...mich zu registrieren, nachdem ich hier schon eine ganze Weile lang still mitlese.
Hallo zusammen,
Kurz zu mir: Mitte 30, allein lebend in einer 40qm 1 Zimmer Wohnung
Wie wohl die meisten hier, bin auch ich kein klassischer Messie, sondern jemand mit Antriebsstörung.
Wann diese sich etablierte kann ich nicht mal mehr genau sagen. Es muss so 2009/2010 gewesen sein, als ich irgendwann aufhörte den Müll regelmäßig rauszubringen und auch die Pfandflaschen nicht mehr mit zum Einkaufen nahm.
Seitdem ist niemand mehr in meiner Wohnung gewesen – auch kein Handwerker oder Heizungsableser (2x nicht aufmachen, dann wurde immer geschätzt – war bequem für mich). Auch sonst weiß niemand von meinem Problem, wenngleich meine Mutter weiß, das ich keine ordentliche Wohnung habe, sich allerdings wohl in keinster Weise das Ausmaß vorstellen könnte.
Nun trudelte im Juni ein Schreiben ein, das darüber informierte, dass das Haus saniert wird – inklusive Fenstertausch.
Das ich dieses Mal nicht drumherum kommen würde, war mir natürlich bewusst, aber statt das Chaos aktiv anzugehen, habe ich weiter eine ruhige Kugel geschoben.
Frei nach dem Motto: 'ist ja noch Zeit genug – dann klotzte halt ein paar Tage richtig ran'. So habe ich bis Ende Juli lediglich hier und da mal einen Müllsack entsorgt und auch wieder angefangen ein paar Pfandflaschen mitzunehmen, wenn der Wocheneinkauf auf dem Plan stand.
Laut Schreiben sollten am 10. August die Gerüste aufgebaut und am 12. die Aufmaße für die Fenster gemacht werden.
Da mein Küchenfenster das einzige ist, das keinen Sichtschutz hat, war für mich klar, das ich bis zum 10. mindestens die Küche halbwegs fit machen muss.
In der ersten Augustwoche startete ich dann ernsthaft den Weg zur Küche freizuräumen, in der ich gute 2 Jahre nicht mehr gewesen bin.
Nachdem ich die ersten 5 großen blauen Säcke weg hatte und trotzdem noch nicht annähernd in die Küche kam, wurde mir erst bewusst, das ich die Müllmengen massiv unterschätzt hatte.
Aber ich blieb dran und schaffte es rechtzeitig die Küche soweit freizuräumen, das jemand, der von draußen hineinschaut nicht sofort in Ohnmacht fällt.
Nachdem dieser Kraftakt geschafft war, für den ich mehrere Tage benötigt hatte, wurde mir auch klar, das ich es innerhalb von 2 Tagen nicht schaffen kann, den Rest der Wohnung 'begehbar' zu machen.
Also rief ich beim Glaser an und bat um Terminverschiebung. Die wurde mir gewährt – der Termin ist nun am 18.08....also Morgen früh um 8 Uhr.
Wie weit bin ich gekommen...ein etwa 1.5m hoher Berg voll mit Flaschen, Klamotten, Papier und sonstigem Müll ist noch übrig, im Bad hab ich noch gar nichts gemacht – da liegt auch nochmal ein kniehoher Papierberg direkt vor dem Fenster +...ich nenne es mal einen Müllteppich (loses Zeug auf dem Boden). Im Flur ebenfalls Müllteppich.
Der Papiercontainer auf dem Hof ist gerade proppevoll, die anderen beiden Container für Hausmüll und Plastik sind ebenfalls schon fast bis oben hin gefüllt, was mich extrem demotiviert, weil ich nun nicht weiß, wohin ich mit all dem noch übrigen Müll soll.
Dazu kommt, das ich trotz des großen Drucks im Moment wie gelähmt bin...auch einfach nur fix und fertig, weil ich das ganze Wochenende am Müll rausschleppen war, dazu diese elendige Hitze und der Umstand, das ich, seitdem ich meine Aktion hier gestartet habe ein furchtbar juckendes Ekzem bekommen habe an den Armen und Hals.
Mit dem Gedanken, das die Wohnung nicht 'normal' sauber aussehen wird, wenn die Aufmaß-Leute morgen kommen, hab ich mich bereits abgefunden, aber so wie es jetzt noch aussieht, kann ich sie keinesfalls hinein lassen. Vor allem, weil der große Müllberg im Wohn-/Schlafzimmer und der im Bad jeweils vor den Fenstern ist, an welche sie ja dran müssen.
Im Moment würde ich am liebsten alles hinschmeißen und morgen einfach nicht aufmachen, aber das wird mir ja nichts bringen, außer Ärger.
Ich war schon ein paar Mal kurz davor meine Mutter anzurufen und sie um Hilfe zu bitten, aber ich bringe es nicht fertig sie einzuweihen...zu groß ist die Scham. Außerdem hat sie selbst genug Stress und ist ja auch nicht mehr die Jüngste.
Das die älteren Damen aus der Nachbarschaft, den ganzen Tag schon im Hinterhof auf der Bank sitzen und einen jedesmal mustern, wenn man mal wieder mit 2 großen Müllsäcken zum Container läuft macht es nicht besser. Die zerreißen sich bestimmt schon das Maul, wenngleich mir eigentlich total egal ist, aber es bremst mich trotzdem.
Nachdem ich das hier abgeschickt habe, werde ich versuchen nochmal Kraft zu schöpfen und mich an den großen Berg zu machen.
Ich möchte euch an dieser Stelle auch gerne dafür danken, das es euch (das Forum) gibt...es hat mir schon so viele gute Tipps und vor allem Motivation gegeben.