Alles nimmt totale Überhand

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08.08.2013 12:53
avatar  Luci
#1
Lu
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Hallo zusammen,

ich hoffe einfach mal, dass ich jetzt mit meinem Beitrag nichts falsch mache oder gegen irgendwelche Regeln verstoße... sollte dem so sein, haut mir bitte einfach auf die Finger.

Ich fang am Besten mal direkt an.

Ich war nie besonders ordentlich. Mein Jugendzimmer sah immer wüst aus, aber nie so wüst, dass man Angst hatte den Raum zu betreten. Es lagen also keine Essensreste rum oder so, keine Fliegen flogen....ein paar CDs lagen vielleicht auf dem Boden, oder eine Zeitschrift auf dem Bett, oder wenn ich etwas im Schrank gesucht habe, das rausgeräumte mal ein paar Tage liegen gelassen statt wieder einzuräumen. Nun ist es so, dass diese Zeit schon einiges hinter mir liegt. Ich war in den letzten 6 Jahren mit einem "Typen" zusammen, der nicht viel auf Haushaltsführung gegeben hat. Dadurch hat sich mein Verhalten noch stärker verändert. Ich wurde "schlampiger", "fauler".

Mittlerweile lebe ich alleine, 2,5 Zimmer 60m². Eine schöne Wohnung. Mein Problem ist, dass ich einfach zu viel Kram aus den letzten Wohnungen (6) mitgenommen hab. Er hatte immer nur allen Kram in Kisten geworfen, mit Müll etc. und dann in der neuen Wohnung ausgepackt. Mittlerweile ist es so schlimm, dass keiner meiner Schränke ein System hat. Überall Kram drin, nichts hat seinen Platz.... ganz schlimm. Wenn ich eine Tür öffne, fällt mir die Hälfte entgegen. Das fängt bei Comicheften an, hört bei Schraubendrehern, Verpackungsmüll(z.B. Folien von DVDs) und Gardinen auf. Selbst mein Kleiderschrank. Unten stehen Säcke mit schmutziger Wäsche drin, oben hängen ein paar alte Teile die ich nicht mehr anziehen kann, weil ich in den letzten Jahren zugenommen hab etwas. Die Kleidung die ich anziehe, wasche ich meißt nur einmal durch, und zieh sie dann wieder an.... Auswahl ist hier sehr begrenzt. Aber ich könnt ja wieder abnehmen..... :-(

In der Küche ist es ganz schlimm... Ich bekomm sie nicht sauber. Und das schlimmste daran ist, dass ich mich ekel, darin zu putzen. Ich hab horrorvorstellungen von Maden und Fliegen und allem Kram.... ala "Wer weiß was unter dem Geschirrspüler lebt". Diesen nutze ich seit ein paar Wochen nicht mehr. Vor ein paar Wochen hatte ich mal den Spüler gereinigt (mit so einem Fläschen Reinigungsgel). War auch super. Roch danach gut und alles. Hab dann ein Maschinendeo reingetan (Zitrone). Dann war ich eine Woche nicht zu hause....die Maschine zu... und was passiert??? :-( Ich mach die Maschine auf und mich gucken Maden an und so..... ich hab die Maschine sofort wieder geschlossen, hab ihn schon acht mal durchlaufen lassen... mit Tabs und allem..... und trotzdem.... überall hängen... ich weiß nich.....so kleine Dinger und .... ich weiß nicht wie ich das rauskriegen soll. Wenn ich auch nur ansatzweise da rein schaue dann wird mir furchtbar übel. Geschirr darin spülen ist aktuell absolutes Tabu.... womit ich zum nächsten Thema komme. Ich komme nicht dazu Geschirr zu spülen, weil ich nur sehr wenig Zeit hab. Ich arbeite sehr lange und bin abends meißtes super erschlagen. Rührei in die Pfanne und dann essen. Meißt schlaf ich dann schon ein... Wobei mir das Kochen in dieser Küche mittlerweile nicht mehr leicht fällt, ich das schon lasse die letzten Tage, weil der Geschirrspüler neben dem Ofen ist.

Das selbe mit dem Wäsche waschen. Waschen passt, trocknen auch...aber zeitlich echt kritisch alles...... ich weiß nicht...vielleicht sind das auch nur Ausreden oder so. Das mit dem Geschirrspüler und der Küchenreinigung ist aber Tatsache. Mir wird wirklich furchtbar übel.

Dazu kommt, dass ich eine Arachnophobie hab. Sprich, wenn ich eine Spinne sehe.... dann springe ich weit weit weg von dem Tierchen, kann sie aber nicht wegmachen oder freilassen. Sitze stocksteif da und meißt muss mein Freund sie dann wegmachen. Der wohnt im übrigen allein. Letztens habe ich auf der Couch geschlafen, weil ich eine Spinne über dem Bett gesehen hab.

Und schon kommen wir zum letzten Problem... mein Freund wohnt ebenfalls allein. Wir sind immer eine Woche bei mir und eine bei ihm. Bei ihm habe ich aber kein Problem mit der Haushaltsführung. Nur bei mir ist es eine absolute Katastrophe.

