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Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie
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meine Erkenntnis von gestern hat meine träume sehr geprägt.
ich habe ziemlich schlecht geschlafen.
heute morgen bekomme ich ein Coaching für meine bewerbungsaktivitäten. ich bin gespannt, ob der mensch mir dabei helfen kann.
das Coaching ist kostenlos, allerdings möchten sie, dass man dafür eine andere Tätigkeit jemand anderem anbietet.
ich überlege die gesamte Woche, was ich diesem menschen erzählen mag, dann denke ich, wozu eigentlich, ich muss mich nicht rechtfertigen.
ich bin der Ansicht, dass ich viel zeit hier im Forum investiert habe und meinen "SOLL" in bezug auf den ausgleich für ein kostenloses Coaching lange erfüllt habe.
das hier macht mir spass, ich mache es freiwillig und sehe keinen druck, das machen zu müssen.
wenn ich mir gezielt einen ausgleich für die kostenlose Tätigkeit aussuchen MUSS, dann ist der spassfaktor schneller raus als ich schauen kann.
also prüfe ich, ob ich nicht bereits Tätigkeiten in dieser art gemacht habe und tausche diese gleich ein.
so noch ein paar Vorbereitungen und dann fahre ich los.
viele grüsse
sonja
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hallo bessie,
das erste Gespräch war erstmal angenehm und in Ordnung.
keine Rechenschaft, die ich ablegen muss, welche art Unterstützung ich machen werde.
es gibt einige Bereiche, die ich in der Theorie kenne, aber in der Praxis aus angst und scham nicht umgesetzt habe. in diesen bereichen lasse ich mich voraussichtlich unterstützen. es gibt drum, dass ich mein Netzwerk aktiviere und sie bitte, mich bei der stellensuche zu unterstützen.
ich bin mal gespannt, ob ich mich dazu aufraffen kann.
viele grüsse
sonja
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sissi schrieb im thread von krikel als antwort auf meine info: https://www.messieforum.de/t234f2-Krikelakrokel-Nick-Nomen-est-Omen-1.html
>sonja, ich glaube, dein Wunsch oder dein Gefühl 250% geben zu müssen, um zufrieden zu sein, entspringt dem Gefühl der Ohnmacht und dem Wunsch größeren Einfluss auf eine Situation haben zu können. Ohnmacht, bzw. mangelnde Einflussmöglichkeit ist wirklich ein fieses Gefühl und auch der Ursprung von Aberglauben.<
dieser gedanke macht mich nachdenklich.
doch erst einmal WIDERSPRECHEN:
nein, ich muss keine 250% geben, um zufrieden zu sein. zufrieden bin ich mit mir, wenn ich glaube, die mir zur verfügung stehende zeit sinnvoll und effizient genutzt zu haben. wenn ich 100 % Bewerbungen schreibe und den rest der zeit für aufräumaktivitäten nutze, dann ist das ebenfalls in Ordnung. zeit, die ich verwende, um mich selbst zu reflektieren und meine Gefühle zu beobachten und darin zu "surfen", ist ebenfalls wichtig und gleichzeitig wirkt sie nach aussen als hätte ich nichts gemacht. diese fühlt sich dadurch eher unzufrieden an, obwohl ich genau weiss, wie wichtig es ist, das zu machen. alles was irgendwie nach aussen hin wie "faul und nicht tun" aussieht und nicht kurzfristig "belegbar" und "offensichtlich" ist, das fühlt sich für mich ungut an.
derjenige, der mir das Coaching angeboten hat, hat gemeint, ich solle mein Netzwerk stärker aktivieren und das für mich arbeiten lasse und mit diesen menschen "Kaffee" trinken gehen. klingt mir zu angenehm, als dass ich das mit arbeit verbinde. und auch da ist dieses gefühl der Unzufriedenheit da. ich kann es mir doch bei der arbeit nicht gut gehen lassen.
ich vermute, dass es denjenigen, die meinen, nicht genügend Mülltüten aus der Wohnung entfernt zu haben, weil das Ergebnis zu wenig offensichtlich ist, ähnlich geht wie mir.
