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Mein Schatz ist ein Messie
Huhu Nancy!
Erstmal - ich bewundere Dich. Das darf man, denke ich mal sagen. Und ich rede nicht als Blinder über Farben sondern in doppelter Hinsicht als Betroffener, als "abstinenter" Messie und als Helfer von Betroffenen. Nur. ICH konnte anschließend nach Hause gehen und die Sache bis zum nächsten Termin vergessen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Menschen mir gleichgültig waren, das würde nicht stimmen, aber selbstverständlich weiß man untendrunter immer, dass man, sollten sie es nicht schaffen, nicht persönlich von den Konsequenzen betroffen ist.
Das ist bei Dir ja anders und dafür hast Du wirklich meine Hochachtung. Mein Freund hat das damals auch gestemmt, auf andere Weise - er hat mich schulterzuckend wurschteln lassen und mir nur immer wieder, wie eine kaputte Schallpatte, erzählt:
"Du hast bislang alles geschafft, was Du Dir vorgenommen hast. Das schaffst Du auch." Hat scheinbar geholfen ;-).
Wobei ich sagen muss, dass eine meiner allerersten, gigantischen Anstrengungen auf seinen ersten Besuch bei mir zurück zu führen war (*lacht leise). Ich wollte den angeekelten Ausdruck in seinen Augen nicht sehen, den hätte ich niemals wieder aus meinem Kopfkino bekommen.
Strafen und Meckern hilft echt niemals so viel, wie die Angst, einen geliebten Menschen zu verletzten oder zu verlieren.
Aber das hat vor uns ja schon Stephen King rausgefunden ("Quitter's Inc.") . Eine amüsant-gruselige Geschichte zum Thema, die man auch als Nicht- King- Fan durchaus mal in einer ruhigen Stunde lesen kann.
Habt alle ein schönes Pfingstfest
Kay
Moin an alle! :-)
Nach einiger Zeit habe ich wieder ein Update.
Danke erstmal für die Antworten und Anregungen von euch. Es hilft mir ungemein, von anderen Betroffenen / Angehörigen zu lesen.
Das Pfingstwochenende haben wir ja in Berlin verbracht. Es war auch, bis auf das fiese, kalte Wetter, wunderschön.
Wir sind viel herumgefahren und haben einen Bekannten besucht, der unser "Reiseführer" war :-)
Es waren wirklich tolle Tage, die wir zusammen verbracht haben; viel gelacht und er konnte den Leidensdruck seiner Krankheit mal vergessen für einige Zeit.
Am Pfingstmontag sind wir dann nachmittags wieder Richtung Heimat gefahren. Die schönen Tage vergingen viel zu schnell.....
Ich bin dann noch kurz zu ihm in seine Bude, weil ich meinen Autoschlüssel holen musste....schon draußen stank es moderig und nach Abfall, klar, das
warme Wetter jetzt und dann die ganzen Abfälle...aber ich habe keine Miene verzogen. Es ist derzeit halt so. Punkt.
Letzte Woche ist nicht mehr viel passiert dann, ich hatte viel zu tun und war ab und an bei ihm, wir haben aber nicht geräumt.
Das hat er mit der Ergotherapeutin gemacht, Kartons kleingemacht und zum Altpapiercontainer gefahren. Man sieht auch, dass da einiges wieder raus ist.
Ich würde es besser finden, wenn er die Abfallberge in Angriff nimmt, ich sage aber nichts dazu. Es ist seine Sache, was er räumt, nicht meine. Auf jeden Fall sage ich
immer, wie toll ich es finde, wenn er was schafft, und dass ich an ihn glaube.
Vorgestern und gestern waren wir bei meiner Freundin in der Whg (sie hatte eine Einladung und blieb über Nacht weg), auch dieses WE war sehr schön, wir haben viel
gelacht (er kommt jetzt langsam aus sich heraus!), und ja, auch das erste Mal :-) Was soll ich sagen, für einen so unerfahrenen Mann, der noch nie eine andere Frau hatte,
kann er verdammt gut knutschen (das hab ich ihm damals schon gesagt), aber das andere...er ist nicht der Hammer, er ist der ganze Werkzeugkasten :-)...soviel dazu...
Mittags rum sind wir dann noch zu ihm in die Whg. Er hat mich immer wieder in den Arm genommen, mich festgehalten. Er sagt nicht "ich liebe dich" oder ähnliches (muss er auch nicht,
durch meinen Bekannten, der Beziehungscoach ist weiß ich genau, was er fühlt und welche Schritte ich gehen muss), aber ich sehe es an seinen Blicken und Gesten....
Er wollte mich auch nicht gehen lassen, als ich nach Hause wollte, aber ich wusste intuitiv, dass es Zeit war.
Wir sind verabredet für Mittwoch nachmittag zum räumen. Ich sagte ihm aber auch, dass ich NICHTS machen werde, nur die Tüten aufhalten und / oder zuschauen, was er macht.
