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...von Februar 2014 bis Heute (Bessies Geschichte #2)
Hallo circle61, nein, ich kenne das Forum nicht aber ich bin auch nur in diesem Forum "unterwegs"...weil ich mich hier von Anfang an verstanden gefühlt habe und es sind so viele, tolle "alte" und "neue" Menschen hier...ich fühle mich hier wohl
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am nächsten Morgen waren wir wie gesagt seeehr früh aufgestanden...es war draußen noch dunkel und ich schlurfte dann irgendwann endlich ins Wohnzimmer...wir haben dort ein sehr helles Deckenlicht x 2...normaler weise benutzen wir das gar nicht sondern kleine Stehlampen, das ist gemütlicher und man sieht dann nicht so genau wo die Dreckecken sind...
nachdem die 2 hellen Deckenlichter ihr Flutlicht von sich gaben, wäre ich am liebsten gleich wieder in die Küche marschiert, denn die war schön sauber, ordentlich...viele freie Flächen *hach*...mein Mann war mir gefolgt und zum ersten Mal in der Geschichte unserer Entrümpelung fragte er mich: wo sollen wir hier nur anfangen?...
*mhmmm* gute Frage...eigentlich wollte ich wieder mit den Büchern beginnen aber das war nicht möglich, denn es standen/lagen zu viele Sachen rum...ich kam da gar nicht ran...
mein Küchenstuhl stand halb im Weg also setzte ich mich erst mal hin...mein Mann verzog sich in sein Zimmer mit den Worten: wenn Du mich brauchst, weißt Du ja wo Du mich findest.
ich war dann sehr erleichtert alleine zu sein...die einzigen Freiflächen waren direkt an der Tür...dort saß ich gerade...und auf jedem Sofa war jeweils ein Platz frei...das war's...es hatte keinen Sinn um hier anzufangen, musste alles raus bis auf die großen Möbel...da es noch nicht hell genug war, konnte ich auch nichts nach draußen bringen...
abwarten konnte ich auch nicht deshalb fing ich an die Klamotten zusammen zu suchen und legte sie auf das Bett in meinem Zimmer...eigentlich wollte ich das nicht so gerne aber in der Küche war es noch umständlicher...auch hier im Wohnzimmer standen Altkleidersäcke und Kartons mit Handtüchern, Bettwäsche, sogar Tischdecken (die ich eh nie nutze)...in meinem Zimmer wurde es zunehmend voller und ich fragte mich wieder und wieder wieso ich diese ganzen "Erbstücke" nach Hause geschleppt hatte und was zum Teufel ich eigentlich damit wollte...
ich war nahe dran einen heiligen Eid zu schwören, nie wieder in meinem Leben eine Wohnung aufzulösen...im gleichen Gedankengang wurde mir aber auch bewusst, dass ich mindestens noch zwei Haushaltsauflösungen vor mir habe...ich beschloss meinen Eid zu verschieben denn der war an diesem Tag eh nicht relevant...
nachdem ich alles an Textilien, an die ich ran kam in meinem Zimmer hatte, holte ich meinen Mann zur Hilfe...alleine wäre dieses ausmisten schief gegangen...wir füllten Sack um Sack...als 4 voll waren, fuhr mein Mann zum Container und ich spürte schon etwas Erleichterung...nach ungefähr 1 1/2 Stunden hatten wir 11 Müllsäcke mit Alttextilien weggeschafft und auf meinem Bett lagen immer noch 3 große Haufen...einer mit eventuellen Klamotten für mich, die ich aber noch anprobieren musste...einer mit Bettwäsche...einer mit Handtüchern, Küchentüchern, Decken und Gardinen (die ich nie nutzen werde, wir haben Jalousien!!! aber meine Oma hatte sie ja genäht) *stöhn*...
auf Anprobe hatte ich zu dieser frühen Stunde nun gar keine Lust also verschob ich das Ganze auf später...die Sachen lagen ja trocken und sicher auf meinem Bett...merke: ein Bett ist keine ideale Lagerfläche!!!!!...niemals!
