guten morgen erstmal :)
ich war vor vielen jahren mal in einem messieforum angemeldet, der nick war auch der, den ich jetzt habe bzw. vielleicht war da eine zahl dahinter, aber ansonsten war es der gleiche. irgendwie war mir danach, mal wieder reinzuschauen, aber ich konnte keine seite finden, die ungefähr so heißt und so aussieht, dass sie mir unglaublich bekannt vorkäme. nun bin ich jedenfalls erstmal hier gelandet ;)
wie schreibe ich das jetzt, um es nicht zu lang werden zu lassen.
es gibt eine handvoll von sätzen, an die ich mich erinnern kann noch aus dem alter, in dem ich ca 5 jahre alt war, also meine allerersten erinnerungen - einer davon lautete (und ich hab den bestimmt eine mio mal gehört seitdem) "räum gefälligst dein zimmer auf!". ich habe schon immer ein echtes problem mit ordnung gehabt, nur irgendwann zog ich bei meinen eltern aus und hatte dann die möglichkeit, eine ganze wohnung quasi vollzumüllen - und ja, man kann es eigentlich nicht anders nennen. ich habe immer versucht, das irgendwie in grenzen zu halten, damit man irgendwie noch leute reinlassen konnte. aber selbst wenn ich zwei wochen lang für jemanden aufgeräumt habe, dann kamen da immernoch dumme sprüche - wobei man sich eigentlich auf die schulter klopfen wollte für die ganze arbeit, die man sich gemacht hat - und das hat mich dann irgendwann so verletzt, dass ich niemanden mehr in die wohnung gelassen habe. damit ergab sich natürlich die möglichkeit, das chaos perfekt zu machen, weil man es niemandem mehr recht machen wollte - und ja eh nie recht wusste, wo anfangen bzw wie eigentlich, wenn man sich eh nicht bewegen kann und gar keinen platz zum sortieren etc. hat. immer wieder gab es versuche, immer wieder dachte ich mir, die ecke lässt du nie wieder so verkommen (die ganze wohnung hab ich ja nie geschafft), und doch kam es anders.
vor einigen jahren starb mein bruder. er hatte offenbar das gleiche problem. er ließ nie jemanden in die wohnung, es gab einmal eine räumung, wo unglaublich viel entrpümpelt und entmüllt werden musste und die kammerjäger gerufen wurden. als er dann starb, haben wir uns um die aktuelle wohnung gekümmert, meine mama stand da und heulte vor sich hin, wie könnte man denn nur so leben... ich sagte gar nichts, ich hielt mich zurück, mama würde es eh nie verstehen, aber mich erschreckte, wie ähnlich wir uns waren, wir hatten fast die gleiche wohnung, haben fast an der selben stelle geschlafen auf einer kaputten couch etc, pc und kaffeetasse und das alles stand im grunde genauso da wie ich die wohnung auch immer verlassen habe, alles war mir so verdammt ähnlich ... nur, dass auf allem in der wohnung eine große schicht irgendetwas klebte, das von der qualmerei stammen musste, die bei mir nicht vorkommt. ansonsten bin ich aber viel schlimmer in der masse, die bei mir vorherrschte, weil ich hohe schränke und regale und das alles hatte, um alles mögliche irgendwo unterzubringen. aber, ganz ehrlich, ich möchte nicht irgendwann sterben und irgendjemandem das zumuten, in so eine wohnung zu kommen. ich und mein bruder, das ist was anderes, wir waren uns ähnlich, das war in ordnung, aber andere menschen... nein.
