Hi ihr Lieben,

es geht rasend schnell auf Weihnachten zu. Ich bin ein richtiger Weihnachtsjunkie, freue mich darauf, wenn es die allerersten Weihnachtssachen in den Geschäften gibt, freue mich auf die Beleuchtung und die vielen schönen Dinge, die es zu kaufen gibt. Dieses Jahr ist mir allerdings aufgefallen, dass ich eigentlich nichts "Dolles" mehr gefunden habe. Irgendwann hat man wohl alles? Oder es gibt einfach keine neuen Sachen mehr? Vielleicht gehöre ich wirklich schon zu den "Alten", die alles schon erlebt haben und nun nur noch Wiederholungen sehen? Jahrelang hätte/habe ich Hunderte von Euronen in die Gartencenter mit Weihnachtsabteilung getragen. Mit dem Zeug, was ich auf dem Dachboden habe, könnte ich wahrscheinlich den New Yorker Weihnachtsbaum schmücken. Es gibt eine rot-goldene Variante, eine weiße ..., aber eigentlich habe ich in den letzten 5, 6, 7 Jahren immer nur alles an den Baum gehängt, was mir gefällt, viele, viele bunte Dinge, einzelne bunte Kugeln mit und ohne Glitzer, Holzteilchen, ... und ja ... natürlich auch die bunten Tierchen, die man seit einigen Jahren immer wieder findet: Eine blaue Giraffe oder einen rosa Elefanten, eine Kuh auf Skiern, ein Elch im Auto. Es gibt bunte Herzen, Schneemänner und natürlich Orangen, Zimtstangen, Äpfelchen.
Der Baum passt einfach zu mir/zu uns (denn meinen Mann hab ich angesteckt), ein bisschen irre, so wie mein ganzes Leben.
Die neueste Errungenschaft für den Baum ist übrigens ein quietschbuntes UFO mit einem kleinen grünen Männchen drin. So richtig wie man sich das vorstellt, Scheibe mit Glaskuppel, darin der kleine grüne Außerirdische mit Antenne auf dem Kopf. Das Teilchen hab ich in einem Haushalts- und Geschenkwarenladen gefunden.

Erst kann ich es kaum abwarten. Die Zeit ist noch soooooo lang ... und auf einmal rennt mir alles weg. Ich komme nicht mehr zu dem, was ich eigentlich alles noch machen wollte und wofür Mitte November ja noch sooooo viel Zeit gewesen ist.
Die Geschenke sind verpackt, das ist schon mal ein errungenes Ziel, denn sonst saß ich oft an Heiligabend noch beim Verpacken. Problem ist hier mal wieder, dass ich das Einpacken zelebriere. Die Päckchen sind alles kleine Kunstwerke. Für so manches Geschenk sitze ich anderthalb Stunden beim Verschönern. Es wird gebastelt, gefaltet, geklebt, alles wieder runter, weil nicht gut genug geworden ... tja, so kann man eine ganze Menge Zeit eigentlich doch "VERSCHWENDEN", denn wer schaut am Ende schon auf die Verpackung. Das werden nur diejenigen unter uns sein, die selbst ihre Geschenke so liebevoll einpacken. Ich finde es schon schön, dass es bei uns in der Familie immer so war, dass Pakete nicht "aufgerissen" werden. Bei uns geht man schon irgendwie liebevoll damit um, Tesa auftrennen, Papier abwickeln. Klar, dann wird es auch weggeworfen, aber ich ärgere mich immer, wenn ich sehe, wie so ein Paket einfach zerfetzt wird, sei es von Kindern oder von Erwachsenen. Bei uns war das einfach immer so, wir Kinder haben es von unseren Eltern abgeschaut und meine Kinder dann von mir.

