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...von Februar 2014 bis Heute (Bessies Geschichte #2)
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Liebe Bessie, ich nehme dich mal ganz fest in den Arm. *Knuddelz* Du hast mich genau verstanden. Vergiss die Perfektion!!! Damit stehst du dir nur selbst im Wege. Beispiel gefällig? Ich will die Fenster putzen. Ich könnte auf einen Tag mit idealem Wetter und super Motivation warten. Ich kann aber auch einfach anfangen. Ich nehme mir vor: jetzt sofort, dieses eine Fenster zu machen. Ich wasche das Glas und die Rahmen ab und reibe es hinterher trocken und ziehe die Scheibe ab. Ist es total streifenfrei? Wahrscheinlich nicht.... Aber sind wir doch mal ehrlich, hast du schon jemals bei anderen geschaut ob ihre Fenster völlig streifenfrei sind? Sie sind sauber! Alles andere ist Energieverschwendung!!!
Es ehrt deinen Mann unglaublich, dass er dir Anerkennung spendet, wirklich! Aber willst du abhängig sein von anderen? In erster Linie, tust du es für dich, damit du dich gut fühlst! Auch wenn es dir merkwürdig vorkommt, dich für die einzelnen Aufgaben zu belohnen - mach es einfach! Wenn die anderen Wege funktioniert hätten, wärst du doch nicht hier, oder?
.....und ja, es ist eine Frage des Übens. Woher soll dein Unterbewusstsein sonst wissen, dass nach einer Aufgabe eine Pause und eine Belohnung erfolgt. Und nicht wie sonst gearbeitet wird, bis du wie eine Tote ins Bett fällst?
Stell es dir doch einfach als Arbeitgeber vor, bei wem wärst du lieber beschäftigt.....?
In diesem Sinne, einen schönen Sonntag!
Danke Carry...ja, woher soll das Unterbewusstsein wissen, dass eine(!) Tätigkeit beendet/fertig ist?...muss ich mir noch weiter durch den Kopf gehen lassen wie ich für eingehaltene "Routinen" einen "Lohn" von mir bekomme...hm,hm,hm *grübel*...
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also mein Zimmer war sauber...noch nicht eingeräumt aber alle Vorarbeiten waren erledigt...es war nichts mehr in meinem Zimmer was nicht dort hin gehörte...
ich weiß auch nicht, ich hatte mir irgendwie vorgestellt, dass es ein total "überhebenes" Gefühl sein würde am nächsten Morgen in diesem ordentlichen Raum wach zu werden...ich hatte echt geglaubt, dass ich vor Freude strahlend in den neuen Tag starte...federleicht und mit Freude ans einräumen gehen würde...aber es war komplett anders...ich fühlte schon eine angenehme Klarheit in mir aber ich fühlte mich auch leer...
es ist sehr schwer zu beschreiben, was da wieder in mir ablief...ich kam schon leichter aus dem Bett und ich freute mich auch, dass es sauber war aber es war wie wach werden am Morgen in einem Hotel, das nicht besonders gemütlich ist...ich glaube diese Bezeichnung trifft es ziemlich gut...
der gesamte Tag war dann sehr anstrengend...ich sortierte Bücher aus und die meisten fuhr mein Mann zum Tauschschrank...mir wurde zunehmend alles egal...ich wollte nur endlich dieses Zimmer fertig haben und mich nicht mehr damit befassen müssen...
was auch ein Problem für mich war, dass nun schon die ersten Routinearbeiten in den anderen Räumen anfielen und die wollte ich nicht schleifen lassen...mein Mann hat dann gesagt, dass er alleine für die Einhaltung der Routinen sorgen würde solange bis wir alles entrümpelt hätten...danach wollten wir die Aufgaben dann neu verteilen...
das war eine Erleichterung weil ich mir nicht zusätzlich Gedanken um alltägliches machen musste, was für mich eben nicht einfach alltäglich ist...die Einhaltung von Routinen musste ich wieder üben...irgendwann kommt der Zeitpunkt wo es wieder Selbstverständlichkeiten sind aber gerade zu Beginn von Ordnung und Sauberkeit muss ich mich selber überwachen/ achtsam sein...sonst "schleift" es sehr schnell wieder...