da ich seit jahren gestalked werde von einer frau aus dem nachbarhaus, ich werde angebrüllt und verleumdet, die post verschwindet ständig, das auto wird zerkratzt etc., habe ich mich letztes jahr gezwungen gefühlt, nach 20 jahren eine neue wohnung zu suchen, obwohl ich gar nicht ausziehen wollte, weil ich mich mit den nachbarn gut verstehe und überall woanders die miete viel teurer ist. ich hatte drei monate zeit, das chaos soweit in irgendwelche bahnen zu lenken, dass ich damit umziehen kann... im grunde in die gleiche wohnung, aber mit weniger stellfläche, weil sie bei der planung der türen, fenster und steckdosen nicht mitgedacht haben. allerdings mit balkon ;) ich musste die wohnung leerbekommen, den keller und den anderen angemieteten keller, wo vieles von meinem bruder drin war. für manchen sind 3 monate viel zeit, für mich der wahre horror, zumal ich arbeite und zur uni gehe. das semester konnte ich komplett vergessen, da ich die zeit nur mit wohnungssuche und räumen verbracht habe, statt zu lernen :( ich stellte aber fest, dass es tatsächlich leichter wurde, als ich nützliche dinge tatsächlich in die neue wohnung bringen konnte und somit eben etwas platz geschafft wurde, in dem ich dann "arbeiten" konnte.
ich weiß zwar nicht warum, aber ich mochte immer irgendwie excel-tabellen. um irgendeinen anreiz zu haben und mich immer wieder davon überzeugen zu können, dass ich tatsächlich etwas gemacht habe (das sah sehr lange gar nicht danach aus), habe ich alles, was ich entsorgt habe, in eine excel-liste eingetragen und konnte zusehen, wie sie länger und länger wurde. ansonsten hätte ich oft genug gedacht - und ich habe es oft genug zu anderen gesagt - dass es einfach nicht weniger wird.
seit weihnachten (da kam die zusage für die wohnung) habe ich ca. 7 kubikmeter im müllschlucker verschwinden lassen, ebenfalls insgesamt ca. 7 kubikmeter in die papiertonne und die gelbe tonne getan (es wäre mehr papiertonne statt müllschlucker gewesen, wenn nicht irgendwer immer seinen müll in die papiertonne getan hätte *s), habe ca. 10 kubikmeter zur bsr gebracht (recyclinghof), ca. 1 kubikmeter verschenkt oder verkauft und bisher einen knappen kubikmeter zu h und m gebracht (da gibts rabattgutscheine für den nächsten einkauf für stoffe, die recycelt werden können), dazu noch zwei autoladungen voll an brennbarem material an eine freundin, also schätzen wir mal so insgesamt auf ca 28 kubikmeter, die ich irgendwie raussortiert und irgendwohin abgegeben habe. unglaublich. trotzdem war ich nicht pünklich fertig zur wohnungsübergabe und gebe sie jetzt mit einem monat verspätung morgen ab - mal sehen, was da noch von der verwaltung kommt, weil fußböden und türen und herd nicht so aussehen, wie sie sie gern hätten... ich hatte auch ehrlich gesagt nicht genug zeit, um "das werk" *s zu vollenden, zumal es zwischendurch ja auch echt erschreckend war. ich habe in die neue wohnung noch etliches unsortiert mitnehmen müssen, weil ich es nicht mehr geschafft habe. der schwebetürenschrank ist mit großen kisten gefüllt, die aber eben in sich geschlossen sind und dann einzeln sortiert werden können. im zimmer und in der küche und auf dem neuen balkon (zum glück gibts den) stehen noch etliche tüten und kisten, um die man sich dann auch mal kümmern sollte, insgesamt ca. nochmal 8 kubikmeter, würde ich sagen. und der keller ist bis oben hin voll, da habe ich am ende auch nur noch unsortierte kiste reingeschmissen, bestimmt nochmal 1 kubikmeter, der noch aussortiert werden muss, also noch 9 dann wohl insgeamt, aber immerhin 28 habe ich weggeschafft, und das ist eine unglaubliche leistung für mich. es ist erschreckend, aber es fühlt sich gleichzeitig auch gut an, nicht mehr soooo viel ballast zu haben. nur habe ich den rest noch längst nicht geschafft, die endgültige wohnungsabgabe ist morgen, und ich habe noch viel anderes theater an der backe, weil ja die post nie ankam, termine mit polizei und anwälten und sowas wegen autoversicherung etc... ich hoffe halt, trotzdem dann die kraft zu finden, mit dem "rest" weiterzumachen und es nicht wieder noch schlimmer werden zu lassen.
soviel dann erstmal zu mir.. .und doch länger geworden als geplant.
liebe grüße
sternenstäubchen