Also, Geschenke sind fertig. Die müssen jetzt einen Platz finden. Dieses Jahr feiern wir bei meinem Sohn, zum ersten Mal nicht bei mir zuhause. Das heißt, die Päckchen müssen alle erst mal befördert werden. Das wird ja schon wieder schwierig, wenn man sie voluminös eingepackt hat, schön mit Schleifen usw.. Ich werde mir was einfallen lassen müssen.
So, und bei der Gelegenheit wollte ich dann wieder zum Punkt Arbeitszimmer kommen. Da muss doch gleich wieder die Zeit genutzt werden, um etwas aufzuräumen. Oh yeah, ich hab den großen Schrank ins Visier gefasst, auf dem gefühlte 100 Stofftiere sitzen. Boah. In der letzten Zeit wurde immer mal wieder eines einfach "obendrauf" gesetzt. Tatsache war, dass ich gar nicht mehr wusste, "WER" da oben wohnt!!! Eine Leiter gepackt, meinen "Greifer" (diese Oma-Dinger ..., oder Müllaufsammler sind prima, um an hohe Schränke dranzukommen) benutzt und alles erst mal nach unten befördert. Wow, da tauchten Tierchen auf, die ich schon seit langer Zeit gesucht hatte. Wie schön!!!
Zuallererst mussten alle "Bewohner" mal ordentlich entstaubt werden. Das geht am besten mit diesen Mikrofaserwedeln, die den Staub an sich ziehen. So .... und nun aber nicht alle wieder drauf. Aussortieren ist angesagt.
Ich probierte, "nur" die Ratten ins Schlafzimmer aufs Regal überm Bett zu stellen. Alles sauber gemacht, hingestellt. Boah, neeeee! Zu voll!!! Also alle wieder runter. Ich habe mir dann wirklich vorgenommen, nur meine Ratten wieder auf den Schrank zu stellen, damit ich sie auch mal SEHE. Irgendwann hab ich mal angefangen, die "LeseRatten" von Sigikid zu sammeln. Dann fing Sigikid an mit den "Beasts". Immer mal wieder gab es dort eine neue Ratte. So vergrößerte sich meine Sammlung von Jahr zu Jahr. Allerdings hab ich ja wohl nichts davon, wenn sich alles nur noch stapelt.
Hab also erst mal aussortiert, allerdings nichts weggeworfen, sondern wieder nur in einen Sack gepackt, der auf den Dachboden kommt. Ich hab allerdings, zwei, drei Tierchen, von denen ich mich vielleicht trennen würde, wenn sie noch etwas Geld bringen würden, eBay oder so.

Es ist wirklich verrückt. Warum sind wir Messies so? Warum häufen sich so viele Dinge bei uns an? Warum finde ich kein Maß? Ich sammle und sammle und sammle. Es sind alles wunderbare Teilchen, an denen ich mich natürlich zuerst erfreue. Wenn allerdings die Wohnung immer voller wird, werden die Teilchen zu Gegnern, zu Feinden, die es regelmäßig schaffen, MICH zu schaffen. Ich mag eine aufgeräumte Wohnung, ich mag auch eine dezente Leere.
Aber ich mag keine Wohnungen, die aussehen wie im Möbelhaus. Vor einiger Zeit war ich bei einer Frau eingeladen, deren Familie gerade ein neues Haus gebaut hatte. Es war schrecklich. Die Wohnung sah so aus, als wohnte dort gar niemand. Ein Wohnzimmerboard mit einem Dekogesteck, und selbst im Badezimmer war alles in Schränken verstaut.
Was ich allerdings schön fand: Der Gedanke daran, dass man mit so einer Wohnung "anfangen" kann. Es ist Platz für wundervolle Dinge. Und garantiert hätte ich nach spätestens zwei Jahren auch diese Wohnung mit Stofftieren, Büchern, Bastel- und Haushaltskram gefüllt. Und alles wäre, wie es immer ist.

Kürzlich fragte mich mein Sohn, was denn wäre, wenn ich denn mal "übern Jordan ginge". Ob ER dann unseren Dachboden leer machen müsste. Oh jeh!!!! Daran denkt er schon, aber er hat ja Recht. Natürlich wäre erst mal mein Mann da, aber sicher würde mein Sohn helfen wollen. Seit Jahren nehme ich mir vor, genau diese Situation vorher in den Griff zu bekommen - bisher ohne Erfolg. Mein Sohn ist leider auch ein kleiner Messie, er scheint aber gerade die Kurve zu kriegen, da er in eine möblierte Wohnung gezogen ist. Seinen Kram konnte er in einer Scheune unterstellen, wo aber nun durch die Feuchte viel verdorben ist. Er musste also aussortieren, zwangsweise.

Weiter geht's. Ich wünsche euch ruhige Vorweihnachtstage.
Liebe Grüße
Messiemaus