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Guten Morgen!
Hallo zusammen! Auf dieses Forum bin ich durch einen Kommentar unter diesem Artikel aufmerksam geworden: http://www.tagesspiegel.de/themen/report...e/13561986.html
Ich heisse Patrick und bin bald 50 Jahre alt, alleinstehend und ledig.
Als Kind hatte ich schon große Probleme, mein Zimmer im aufgeräumten Zustand zu halten. Meine Eltern sagten: "Wenn Du Dich drin wohlfühlst..." Alle paar Monate machten sie dann aber mit mir ein Großreinemachen (wenn ich schon nicht mehr treten konnte), so das ich danach auch mal einige Schulfreunde zu mir einladen konnte. 1988 zog ich in meine erste eigene Wohnung, die ich dann nach meinen "Vorstellungen" gestalten konnte, mit dem Ergebnis, das ich mich nur noch im Schlafzimmer aufhalten konnte, da ich ins Wohnzimmer gar nicht mehr reinkam. In der Küche standen 3 Fahrräder, 4 Kühlschränke, die ich alle geschenkt bekam.
1998 kam der grosse Schnitt, ein befreundetes Ehepaar bot mir ihre Einliegerwohnung an, in der ich noch heute wohne. Aus der alten Wohnung bin ich nur mit einigen Papieren und Anziehsachen "geflüchtet". Nach einigen Monaten kam für die alte Wohnung die fristlose Kündigung, weil ich ja keine Miete mehr zahlte, der Vermieter hat die Wohnung dann geräumt, wir hatten uns dann auf Ratenzahlung über die Kosten von 7000,-DM geeinigt. Irgendwie war ich froh, das ich so problemlos aus dieser Situation rauskam.
Vor 14 Tagen bekam ich einen Herzinfarkt und musste für einige Tage ins Krankenhaus. Mir blieb nichts anderes übrig, als meinen Vermieter zu bitten, mir aus meiner Wohnung einige Sachen zu bringen. Er bekam einen Schock beim Anblick der Wohnung. Jetzt bin ich wieder zu Hause und gucke mich in meiner Wohnung um, und sehe sie mit anderen Augen: Im Schlafzimmer ein Gang von der Tür zum Bett, im Wohnzimmer alles mit Kartons voller Bücher vollgestellt (60 Umzugkartons voll). Vorher habe ich den Zustand als ganz normal empfunden. Jedenfalls habe ich sein Angebot angenommen, mir beim ausmisten zu helfen und die Wohnung wieder in einen wohnlichen Zustand zu versetzen. Geld bekomme ich auch noch, denn wir haben schon 4 blaue Müllsäcke mit PEP-Flaschen zusammengesammelt. Nur um die Bücher tut es mir jetzt schon leid, meine Eltern haben mir ja beigebracht: "Bücher wirft man nicht weg!" Deswegen habe ich Bücher, die ich irgendwo gesehen habe, immer mit nach Hause genommen.
Ich hoffe, das ich mein Leben nach dem Warnschuss (Infarkt) endlich auf die Reihe bekomme!
Gruß Patrick
PS: Es tut richtig gut, sich mal alles von der Seele schreiben zu können! Danke für's lesen!
Hey Patrick !
Guten Morgen und Willkommen hier ;-)
Alles ist gut ! Hier ist nichts fremd !
Weißt du ich glaube das es völlig normal , ist irgendwann
Zu einem Punkt zu kommen , an dem es uns wie Schuppen von den Haaren fällt ;-)
Ja und wir haben jeden neuen Tag den wir erleben
Chancen eine neue Richtung einzuschlagen !!!
Also die Bücher kannst du spenden
Du tust noch etwas gutes
Versuche dir Hilfe zu holen ...
Gesundheitsamt oder sozialpsychatrischer Dienst ,
Ambulant betreutes Wohnen, SelbsthilfeGruppe usw.
Für das Ältere Ehepaar ist die Aufgabe wohl auch etwas viel oder?
Freue mich das du offen hier berichtest , danke
Lg Rosa
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo Patrick,
schön dass du hier bist!
Hier ist - wie Rosa schreibt - niemand verwundert, egal wie die Wohnung aussieht.
