Danke für die Ermutigung. Ja vielleicht wäre es auch nicht anders gekommen, wenn ich noch in der Nähe wäre. Mir macht es einfach Sorgen, weil sonst auch keiner was von ihr mitbekommt. Ich weiß die Situation auch nur deshalb, weil ich vor jetzt ca2,5 Jahren mit der Polizei bei ihr in die Whg "eingebrochen" bin. Es gab seit Tagen keinen Kontakt, sie hatte auf nichts reagiert -was alles sehr untypisch war- und da sie gesundheitlich bereits einiges hinter sich hat, hatte ich echt Angst, dass sie tot in der Wohnung liegt. Gott sei dank war es nicht so. Ich durfte da kurz in die Wohnung rein -sonst darf niemand rein- und wir sind dann zusammen essen gegangen und sie hat erzählt. Ich hatte die Hoffnung, dass dies ein Anfang sein könnte. Ich hatte damals den Eindruck, dass die Ursache eher irgendwas in Richtung Depression sei (und nach dem was ich jetzt über Antriebsstörung gelesen habe, ist es wahrscheinlich wirklich die Antriebsstörung) und nicht ein Sammeln von Dingen. Daher habe ich damals versucht gar nicht auf die Wohnungssituation einzugehen, sondern versucht ihr zu erklären, dass eine Depression eine sehr gut behandelbare Krankheit ist und ihr eine Liste mit Anlaufstellen gegeben. Sie sagte auch immer wieder, das sie einfach keine Energie mehr hat und außer arbeiten nichts mehr hinbekommt. Aber danach hatte ich den Eindruck, war diese offene Tür wieder zu und sie hat das Thema gemieden, wenn ich gefragt habe wie es ihr denn jetzt geht also hab ich es gelassen.
Ich bin seit dem nicht mehr da gewesen, sie hat mich danach noch ein paar mal besucht und dann bin ich aus Deutschland weggezogen. Ich habe immer Angst sie nochmal darauf anzusprechen, weil ich fürchte, dass sie dann "zu" macht und ich den Kontakt nicht kaputt machen will. Ich selber merke, dass ich es manchmal ganz schwierig finde, dass ich "das weiß" und es schon immer so war, dass meine Familie mich als die für meine Schwester Verantwortliche angesehen haben-dabei bin ich die jüngere Schwester. Wahrscheinlich wegen der Rollenverteilung: sie bekommt Dinge nicht hin und die Leute machen sich Sorgen um sie und ich funktioniere, so dass wenn irgendwas mir ihr ist, mein Vater, Tante usw bei mir anrufen.. Mein Vater sagt mir ständig " du kommst ja zurecht aber um deine Schwester mache ich mir Sorgen" und redet sehr viel über sie. Ich sag dann auch immer wieder, das ich nicht für die verantwortlich bin und sie mit ihr reden sollen aber dadurch habe ich oft das Gefühl, wenn doch mal was "passiert" dann bin ich schuld daran, weil ich es gewusst und nichts gemacht habe. Und da will ich gar nicht weiter drüber nachdenken, fang schon gleich an zu heulen..