Weiß irgendjemand Rat was ich tun kann? Ich bin total verzweifelt. Meine ersten eigenen Ideen waren, Umzugskartons besorgen. Dann die Schränke nach und nach durchgehen und sortieren: Ist noch gut, ist Müll (zur Mülldeponie bringen bspw) und kann man verkaufen (Trödel). Das gilt dann sowohl für Kleidung als auch für Krimskrams, Deko etc. Nur bei der Küche bin ich absolut überfragt.... Vor allem weiß ich nicht was ich mit dem Geschirrspüler machen soll. Ich bin Geringverdiener. Einen neuen zu kaufen ist nicht möglich. Da müsste ich schon 1-2 Jahre drauf sparen, wobei auch das nur schwer möglich ist.

Ich will nichts lieber haben, als eine schöne Wohnung, wo auch mal überraschungsbesuch kommen kann ohne das ich im Erdboden versinke. Ich will nach Hause kommen und sagen: Boah toll, das ist meine Wohnung.

Vielleicht kann mir ja irgendjemand hier helfen. Sonst weiß ich nicht was ich noch machen soll. :-(

Vielen Dank für alle Antworten schon im Vorfeld.

LG
Luci


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08.08.2013 15:25
avatar  bessie
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Hallo Luci,

herzlich willkommen im Forum. Hier kannst Du nix falsches schreiben, schreib was Dich bewegt (oder auch lähmt;-)).

Wir alle hier haben ein Ordnungsproblem und versuchen uns gegenseitig den Rücken zu stärken. Mal schreiben wir mehr, mal weniger ... jeder wie er/ sie mag oder kann.

Lieber Gruß, Bessie

Das Leben muss vorwärts gelebt werden, kann aber nur im Rückblick verstanden werden.

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08.08.2013 16:03
avatar  Luci
#3
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Hallo Bessi,

vielen Dank für deine liebes "Willkommen".

Ich habe die große Hoffnung, dass mich hier irgendein Satz oder Tipp oder was auch immer in die Richtung schubst, endlich ein schönes Leben zu führen. Ich habe die Hoffnung, dass ich hier endlich meinen Durchbruch schaffe.

Ich weiß halt nur nicht wo ich anfangen soll... was ich tun kann... ich bin total überfragt.

Liebe Grüße
Luci


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08.08.2013 16:57
avatar  IBI
#4
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Liebe Luci,

ich fühle mich mit deiner grossen Hoffnung überfordert.

Wir haben alle unsere Themen und Schwierigkeiten und versuchen uns wie Bessie bereits geschildert hat, den Rücken zu stärken und uns zu unterstützen.
Den grossen Durchbruch wünschen wir uns vermutlich alle, doch meine realistische Erfahrung lautet. Ein Schritt am nächsten. Wenn du mit Durchbruch deinen ersten Schritt meinst, o.k., da können wir unterstützen. Wenn du damit bereits das Ziel für deine aufgeräumte Wohnung meinst, dann fühle ich mich überfordert. Das haben wir alle nicht in wenigen Tagen erreicht.

Bessie, magst du schreiben, wie lange du insgesamt an deiner Wohnung damals aufgeräumt hast?

Mein Instinkt sagt mir, dass du als ersten Schritt jemanden finden könntest, der dich bei deinem Insektenthema unterstützt. Ich bin da unerfahren und kann dir nicht helfen, was es alles für Lösungsmöglichkeiten dafür gibt.

Viele Grüsse
Sonja


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10.08.2013 09:15
avatar  Kalista
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Hallo und willkommen auch von mir,

ich muß mich Sonja anschließen, die Sache mit dem Durchbruch ist so eine Sache und eben auch eine Frage, wie man ihn definiert. Meiner Meinung nach ist alles ein Fortschritt, was mehr Ordnung bringt, als vorher da war. Also wenn vorher gar nicht aufgeräumt wurde, können 15Min. am Tag schon ein echter Durchbruch sein...
Du schreibst, Du wohnst mit deinem Freund im Wechsel in deiner und in seiner Wohnung. Wie geht es ihm denn, wenn ihr bei Dir seid ? Wenn Du in seiner Wohnung keine Probleme hast - warum wohnt ihr dann nicht da und löst deine Wohnung nach und nach auf ? Kann er Dir vielleicht beim Aufräumen und beim Madenproblem helfen - konnst Du rausfinden, wo die eigentlich herkamen ?
Um die Schränke aufzuräumen würde ich umgekehrt vorgehen: erstmal alles rigoros raus und nur wieder rein, was sicher bleiben darf. Ob ich allzu viel zum verkaufe aufheben würde, weiß ich nicht. Wenn Du das nicht gerade am gleichen Tag irgendwo inserierst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß Du eine neue Baustelle eröffnest - da ist sicher Vorsicht geboten...
Am Ende läßt sich wahrscheinlich nur sagen: fang einfach an und laß dich nicht unterkriegen, immer einen Schritt nach dem anderen, so klein der auch sein mag - wir sind auf jeden Fall (gedanklich) bei Dir und unterstützen wo wir können.


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