Wie viel darfst du dich nach deinem Infarkt schon belasten, und wie kräftig können deine Vermieter dich unterstützen?
Meine Bücher sind Kistenweise im Antiquariat oder beim Flohmarkthändler verschwunden. Da gibt es auch welche die Abholung anbieten. Und wie ist deine finanzielle Lage? Greifst du auf Unterstützung aus öffentlicher Hand (wie Rosa es anregt) zurück, kannst selbst etwas finanzieren?
Sind die Bücherkisten voll mit den gesammelten Büchern, und können ohne Nachsehen zu müssen aus der Wohnung, oder musst du erst Papiere, Fotos, Schmuck, kleine Elektrogeräte daraus retten? Einfach wäre natürlich, wenn der Händler kommt ins alles mitnimmt!
Viel Erfolg für dich. Und natürlich gute Besserung!
Hallo Rosa77 und Jennifer!
Das Ehepaar ist 65/60 Jahre alt. Außerdem wohnen im Haus noch die 2 Söhne 36/33 Jahre alt mit ihren Familien. Ich gehöre praktisch mit zur Familie, wir kennen uns seit 34 Jahren. In Therapie bin ich seit Januar 2016 wegen Burnout und Depressionen. Ich glaube, die Familie kann mir mehr helfen als das Gesundheitsamt oder sozialpsychatrischer Dienst.
Mein Vermieter sagte mir, er hat mein Problem schon geahnt, er wollte aber warten, bis ich um Hilfe bitte. Vorgestern habe ich mit der Familie eine Wohnungsbesichtigung durchgeführt, auch die Söhne wollen mir am Wochenende beim ausmisten helfen. Ich selber kann fast nichts machen, der Arzt hat mir sogar das E-Bike fahren verboten.
Finanziell geht es mir ganz gut, bin ja seit 1983 bei der Bahn beschäftigt.
Tja, die Bücher: Es sind einige Kartons mit Erstausgaben, noch von meinem Vater gesammelt, die möchte ich eigentlich nicht nicht weggeben, die anderen haben vor allem homosexuelle Themen, (bin schwul), ich hatte schon mal auf nem Flohmarkt einige Händler gefragt, kein Interesse war die Antwort. Die Kartons könnten ungeöffnet weg, (sind wirklich nur Bücher drin), aber eben 3 bis 150 Jahre alt. Meine Mutter will die Bücher auch nicht, wir hatten ja die Sammlung meines Vaters nach dessen Tod geteilt.
Neue Bücher sind aber schon seit ca. 2 Jahren nicht mehr dazugekommen, da ich nur noch mit E-Book lese!
Mich graust es jetzt schon, die teilweise 25 Jahre alten Papiere durchsehen zu müssen, um zu sehen, was weg kann. Kontoauszüge, Briefe usw. Klamotten müssen auch dringend aussortiert werden.
Na, ich werde Euch auf dem laufenden halten, wie es ausgeht.
Einen besonderen Dank an Messi aus dem Kommentar unter dem Artikel des Tagesspiegel, ohne den ich dieses Forum nicht gefunden hätte!
Gruß Patrick
Moinsen lieber Patrick,
sehr herzlich willkommen hier, bin auch eher so gepoolt wie du, aber solche Bücher kenne ich nicht, kein einziges, brauch ich auch nicht, bin aufgeklärt, tja Bücher, wohl was fürs Museum, in Zeitalter des Internet und googels....na dann mal gute Besserung falls es das gibt bei Burnout und depris, ja mei sowas habe ich nicht, brauche ich auch nicht, Finanzdinge hebe ich immer auf und wird weitergereicht, hab zwar "nur" meines, aber es kann immer wer ankommen und was wollen, meins kriegt die jüngere Schwester, da hat keiner ne Chance bei mir, irgendwann angedackelt zu kommen und haben zu wollen, das war schon der Fall.
Auch wenns Verjährungen, Fristen gibt, nee nee , leider hat das Papa, Opa bei uns zuviel ausgemistet und fort damit, er sah halt lediglich sein eigenes Ende, aber wohl nicht uns, die wir weiterleben. Banken heben auch nur 10 Jahre auf.
Nun denn viel Gesundheit dir, dass bald deine Lebensfreude wieder bekommst.
Sehr schöne Tag Robert Ordnung
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