Ja, man sollte vorher überlegen bevor man schreibt. Dieser Meinung bin ich auch.
Ich habe hier bereits auf mehrere Posts von Angehörigen geantwortet und ich habe sowohl von außen geschaut und bin auch zu ihnen in ihre Suppenschüssel gesprungen, so weit sie mich gelassen haben. Ich habe ihre Probleme ernst genommen, habe ehrlich geantwortet und ihnen einen Rat gegeben. Wenn ich jemandem etwas empfehle, ist das kein Wischiwaschi sondern tatsächlich überlegt (welch Wunder), jedoch bleibt es jedem selbst überlassen, ob er diesen Ratschlag annimmt oder nicht. Absolut unfair ist es jedoch, MICH anzugreifen, WEIL ich einen Vorschlag mache und mich mit "DIR" beschäftige, "DIR" von meiner Zeit abgebe, nur weil "DIR" mein Lösungsansatz nicht gefällt. Das ist absolut respektlos!
Lieber erst mal nachdenken: "UPS, das kommt mir jetzt aber hart vor, wie kann das denn gemeint sein?" "Ist da vielleicht was dran, was die Blöde da schreibt, was WILL ICH denn überhaupt?"
Nachzudenken und sich darüber klar werden, was man selbst tatsächlich will, ist immer der Anfang.
Seht es mal so, euer Mann steht blutüberströmt vor euch und ihr kommt in ein Forum, das voll ist von Leuten, die ebenfalls aus der einen oder anderen Wunde bluten und jammert, weil er euch den Teppich voll blutet. Öhm!
Am sinnvollsten ist doch da erst mal, den Kram abzuwaschen und zu schauen, wo denn das ganze Zeug her kommt. Unter Umständen ist es tatsächlich euer Blut, dann müsst ihr da so schnell wie möglich weg. Soll in eurem Fall heißen, wenn euer Mann euch zumüllt und es ihm total egal ist, dass ihr unter dem Kram erstickt, dann rennt, so schnell ihr könnt. In einer Partnerschaft sollte einem der Andere nicht egal sein und wenn es so ist, ist es keine Partnerschaft.
Wollt ihr einen sauberen Teppich, dann zieht ihm das Ding unter seinen Füßen weg und putzt es wieder sauber. Anschließend solltet ihr dafür sorgen, dass er keinen Fuß mehr auf euren Teppich setzt, denn ihr wisst ja, was dann passiert.
Wollt ihr euren Mann zurück, dann macht euch auf die Suche nach seinen Wunden und klebt gemeinsam ein Pflaster drauf. Gemeinsam, denn es bringt nichts, wenn einer von euch beiden das alleine versucht oder gegen den Willen des Partners. Und sorry, das geht nun mal nur mit reden, es sei denn, ihr könnt Gedanken lesen aber dann wüsstet ihr ja, was los ist.
Habt ihr euch schon mal überlegt, dass euer Partner krank sein könnte? Dass er zum Beispiel eine Mangelerkrankung haben könnte? Hormone, Vitamine, Mineralstoffe, unser Körper ist so komplex und jede Frau sollte wissen, wie einen (nur als Beispiel) die Hormone aus dem Gleichgewicht bringen können.
Fühlt er sich gesund oder "komisch"? Wie sieht es aus mit seinen Sorgen, Wünschen, Ängsten? Was beschäftigt ihn? Was bereitet ihm so viel Kummer, dass er horten muss? Hat er ausreichend Schlaf oder wälzt er sich nur im Bett? Ist er morgens ausgeschlafen oder total erledigt? Hat er in der Nacht Atemaussetzer?
Es gibt so viel, über das man reden kann/muss und der Teppich sollte in diesem Fall ganz hinten anstehen.
By the way, ich bin mit meinem Mann seit (lasst mich rechnen) 33 Jahren zusammen. Er ist für mich immer noch mein "non plus ultra", also DER Mann für mich. Wir hatten auch Tiefen, aber immer auch sehr viel Respekt voreinander und wir wussten, dass wir zusammen bleiben wollen und deshalb haben wir uns während der Talfahrten bei der Hand genommen und uns gemeinsam an den Aufstieg gemacht.