das meine WIDERSPRÜCHE zum ersten teil der aussage.
der zweite teil mit der Ohnmacht und dem wunsch nach grösserem einfluss, ist der, der mich nachdenklich macht. ich mag ihn ergänzen: die Abhängigkeit von anderen kommt hinzu und macht mich oft hilflos (Ohnmacht ist mir zu intensiv als begriff), weil sie oft anders reagieren als ich mir wünsche oder gar von ihnen erwarte. und dieses will ich vielleicht kompensieren durch die Aktivitäten, die ich vorher erwähnt habe, damit ich das gefühl stütze, dass ich das meiste ALLEINE meistern kann ohne hilfe anzunehmen (da ist man wieder abhängig von anderen).
manchmal kann ich gut hilfe annehmen, wann ich das kann und wann nicht, entschliesst sich mir bedingt. ich merke, wenn ich einen ausgleich anbieten kann, dann ist es leichter hilfe anzunehmen und wenn mein leidensdruck entsprechend gross auf mich wirkt.
dabei ist das gesamte leben ein GEBEN und NEHMEN und GESCHENKE erkennen und annehmen.
dann gibt es diejenigen, deren leben eher durch NEHMEN geprägt ist. die sind auch da und fühlen sich wohl. die geschichte von numi mit dem obdachlosen erinnert mich daran. auch habe ich messies kennen gelernt, die einen betreuer an ihrer seite haben und sich darauf verlassen, dass er sich kümmert und sie nichts tun, oder wie vor einiger zeit singlechaos, die darauf vertraut, dass das Universum ein wunder für Nichtstun sendet.
und die vielen Asylanten, die in dieser welt mit den finanziellen zuschüssen zurecht kommen, und nicht bereit sind Gegenleistungen zu erbringen. mein freund meinte mehrmals zu mir, mal dich schwarz an, geh zur gemeinde und dann bekommst du die finanzen, die du brauchst.
sind das diejeinigen, die nicht bereit sind, Verantwortung für sich zu übernehmen?
was für eine Einstellung habe diese menschen, dass sie zufrieden sind auch beim offensichtlichen NICHTSTUN?
das sind menschen, die ich eher meide und nicht zu mir passen.
so, jetzt habe ich erst einmal genug nachgedacht und ich widme mich wieder den offensichtlichen Aktivitäten wie Bewerbungen...
viele grüsse
sonja
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"manchmal kann ich gut hilfe annehmen, wann ich das kann und wann nicht, entschliesst sich mir bedingt."
Vielleicht kommst du weiter, wenn du die Art der Hilfe analysierst. Ich könnte mir vorstellen, dass die Art von Hilfe, die die bei dem, was du tun willst, unterstützt, willkommener ist, als die, die dich bevormundet oder darauf abzielt, dir deine Last (komplett oder teilweise) abzunehmen.
Ich finde es übrigens nicht gut, bestimmte Gruppen, wie "die Asylanten", oder "die Hartz-IV-Empfänger" pauschal zu verurteilen. Es gibt sicher immer Ausnahmen, aber die Mehrheit ist sicher mit ihrer Lebenssituation nicht zufrieden, und man sollte nicht vergessen, dass das Abtrainieren der Eigenverantwortung größtenteils politisch gewollt ist. Stichwort "Nanny-Staat". Du kannst nicht wissen, ob eine Person, die keine Verantwortung für sich selbst übernimmt (übernehmen darf oder übernehmen kann) damit zufrieden oder sogar glücklich ist. Ich meine, nein. Auch unser "Obdachloser" war ein zutiefst unglücklicher, bemitleidenswerter Mensch, keineswegs mit seinem Leben zufrieden. Aber er wurde nicht durch Gesetze oder bevormundende Menschen dazu gezwungen, seine Eigenverantwortung aufzugeben, sondern er konnte die Hand nicht ergreifen, die ihm hingehalten wurde, um ihn in ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Und wir wollten nicht länger warten, ob er sich vielleicht doch eines Tages dazu überwinden kann, die Chancen zu nutzen, die wir ihm angeboten haben.
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