Hallo Iris,
auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Beim Lesen Deines Threads musste ich mehr als einmal schlucken und die Tränen stiegen auch hoch. Deine Situation hat mich an meine 1. Ehe erinnert. Auch ich war einmal mit einem Mann verheiratet der alles kontrollierte und mich auch immer unten hielt. Dieser Mann hatte mich sogar in kriminelle Machenschaften mit herein gezogen, so das ich eine Bewährungsstrafe bekam, aus den meisten Wohnungen mußten wir wegen Mietschulden ausziehen und sobald wir dann in einer neuen Wohnung waren, fingen auch die Vesandhausbestellereien auf falschen Namen wieder an. Da ich von uns die sauberste Handschrift hatte, habe ich immer die Bestellungen geschrieben und ich hatte sehr viel Glück, das da nichts mehr nachgekommen ist. Ich konnte mich nicht wehren, da er auch noch zu Gewaltausbrücken neigte. Irgendwann habe ich auch gesundheitliche Probleme bekommen. Ich konnte nicht mehr ohne Schlaftabletten schlafen, mir schmeckte nichts mehr und ich nahm ab. Als es dann soweit war, das auch mein Herz in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte ich endlich die Kraft mich zu lösen und bin gegangen. Meine Gesundheit ist mir sehr wichtig, siehe folgenden Link (https://www.messieforum.de/t149f2-Chaosqueen-stellt-sich-vor.html), wenn es Dich interessiert. Ich habe nichts mitgenommen, außer meinen Kater, meine Papiere und eine kleine Reisetasche mit ein paar Klamotten und dem Schmuck von meiner Mutter. Alles, aber auch wirklich alles andere ließ ich in der Wohnung und bin geflüchtet. Zum Glück hatte ich einen Freund der mich in seiner 1-Zimmer-Wohnung aufnahme, mit Kater. Geflohen bin ich auf dem Mofa meines Trauzeugens.

Aber wenn ich dachte es wäre nun vorbei, irrte ich mich. Mein Ex betrieb Psychoterror wo er nur konnte. Ich mußte alle 14 Tage zu der Wohnung einer Freundin, bei der ich gemeldet war, mein Arbeitslosengeld vom Postboten abholen. An einem dieser Samstage entführte er mich und sperrte mich ein. Mein Mitbewohner schickte zwar die Polizei, doch mein Ex hatte mir so sehr gedroht und mich eingeschüchtert, das ich der Polizei sagte ich seie freiwillig mitgegangen. Nach einer Woche bot sich mir erneut die Geglegenheit zur Flucht, welche ich auch sofort ergriff. Wieder habe ich nichts mitgenommen. Am nächst Tag bin ich zum Anwalt und habe eine einstweilige Verfügung beantragt, welche auch nach den Vorfällen und bei seiner Vorstrafenakte innerhalb von ein paar Tagen durch war. Zum Glück hielt er sich dran. Nach ein paar Wochen war dann aber wirklich Ruhe, da er eine Haftstrafe antreten mußte.

Ich schreibe meine Geschichte hier auf um Dir Mut zu machen. Glaube mir ich hatte Todesangst als ich diese Schritte tat, aber ich sagte mir: "Schlimmer kann es nicht werden, nur noch besser."

Bitte Iris, trenn Dich und lebe Dein Leben. Du hast nur dieses eine Leben und Du hast schon viel zu viel davon verschenkt, verschenke nicht auch noch den Rest. Du bekommst die verschenkt Zeit leider nicht zurück.

Auch ich bin Genaration 50+ und ich würde heute genauso wieder handeln als damals. Heute bin ich durch meine Vergangenheit stärker geworde, da ich sehe das ich es geschafft habe, mich aus dieser so aussichtslos erscheinen Situation zu befreien. Jede Situation die wir erfolgreich meistern macht uns nur stärker.

Liebe Iris, ich bete das Du auch diese Kraft findest und trotz Deiner Angst den Schritt in die Freiheit wagst.

Ich schreibe einmal Esther für Dich an, damit sie sich Deine PN-Funktion einmal ansieht.

Hallo Sonja,
vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte. Ja ich habe mit meinem Mann ganz großes Glück und Gott hat mir den richtigen Mann zugeführt.

Nein ich habe keine Therapie gemacht, aber ich warte nun auch einen Termin bei einem Psychotherapeuten, da ich meine Vergangenheit aufarbeiten muß, sonst verliere ich auch noch Fireman.

Sonja, danke schön für Deine Sorge. Sie tut gut und ich empfinde sie nicht als Einmischung.

Ja ich weiß das Fireman unglücklich ist. Ich weiß auch das er nicht mehr lange diese Situation aushalten kann. Aber wir werden und nicht scheiden lassen, räumlich evtl. für eine gewisse Zeit trennen, aber nicht scheiden lassen. Wir wollen Beide an dieser Ehe arbeiten, wenn es sein muss auch mit einem Paartherapeuten. Du kannst mir glauben das ich sein Leid ganz bestimmt nicht herausfordern oder sogar genießen würde. Ich leide ja auch unter dieser Situation.

Trotzdem nochmals vielen, vielen Dank