ungefähr um halb neun klingelte das Telefon und meine Freundin vom Sozialladen war dran...ob wir schon wieder was zur Abholung hätten, sie wäre nachher in der Gegend...nee, eigentlich nicht...dann kam mir unser Dachboden in den Sinn und ich hakte gleich nach wegen Leuten zur Entrümpelung...wie gesagt, die Sachen sollten nur vom Dach runter, dann wollte ich alles erst in Ruhe durch sehen bevor irgendwas weg käme...sie gab' mir dann die Telefonnummer von dem Studenten und Rentnerservice...dort wollte ich später anrufen...
wir verabschiedeten uns und ich versprach ihr, dass ich mich sobald wie möglich melden würde...sie lachte und meinte, sie möchte nur ihr Versprechen halten, dass sie mir im Gegenzug zum Gästebett gegeben hatte...gut, damit konnte ich leben...
Bessie
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
.....ja, der Sog von Haushaltsauflösungen ist mir bewusst. Man ist sich nicht sicher, die Sachen sind zu schade, und überhaupt - wegschmeißen kann man sie ja immer noch! *Grmpf*
Bessie, frag dich doch mal: Hätte meine Oma gewollt, dass ich mich nach Jahrzehnten immer noch mit den alten Gardinen belaste???
Einen schönen Tag für euch!
...bin mir nicht sicher, Carry...Oma hat immer alles aufbewahrt...im Gegensatz zu mir hat sie aber alles ordentlich aufbewahrt...da sie aber in den letzten 2 Jahren ihres Lebens immer mehr verschenkt hat, wäre sie wohl einverstanden, dass ich alles weiter gebe, was ich nicht brauche...hoffe ich zumindest...
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...mein Mann kam noch mal zu mir uns sagte mir, dass wir den Termin für den Sperrmüll bekommen haben...ich war erleichtert, denn der war 1 1/2 Wochen später...manchmal muss man hier 4 Wochen und länger warten...
mein Bett lag immer noch voller Textilien und im Wohnzimmer sah es nicht viel anders aus als sonst...draußen war es nun hell und wir schleppten ein paar Kleinmöbel unter den Carport...zum Glück war die Schränkchen alle leer und ich musste da nicht auch noch was raus räumen...vom Fußboden sah man nun etwas mehr und was man sah, sah seeehr dreckig aus ...
ich holte den Staubsauger weil ich nicht wollte, dass sich der Schmutz im ganzen Haus verteilte wenn ich hin und her lief....nun waren von unseren 27qm etwas 4qm sauber...der berühmte Anfang war geschafft...an die ersten Bücherstapel kam ich auch ran und packte diese in die Küche auf die Arbeitsplatte....sie waren sehr staubig aber ich hatte keinen Nerv die alle erst mal abzusaugen...
dann fand ich 2 Kartons mit Weihnachtsdeko (nicht von uns)...wohin damit?...auch in die Küche auf den Tisch...ein weiterer Sack mit Textilien kam zum Vorschein und ich kam an die Stühle von meiner Tante ran, die brachte ich auch nach draußen zu den anderen Kleinmöbeln...noch ein Geschirrkarton und mehrere Wolldecken *stöhn* wie viele braucht man davon?...wie gesagt, das waren alles keine Sachen von uns...das Geschirr schleppten wir zu zweit in die Küche auch auf den Tisch...langsam war da kein Platz mehr...die Decken packte ich zu den anderen auf mein Bett ...
nun kam ich endlich an die erste Fensterbank ran und somit auch an die Bücher, die da drauf lagen...das Fenster war halbhoch mit Bücherstapeln verdeckt...die Bücher legte ich zu den anderen auf die Arbeitsplatte...
mein Mann wollte sich Kaffee machen und meinte ob ich nicht schon mal die Bücher durchsehen wollte....sofort machte mich das aggressiv...ich fühlte mich bedrängt und gehetzt...beinahe hätten wir uns gestritten...mein Mann sagte mitten im Wortgefecht plötzlich: *entschuldige, das musst Du entscheiden, ich wollte Dich nicht nerven*...das beruhigte mich sofort...wir küssten uns und ich trollte mich wieder zurück ins Wohnzimmer...
