hey mausohr,
menschen sind soziale wesen und brauchen einander. deine Entscheidung keine neuen Freundschaften aufzubauen aus angst, echt jetzt, willst du das wirklich?
jeder wird überall mal anecken. ich bin fast das Paradebeispiel hier im anecken. und gleichzeitig habe ich in vielen fällen nicht das schlechte gewissen, denn diejenigen, die eingeschnappt sind und sich zurückziehen, tragen mit dieser Entscheidung dazu bei, dass die Beziehung nicht zu stande kommt.
ja, manchmal fehlt mir die notwendige Empathie oder die richtigen worte, um dieses mitgefühl zu zeigen, das ist eines meiner mankos, doch deswegen gehe ich den menschen nicht aus dem weg.
ja, in einigen bereichen habe ich ebenfalls angst, dass sich Situationen wiederholen könnten, und ja, die möchte ich gerne vermeiden, doch das geht nicht, indem ich dem ihnen aus dem weg gehe. dann würde ich arbeitslos bleiben.
es geht eher, dass ich mir ungewohnte Verhaltensweisen überlege und diese ausprobiere und prüfe, wie die menschen reagieren. wenn sie weitgehenst positiv reagieren, dann kann ich üben diese ungewohnten Verhaltensweisen zu gewohnten zu machen. ja und dazu ist es notwendig sich gegen seine Gefühle zu wenden. ich finde das sehr unangenehm, doch wie viele erreichen was, dadurch, dass sie ihre komfortzonen verlassen und mutig anderes testen.
also mausohr, wie heisst es so schön, wir können es nicht jedem recht machen, d.h. es wird fast immer jemanden geben, der "unschuldig unter unserern Verhaltensweisen leiden wird". ich finde es nicht angemessen, in dieser Situation von SCHULD zu sprechen (kommt auch im wort Unschuld vor).
wichtig ist es, dass wir prüfen, ob wir in der damaligen Situation wirklich in der lage gewesen wären, es anders oder besser zu machen. und wenn wir in diesen Augenblicken ehrlich zu uns sind, ist es vermutlich nicht möglich gewesen. wir sind oft erst hinterher schlauer. also gilt es festzustellen: ich habe das beste, das mir in dem augenblick möglich war, gemacht. und wenn ich das feststellen kann, kann ich mich nicht schuldig fühlen. und weil wir dazulernen, können wir zu einem späteren Zeitpunkt anders und vielleicht angemessener verhalten als damals.
sag mal, könntest du die Freundin, die euren kontakt gebrochen hat, erreichen? jetzt sind viele jahre vergangen, vielleicht kannst du den kontakt wieder her stellen (das jammern, wie bescheiden es dir geht, würde ich weglassen) und dein bedauern für dein damaliges verhalten kund tun.
gut es ist deine Entscheidung auf Freundschaften aus angst andere zu verletzten zu verzichten. ich finde das eine traurige Entscheidung.
besser wäre es, wir wären in der lage, damit umzugehen, wenn wir andere verletzten oder auch wenn andere uns verletzten.
viele grüsse
sonja
