spiegel gucke ich nur sehr ungern. Hinzu kommt zur Zeit auch noch, dass ich auch gesundheitlich merke, dass diese Lebensweise ihre Spuren hinterlässt. Ein paar Schritte laufen und ich bin außer Atem, der Rücken schmerzt wie verrückt. Das ist mit ein Grund, warum ich es schaffen will, jeden Tag ein bisschen spazieren zu gehen. Um mich körperlich einfach besser zu fühlen.
Mein Ruhepuls liegt an manchen Tagen bei 120-130. Das ist eindeutig zu hoch.
Du schreibst, dass du gerne wieder die alte Sonea sein willst. Vielleicht ist das etwas, wovon du dich verabschieden musst. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber als ich es geschafft hatte, zu verinnerlichen, dass ich nie wieder die Alte sein werde, ging es mir schon ein bisschen besser. Sich neu zu finden ist zwar nicht leicht, aber kann auch spannend sein. Der alten Sonea lebwohl sagen und die neue Sonea willkommen heißen. Mitsamt ihrer Schwächen und all ihrer Pfunden. Denn hinter diesen Schwächen und Pfunden steckt bei jedem ein wertvoller Mensch. Und man kann Dinge dann an einem entdecken, die einen erfüllen können. Ich habe an mir einen Bereich entdeckt, der mir Spaß macht und mit dem ich die Leere ausfüllen kann. Versuch da doch mal in dich hineinzuhorchen. Und mach dabei nicht den Fehler, an das zu denken, was dir früher Spaß gemacht hat, was für Projekte du früher gestartet hast.
Ich hab während meiner Therapie in einer Borderlineklinik etwas sehr wichtiges mitgenommen.Das ist der Satz: "Es ist, wie es ist. Aber wie es ist, muss es nicht bleiben!" Das bedeutet erst mal die absolute Akzeptanz des Status Quo. Wenn man das geschafft hat, kann man sich neuem zuwenden. Das gelingt mir in einigen Bereichen und in anderen Bereichen gelingt mir das auch nicht.
Mir hat es z.B. auch mal ne Zeit gut geholfen, jeden Tag bevor ich ins Bett gegangen bin 2 -3 Dinge aufzuschreiben, die positiv am Tag waren. Was mir ein Lächeln ins Gesicht gezauber hat, wo ich mich drüber freuen konnte oder wo ich mich gut bei gefühlt habe. Egal, was.....dein Gefühl ist dabei wichtig. Nach einiger Zeit, wenn mich sich das alles durchliest, findet man da vielleicht Dinge, die einem regelmäßig ein gutes Gefühl gegeben haben. Und da kann man drauf aufbauen.
Ganz liebe Grüße
Berle
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
hallo sonea,
ohh, der zauber erliegt gerade ein wenig... o.k. hast das kapitel in der zauberschule verpasst....oder wie? ich necke ich ein wenig, kein vorwurf. könnte sein, dass das das kapitel ist, dass es zu erlernen gilt und du gerade eine klassenstufe aufgestiegen bist.
zum Thema "Presswurst" haben wir gestern ausgiebig gechattet. klar bist du eine presswurst, wenn du dir Klamotten kaufst, die von grund auf 3 nummern zu klein sind (grins). ich traue dir so viel verstand zu, dass du das nicht machst. ich glaube, bequeme Klamotten sind dir wichtig.
ich finde es wichtig, dass du dich in diesem Kontext mit deiner scham beschäftigst.
nun ja, ich vermute, deine Stimmung hängt unbewusst stark mit deiner Entscheidung der wohnungskündigung zusammen. denn mit dieser Entscheidung hast du dich zum loslassen entschieden. was du alles loslassen wirst, kannst du erarbeiten, doch sicher gehören deine Freundschaften dazu.
also, wenn ich schmerzliche Themen wahrnehme und den schmerz nicht spüren will, dann werde ich unendlich müde (und du depressiv?) und könnte ewig schlafen. wenn es zu traurig und schmerzlich ist, dann schlafe ich zwischendurch. doch ich weiss inzwischen, dass die Müdigkeit bedeutet hinzusehen und zu prüfen, was mich derartig traurig macht und derartig schmerzhaft für mich ist. wenn ich genau hinsehe, spüre ich den schmerz und die Müdigkeit verschwindet. wenn man alleine ist, ist das nicht leicht und manchmal mache ich das in etappen, mir meinen schmerz ansehen. wenn mir das zu viel wird und mich der schmerz zu überwältigen droht, dann lege ich eine pause ein. manchmal einige stunden, manchmal eine Woche später und ich schaue wieder auf die Situation und mache so weit ich komme. wenn man eine Begleitung hat - gfk trainierte menschen finde ich dafür echt hilfreich, nebst Therapeuten - dann ist es leichter sich mit dem schmerz auseinander zu setzen, denn man bekommt Empathie und trost, den man sich alleine sonst geben müsste.
ich schreibe dir das, damit du erstens mal versuchst heute den sinn zu finden - was du alles loslassen musst durch deine Entscheidung - und um herauszufinden, wovor dich deine Depressionen schützen wollen. vor welchen gefühlen und Wahrnehmungen und und und. wenn du dir davon heute "nur" die hälfte bewusst machen kannst, hast du verdammt viel gearbeitet, obwohl du optisch davon nichts erkennen kannst. und wenn es dir hilft, dann teilst, du uns einiges davon mit, um sozusagen den trostteil hier zu finden.
einen weiteren pausentipp hätte ich noch: deine küche wartet auf die Renovierung - hehehe - bin grad wieder zynisch - dann hast du zwangskochpause und kannst was für deine Figur tun.
o.k. ich vermute, dass du gerade nicht weiter renovierst, weil das ebenfalls mit deiner Entscheidung zum auszug zu tun hat und deine unbewussten Elemente wollen gesehen werden und weigern sich, dich beim renovieren zu unterstützen.
ich finde berles hinweis, dass du eine ganz alte sonea loslässt sowie diejenige, die du in den letzten jahren warst, um daraus eine "neue" sonea zu gestalten echt schön. und die neue sonea kann mal prüfen, welche vorzüge, die die alte sonea hatte, mitgenommen werden können und welche eben leider nicht bleiben können.
ich glaube, das gilt auch für mich - die neue Sonja definieren und schauen, welche alten teile ich loslassen kann, weil sie nicht mehr zu mir passen.
und da wir einiges mitbekommen haben in sehr jungen jahren und wir unsere gene nicht verändern können, ist auch das erkennen, was es zu akzeptieren gilt ohne dass verändern zu können und was es zu akzeptieren gilt, um es später verändern zu können, eine unserer grossen Herausforderungen.
viele grüsse
sonja
Mir fielen grad noch dazu 2 meiner Lieblingssätze aus dem Buch von Thich Nhat Hanh "Lächle deinem eigenen Herzen zu" ein:
"Wenn wir in Gedanken über die Vergangenheit verloren sind, verlieren wir die Gegenwart. "
"Unsere Verabredung mit dem Leben findet immer im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt unserer Verabredung ist genau da, wo wir uns gerade befinden. "
Das Buch ist sehr empfehlenswert.Da findest du etwas näheres über Thich Nhat Hanh (ein buddhistischer Mönch) und das Buch "Lächle deinem Herzen zu" http://www.zeitzuleben.de/1478-thich-nhat-hanh-lachle-deinem-eigenen-herzen-zu/
Muss es selber mal wieder rauskramen und drin lesen.
Liebe Grüße
Berle
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