entschuldigt bitte, ich muss mal kurz unterbrechen
...Bessie
nachdem das Fenster frei war, wollte ich es gleich putzen...die Sonne schien durch die Scheibe und diese sah "leicht" blind aus...mit dem Staubsauger fuhr ich über die Fensterbank und über die weitere Freifläche auf dem Fußboden...nun konnte man wenigstens etwas laufen in diesem Raum...das machte mir unheimlich viel Mut weiter zu machen...
als das Fenster geputzt war fühlte ich mich noch besser...für dieses eine kleine Fenster musste ich 3 x frisches Wasser holen so schmutzig waren die Scheiben und Rahmen ...dann holte ich meinen Mann damit er das Ergebnis gebührend bewundern konnte ...was ich auch als sehr angenehm empfand war der Duft von der Neutralseife...irgendwie frisch und klar...das gefiel mir...sogar meinem Mann fiel der Duft auf ...
danach machte ich eine Pause ...als ich dann wieder im Haus war, kam ich gedanklich leicht ins "schleudern"...wo sollte ich weiter machen?...die Bücher und Kartons warteten in der Küche...die Textilien warteten auf meinem Bett und das Wohnzimmer "schrie" förmlich: mach bei mir weiter... ...
ich ging zu meinem Mann und fragte ihn ob er mich bitte unterstützen könnte...das tat er auch sofort...wir gingen in alle drei Räume und dann beschlossen wir in der Küche Ordnung zu schaffen...ich sah die Bücher durch und packte alle, die zum Tauschschrank sollten gleich ins Auto...übrig blieben nur 4 und die kamen...frisch entstaubt in mein Zimmer auf den Nachttisch...mein Mann fuhr zum Tauschschrank und war kurze Zeit später ohne Bücher wieder da aber mit einem Kuchen vom Bäcker ...das freute mich sehr denn der Bäcker macht nur 2 mal in der Woche diese köstlichen Gugelhupfe und meistens sind die schnell ausverkauft *schmatz-schleck* und ganz unter uns gesagt...zum selber Backen hatte ich nun wirklich weder Zeit, noch Platz, noch Lust ...
von der gesamten Weihnachtsdeko behielt ich nur einen wunderschönen Porzellan Schneemann und einen goldenen Kerzenteller in Sternenform...alles andere kam auf den Teppich im Carport für den Sozialladen...vom Geschirrkarton gefiel mir eigentlich gar nichts, ganz zu schweigen davon, dass ich überhaupt nicht davon brauchen konnte...ein Teil hatte es mir dann aber doch angetan...eine schöne Zuckerdose aus Porzellan, diese durfte dann auch bleiben...es war ganz gut für mich, dass ich von jedem Karton ein Teil behalten habe, so hatte ich das Gefühl doch etwas von meinen lieben Verstorbenen "zu ehren"...ein schönes Gefühl machte sich in mir breit und ich konnte mit leichtem Herzen den Rest auf den Teppich zur Abholung stellen...
die Küche war nun für's Erste wieder in Ordnung...und das beruhigte mich...dann gingen wir in mein Zimmer und fingen erneut an die Textilien zu sortieren...es tat mir so gut, dass mein Mann mir half...ich kann Euch gar nicht sagen wie oft mir seine 2 Fragen halfen...
die Erste lautete: *wirst Du es je anziehen?*
und die Zweite: *haben wir es bisher gebraucht oder vermisst?*
gerade durch die zweite Frage konnte ich die Gardinen, die vielen Wolldecken (die meisten waren aus echter Wolle, steinalt und kratzten wie verrückt), ebenso die ganzen Tischdecken (ich benutze nie welche) und die Handtücher und und und...es tat gut als diese 2 Haufen weg waren...
naja und mal ehrlich...die Klamotten waren weder mein Stil noch würden sie je zu mir passen...ich habe von diesen Sachen wirklich kein einziges Teil behalten...ich fuhr mit weiteren 9!!!!! Müllsäcken zum Container...unser Auto war gerammelt voll und nach meinem Besuch waren es die Container ebenfalls ...
Bessie
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