Hallo Messiemaus,

auch wenn ich kein Sammler bin, kann ich dich gut verstehen. Ich hab ja schon Probleme die Sachen, die einfach angeflogen kommen, nicht nur auszumisten, sondern auch aus dem Haus zu kriegen. Der Gedanke an ebay ist dabei ein ganz großer Bremsklotz. Ich mach es einfach nicht, krieg mich nicht aufgerafft. Und als ich das ein paar mal ausprobiert habe, stand der Erlös in keinem Verhältnis zum Aufwand, wegen der ganzen Kleinigkeiten, die dazwischen kommen und Zeit kosten. Für Kleidung trifft das doppelt zu. Da bekommt man doch nie annähernd das Geld, das reingesteckt wurde.

Vielleicht hilft Dir eine betriebswirtschaftliche Sichtweise, besser Abschied nehmen zu können. In der Betriebswirtschaft gibt es den sogenannten Lagerzinssatz (s. Wiki). Der bemisst wie viel man für die Lagerung investieren muss im Verhältnis zum gebunden Kapital. Bei dir wäre das Kosten der Fläche und Emotionen. Besonders Emotionen! Trau dich, alles rauszuschmeißen, was in emotionaler Sicht jetzt keine Pluspunkte bringt. Und wenn es Pluspunkte bringt, reichen sie um dich über die Zugestopfheit deiner Wohnung zu helfen, oder tragen sie hauptsächlich dazu bei?
Wäre letzteres der Fall, wären auch Pullover für "noch gut" auch bei anderen Personen noch gut. Also wegzugeben.

Übrigens finde ich deine Ausbeute von 10:5 gar nicht so schlecht! Das heißt im Klartext, von 300 Tüten wären, bei der Quote 200 futsch!!! Und wenn du jeden Tag eine Tüte schaffst, ist deine Wohnung noch vor der nächsten Vorweihnachtszeit entrümpelt :-D

Und wenn du wirklich die Sachen bei Ebay verkaufen willst, würde ich vielleicht mehrere auf einmal verkaufen. z. B. ein Paket Sommer Größe 44, eines mit Winter Gr. 44. Erstens könntest du dich schneller durch deine Sachen wühlen. Zweitens könntest du die Klamotten schon mal in den Versandkartons sammeln und lagern (sieht auch besser aus als Säcke) und drittens würdest du uuuuuunmengen Zeit sparen, wenn du nicht jedes Teil einzeln reinstellst. Gestehe dir gedanklich mal den zukünftigen Mindestlohn zu, für die Bearbeitungszeit und du verstehst was ich meine.

Ich bin übrigens immer ein bisschen platt, wenn du darüber schreibst, wie viel du einkaufst oder was manche Teile so gekostet haben. Du hast selbst mal die Vermutung geäußert, es gehe in Richtung Kaufsucht, nur das du keine Schulden machst. Hast du schon mal überlegt, deinen "Input" in die Wohnung zu verringern, indem du mit deinem Mann für eine Große Sache sparst? Das wären schöne Aussichten und es würde dir mehr Luft verschaffen, weil nicht mehr soviel dazu kommt.

Ooooh, ich hab so Angst, das das als Besserwisserei rüberkommt, dabei sollen es nur Anregungen sein!
Bitte, bitte glaub mir, dass ich weiß, wie schwer das ist. Aber manchmal bringt einen ein Gedanke etwas in Schwung und mir ist sooo viel eingefallen.

Wünsch Dir gaaanz viel Kraft und Hoffnung!

LG Miss Sissi Voss (die sich nicht an den verfluchte Christbaumständer traut und seit drei Tagen eine abgehängten Tannenbaum im Wohnzimmer hat. Mein Mann ist auch keine Hilfe :-/)

"eine Frau mit so vielen Kilos lässt sich durch gar nichts aufwerten."

messiemaus, das sagst du von dir und ich finde diesen satz seeeeeeeeeeeeeeehr seeeeeeeeeeeeeeeehr traurig und herabwürdigend.

dein mann mag dich mit deinen vielen Kilos und deinem material, sonst wärst du bereits seit jahren wieder allein....
und ich habe meine zeit gerne für DICH aufgebracht, weil es mir Freude bereitet, wenn ich helfen und aufmuntern kann und weil ich dabei mich auch mit mir auseinander setzen kann und mich entwickeln kann.

noch einen pragmatischen tipp: das ziel kann auch heissen: wenn wir betrag X erreicht haben, dann feiern wir das mit .....
dann ist das nicht vom Volumen abhängig, dass du loslässt, sondern du kannst überraschend feiern, wenn der Zeitpunkt mit betrag X da ist.

ich denke, ich lege das Geld, das ich mit meinen hörbuch-verkäufen erreicht habe, zur seite und werde meinen freund bitten, mich zu unterstützen für eine gemeinsame feier am tag X.
meine feier schliesst das beschaffen neuer gegenstände aus, sondern wird andere Annehmlichkeiten, wie Urlaub, essen gehen, wellnessen, ein konzertbesuch sein, etwas, das ich mir sonst nicht gönne. o.k. ich relativiere den ausschluss neuer gegenstände. dann sind es gegenstände für ein gemeinsames wohnen und Wohlbefinden in der Wohnung, die uns beiden gefallen, die wir uns von betrag X kaufen können. die Betonung liegt auf gemeinsam und idealerweise können wir beide dafür andere gegenstände, die uns nicht gefallen loslassen.

lg
sonja

hey messiemaus,

geht es dir gut? ich mag gerne lesen, wie du auf dem dachboden zurecht kommst.

bin in Gedanken bei dir

viele grüsse
sonja

Ich würde auch gerne wissen, wie es dir geht!

LG Miss Sissi :)