Hallo Numi,
Danke Dir für das herzliche Willkommen.
Wahrscheinlich, oder ganz sicher hast Du in vielen Dingen recht. Jahrelang mussten Dinge als Ersatz erhalten, ging es mir (emotional) schlecht, hab ich mir ein schönes Puzzle gekauft, oder etwas anderes fürs Hobby und für den Moment ging es mir dann besser. Was sich allerdings schnell legte, denn auch dieses Ding wollte schließlich irgendwie verstaut werden. Und war letztlich doch nur das, was es eben war... Ersatzbefriedigung. (Dafür kompensiere ich das jetzt mit futtern, was auch nicht wirklich besser ist - aber das ist ein anderes Thema). Mittlerweile ist das Kaufen zwar deutlich besser bzw. weniger geworden, dennoch kann ich mich immer noch schwer von Dingen trennen. An manchen Tagen, an denen ich mich besser fühle, bekomme ich viel weggeworfen, an anderen ringe ich um fast um jeden Fetzen Papier.
Vor allem tue ich mir daran, die Dinge auszusortieren, ich geerbt habe oder damals beim Auszug aus dem Elternhaus von Eltern, Oma, Opa, Verwandten in den ersten eigenen Haushalt kamen. Besonders schlimm ist es dann allerdings, wenn ich mich entschiedenen habe, ich Glaskaffeekanne, deren Deckel nicht mehr richtig schließt, wegzugeben, nur um dann von Mama zu hören, die könnte man als Blumengefäß noch weiter nutzen... . Und eigentlich sind mir materielle Dinge auch nicht mehr ganz so wichtig wie früher, nur schaffe ich es noch nicht, mich von ihnen zu lösen.
Vielleicht liegt es auch eher an der Art der Geschenke; häufig wird einfach etwas geschenkt, dass geschenkt wurde, ohne sich vielleicht darüber Gedanken zu machen, worüber sich der andere denn wirklich freuen würde. Ich glaube aber, das passiert jedem mehr oder weniger häufig, auch wenn man es selbst dann besser wissen sollte. Die Flasche Wein zur Essenseinladung, ohne zu wissen, ob der andere Wein überhaupt mag, nur um ein Beispiel zu nennen. Vielleicht gehe ich da jetzt aber auch zu hart mit den Schenkenden ins Gericht, nur weil ich der Dinge überdrüssig bin. Denn wenn ich schon selbst nicht weiß, worüber ich mich freuen würde, woher soll es dann der andere wissen...???
Den Beitrag Leistung & Belohnung habe ich im Vorfeld schon häufiger gelesen, wahrscheinlich muss ich da erst noch ausfuchsen, was gut für mich funktioniert. Es ist ja nicht so, als würde ich nicht sehen, was getan werden muss, allein das Ausmaß dessen und dass ich nicht weiß, wo zu beginnen, überfordert mich schier. Und statt dem großen ganzen und lieber eine Stunde auszumisten, erfreue ich mich an der blankgeputzten Spüle und den glänzenden Fliesen - rational irrwitzig, aber es ist einfach so frustrierend, nur im Kreis herum zu arbeiten und die gleichen immer und immer wieder in die Hand zu nehmen und doch nicht zu wissen, wohin damit.
Der fehlende Antrieb wirkt sich oftmals auch in anderen Lebensbereichen aus, häufig schaffe ich es noch nicht mal, zeitnah eine Sms o.ä. zu beantworten. Teilweise ist mir selbst das Kochen zu viel. Auch sich für geliebte Hobbies "aufzuraffen" scheint manchmal zu viel und schier unmöglich. Vielleicht habe ich deshalb noch keine passende Belohnung für mich gefunden. Das Konzert des Lieblingskünstlers, die Rennveranstaltung, auf die ich mich monatelang gefreut habe, erscheinen ab und an dann doch nicht mehr so wichtig.
Und ehrlich gesagt, war ich eigentlich ein wenig stolz auf mich, weil es mir dann doch so leicht viel, mich von etlichen Briefen zu trennen und diese zu Schreddern und so eben endgültig losgeworden zu sein. Offen gesagt, frustrieren, lähmen, verletzen,.. mich Deine Worte doch ziemlich, vielleicht hätte ich mir an der Stelle doch eher ein "gut gemacht, schön, dass Du etwas entsorgt hast" gewünscht. Eventuell sollte ich da meine Erwartungshaltung (vielleicht nicht das richtige Wort) etwas anpassen. Etwas positive Verstärkung hätte mir aber, glaube ich, ganz gut getan.
Nichstdestotrotz, vielen Dank für die Gedankenanstöße. Ich habe mir gleich mal den Thread rausgesucht, in dem die 5 Typen beschrieben sind (Was ist ein Messi...), ich hoffe, das ist der Richtige...?! Den werde ich die Tage dann mal intensiv lesen....
Werd' dann noch eben das Geschirr vom Abend spülen und meine Sachen für morgen richten,
viele Grüße,
Lost