Hallo,
ich heiße Jo und bin 31 Jahre alt.
ich bin der Meinung, dass die Eltern meiner Frau ein ernstes Problem haben und sich dessen aber nicht bewusst sind. Laut Informationen meiner Frau und deren Geschwister war der Haushalt innerhalb der Familie schon immer nicht sehr strukturiert. Doch in den letzten 15 bis 20 Jahren hat es eindeutig krankhafte Züge angenommen. Meine Schwiegermutter (A.) ist 56 und ihr Mann (K.) 63.
Sie wohnen zusammen mit ihrem knapp 30-jährigen Sohn (arbeitslos und ebenfalls unordentlich) in einem ca. 200 qm großen Haus. Von außen ist teilweise schon zu erkennen, dass es dort nicht ordentlich ist (ungepflegter Garten, wilde Büsche, Gerümpel wie alte Möbel, Kartons, Plastiksäcke). Wenn man das Haus betritt, kommt einem ein muffiger, modriger Geruch entgegen. So gut wie jeder Bereich, auch die Treppen welche nach oben oder unten führen sind mit den unterschiedlichsten Gegenständen belagert (so, dass man gerade noch vorbei laufen kann). Ein Ordnungssystem sucht man vergebens. Es gibt sehr dreckige Bereiche, auch mit Ungeziefer (hauptsächlich Motten, zeitweise im Keller Mäuse und Maden in der Küche).
Dazu kommt, dass A. schon seit einigen Jahren gesundheitliche Probleme hat und deshalb Schwierigkeiten hat, das Haus sauber zu halten. Müll wie Plastikbecher oder Verpackungen werden i.d.R. nicht gesammelt, sondern hauptächlich Gebrauchsgegenstände wie Bücher, Zeitschriften, Kassetten, Kleidung, Haushaltsgeräte, Geschirr, Stifte, Möbelstücke). Als Beispiel für die Möbelstücke befinden sich bspw. im Keller viele kaputte Stühle, die aufgehoben werden, weil man sie „nur“ reparieren muss. Das Problem ist, es macht niemand.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Was kann man als Angehörige/r tun, wenn die betroffenen Personen sich nicht ihrem Problem bewusst sind?
Was wir schon ausprobiert haben: Wir haben schon einige Male Gespräche mit A. und K. geführt. Wir haben signalisiert, dass uns die Situation alle belastet und wir aufgrund der Unordnung und Verschmutzung nicht mehr gern zu Besuch kommen. Leider hatten sie keine große Einsicht. Daraufhin haben wir dann jedes Wochenende ein paar Stunden zusammen aufgeräumt und geputzt. Ich schätze, dass meine Schwiegereltern das nicht für sich getan haben, sondern für uns. In deren Augen haben wir das Problem und nicht sie.
Wir haben noch nie klipp und klar gesagt, dass wir denken dass es sich um eine Krankheit handelt und sie therapeutische Hilfe benötigen. Das größte Problem meiner Frau und ihren Geschwistern ist die Angst vor der Zukunft. Meine Schwiegereltern werden in 10 bis 20 Jahren nicht mehr die Kraft haben, die immense Unordnung zu bewältigen. Wir fragen uns, was dann passiert. Müssen wir dann eine Entrümpelungsfirma bezahlen? So weit möchten wir es eigentlich nicht kommen lassen. Eigentlich würde ich ihnen eine Therapie nahelegen. Aber dafür müssten sie erstmal einsichtig sein, dass ihre Unordnung krankhaft ist.
Vielen Dank schonmal fürs Lesen
In Hoffnung,
HJoe