Die Hauptaktivität muss von ihm kommen. Mal schauen, wie es wird. Ich werde dann berichten.
Hat noch jemand Tips für mich wegen Mittwoch oder ist mein Plan ok? Wenn er nicht in Action kommt, soll ich ihn antreiben oder es dann lieber lassen? Wie fange ich das dann
am besten an, ohne zu sehr drängend zu werden?
Ich danke fürs Lesen und für Kommentare,
LG, Nancy
Hey Nancy :-)
Werkzeugkasten - Top ;-D
Ich würde versuchen s so angehm wie möglich zu machen
Also locker - Radio an - Fenster auf , freundlich sein
Keep Smiling ! Es ist schrecklich für ihn und ein großer Act
Aufzuräumen und das Er es mit dir zusammen tut ein ein echter Beweis von Liebe ....
Wie sollst du dich verhalten ? Bitte nicht antreiben sondern loben
Er bestimmt den Zeitplan ! Es wird ihm viel Energie kosten
Schön finde ich s wen du ihn fragen würdest was Er sich wünscht
Säcke aufhalten ? Oder gemeinsam etwas saubermachen ?
Alles gute und denk daran nicht Ungefuldig werden okay ?
Viel Spaß
Wünscht Rosa
Hi Leute,
hier mal wieder ein Update.
Danke, Rosa, für deinen Beitrag und deine Tips :-)
Heute nachmittag war ich bei ihm (gestern ging es bei mir net, musste das Treffen also verschieben), er hatte einen totalen Tiefpunkt.
Das sah ich schon, als ich bei ihm zur Türe hereinkam....
Erst habe ich ihn in den Arm genommen, aber eine liebevolle Begrüßung sieht anders aus. Trotzdem habe ich versucht, so behutsam wie möglich herauszufinden,
was denn seinen Tiefpunkt ausgelöst hat. Seine Antwort: unsere Verabredung zum Räumen. Ok...???
Seine Begründung war, dass er schon den ganzen Tag Bauchschmerzen deswegen hatte und er es definitiv noch nicht KANN, mit mir zusammen zu räumen.
Liegt wohl daran (meine Interpretation), dass ich an diesem besagten Tag vor 2 Wochen zu schnell für ihn vorgegangen war und er wohl jetzt Angst hat, dass sich das
wiederholt. Oder er eben immer noch Hemmungen wegen dem Abfall hat. Ist ja Quatsch. Ich kenne das doch jetzt...
Aber ich habe keinen Kommentar dazu abgegeben, ihn nur in den Arm genommen und ihm gesagt, dass das völlig in Ordnung ist und nichts passiert, was er nicht will.
Das wir Zeit haben, uns niemand hetzt und wir immer nochmal räumen können. Und das ich immer für ihn da bin. Ob nun mit oder ohne "Räumaktionen".
Dann hat er mich gebeten, nicht immer von "Krankheit" zu sprechen, wenn wir über sein Messie - Syndrom reden.
Da hat er Recht, ich habe diesbezüglich wirklich immer gesagt: "Weil du krank bist, kannst du das halt nicht" oder "Das ist eben deine Krankheit"....damit bin ich ihm
vermutlich auf den Schlips getreten oder habe ihm weh getan.....das wollte ich aber nun um keinen Preis der Welt....
Nochmals habe ich ihn in den Arm genommen, mich bei ihm bedankt für seine Offenheit und geantwortet, dass ich, wenn wir über "Messie" sprechen, ich zu ihm sage:
Dein Problem oder dein Spleen :-) ist ok für ihn :-)
Danach haben wir uns ins Auto gesetzt und sind einfach mal so in ein Möbelhaus zum Schauen gefahren.
Ich habe natürlich herumgeblödelt und er hat dann auch wieder seine gute Laune gefunden :-) war richtig lustig und entspannt der Nachmittag.
Und (vielleicht unbewusst) er hat auch zweimal das Wort "Zusammenziehen" nebenbei erwähnt :-)
Das sind so die magischen Momente mit ihm. Es ist einfach nur schön :-) Ich liebe diesen Mann.
So, das soll es erstmal wieder gewesen sein. Über Antworten freue ich mich.
LG, Nancy
Moinsen liebe Nancy, und hier...
auch hier sehr herzlich willkommen, genauso ist das richtig, es muss von ihm gemacht werden, sonst lernt ers nicht fürs künftige, wieso loben ??? Lob ist doch dann hinterher der erreichte Zustand schon selbst....Mich bräucht man nicht loben, das finde ich Kinderkram, oder mache das schon selbst, eben ganz nach Männerart, da braucht keiner daher gelaufen zu kommen.
Und wie war es das Aufräumen ???
LG sehr schöne Tag Robert Ordnung
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