Hallo, ich hab als gast schon etwas quergelesen und finde mich in vielem wieder.
Ich liebe dinge. Als kind der 60er lebte ich in einem Haushalt, wo nichts weggeschmissen wurde. Völlig normal, dachte ich.
In berlin lebte ich in 68 qm und alles war gut. Der umzug in 54 qm plus 80 qm dachboden hat mich schon ernüchtert. Tetris spielen in meinen schränken ist normaler Alltag. Mein mann sieht das völlig anders.
Als meine eltern starben, habe ich mit meiner Schwester 2 Wochen lang gesichtet, sortiert, weggeschmissen, umverteilt und verkauft. Zuletzt ein hausflohmarkt, wo niemand die dinge wertschätzen konnte. Den rest hat die stadtreinigung mitgenommen. Mir blutete das herz. Dabei waren es ja eigentlich nicht meine sachen. Vieles davon könnte ich jetzt gebrauchen 😻😹
Der nächste umzug stand an. Tage verbrachte ich auf dem dachboden, sortierte, packte, räumte.
Rund ein drittel wurde wieder entsorgt, umverteilt, verkauft.
Trotzdem blieben über 100 umzugskartons mit meinen sachen übrig. Bücher, klamotten, alles mögliche.
Wir zogen mit 2 hunden in ein komplett leergeräumtes 80qm haus mit unausgebautem dachboden, 60 qm anbau, rund 120 qm stall und 25qm garage. Ein traum im Spreewald . 💞
Wenn, ja wenn...
Wir haben tiere. Hühner, hunde, katzen, schafe, schweine. Die brauchen futter, tonnen, heu, stroh, Zubehör. Und platz.
Meine kartons wanderten auf den dachboden.
Das haus ist feucht.
Heizen nur bedingt möglich. Im sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Arbeitsbedingt pendele ich nach berlin. Mir fehlt die Zeit. Die Lust. Die Kraft. Der zuspruch.
Mein mann will am liebsten einen Container holen und alles entsorgen. Die panikattacken zeigten mir, dass ich wohl doch mehr messie bin als gedacht. Wenn ich etwas entsorgen würde, dann eher meinen mann. Damit ich in ruhe mit meinem kram weiterleben kann.
Dinge ändern sich. Angedacht ist, den Hof zu verkaufen. Aber: wohin mit meinem kram? Dabei meine ich nicht die leeren kartons, die sich im stall stapeln. Einmal im monat werden plastik- und Papiertonne geleert. Die kriege ich immer voll.
Meine schallplatten verkaufe ich über discogs, bücher bei booklooker. Das einstellen kostet viel zeit. Die entscheidung, welche Bücher ich behalten will, trifft bei mir das pendel. Etwa 1/5 der bücher darf erstmal bleiben. Es gibt auch kartons, die sind hoffnungslos. Durchfeuchtet. Zerstört 😿
Ansatzweise habe ich mich mit marie kondo, der magischen küchenspüle und feng shui beschäftigt. Ich führe aber keinen normalen haushalt. Ich mag es nicht, wenn man meine "attachments" als müll, gerümpel, kram, plunder oder schrott bezeichnet.
Ich wertschätze die dinge, die ich habe. Ich könnte vieles weggeben, wenn es einen guten platz bekommt. Aber ab in den container? Das ist ein absolutes no go für mich.
Kommt euch das bekannt vor?
Dann bin ich hier richtig 🐺