die Unmengen von Klamotten aussortieren war auch Schwerstarbeit...ich habe wirklich alles bis auf Unterwäsche und Socken anprobiert...ob es passt, ob es zu mir passt, wie ich mich darin fühle, werde ich es je anziehen...der letzte Punkt war besonders bei den gebrauchten Sachen von meiner Freundin wichtig...denn bevor ich wieder etwas behalte nur weil es mir jemand geschenkt hat, den/die ich mag, gebe ich es lieber an jemanden, der/die so was auch tragen/brauchen würde...
alleine mit den Klamotten war ich bis zum frühen Nachmittag beschäftigt...immer wenn ein Altkleidersack voll war, fuhr mein Mann ihn sofort zum Container...das war zwar vom Benzin her nicht gerade eine wirtschaftliche Methode aber sie schaffte sehr viel schneller Freiraum und ich lief nicht in Gefahr beim 10ten Sack nicht mehr zu wissen was im ersten war und alles nochmals durchschauen zu müssen...ich schreibe bewusst: müssen...denn es ist wie ein Zwang nur nichts weg zugeben, was ich vielleicht doch noch brauchen könnte...auf diese Weise hatte ich jeden vollen Altkleidersack sofort aus dem Kopf...das war klasse!!!
nach dem Mittagessen kam ich dann langsam aber sicher ans Ende der Klamotten...mein Mann hatte sich kurzer Hand von seinen Sachen getrennt und der Altkleidergeruch verschwand wieder aus der Küche...
die Kartons mit Bettwäsche und Handtüchern machte ich als Nächstes leer...alles, was ich behalten wollte, musste von Anfang an einen festen Platz haben...ich ging wieder vor wie schon beim einräumen der Küchenschränke...naja, einige von den "Behalten-Sachen" fanden keinen Platz...ich wollte auf keinen Fall wieder einen Sack irgendwo lagern und ebenso wenig wollte ich einen Karton in meinem Zimmer haben...
aber ich war irgendwie zu müde um noch Entscheidungen zu treffen also packte ich die Sachen ins Wohnzimmer...in dem Chaos fielen ein paar Klamotten mehr oder weniger im Moment überhaupt nicht auf...
hm, eingeräumt war ja nun so einiges in meinem Zimmer aber gemütlich war es immer noch nicht...ich schnappte mir den Küchenstuhl und saß im Türrahmen und fragte mich woran das nun liegen würde, dass ich mich nicht wohl fühlte in dieser Ordnung...die Antwort ließ dann noch ein wenig auf sich warten...
Bessie
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<<Danke Carry...ja, woher soll das Unterbewusstsein wissen, dass eine(!) Tätigkeit beendet/fertig ist?...muss ich mir noch weiter durch den Kopf gehen lassen wie ich für eingehaltene "Routinen" einen "Lohn" von mir bekomme...hm,hm,hm *grübel*...>>
liebe Bessie, ich will doch mal annehmen, dass dein Bewusstsein nicht von deinem Unterbewusstsein getrennt agiert. *lol Da wäre dann allerdings, ein Problem!
Spaß beiseite. Du weißt, das die Tätigkeit beendet ist. Bei mehrmaligem Wiederholen, lernt dein Unterbewusstsein. Quasi, der Autopilot ;-)
Zu den Belohnungen: Leistung und Belohnung - Anleitung zur Selbstmotivation (bei Antriebslosigkeit)
Numi hatte hier ja eine umfangreiche Ausführung dazu gemacht. Aber, du allein, weißt was für dich eine Belohnung darstellt.
- eine Tasse Kaffee,
- eine Hunderunde,
- etwa lesen,
usw......
Eventuell auch einfach nur eine kleine Pause mit Füße hochlegen :-)
Gute Nacht!
#74
...vielen Dank, Ihr Zwei
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...mit meinem Zimmer kam ich irgendwie nicht richtig voran...es war ohne Zweifel eine Verbesserung, das auf jeden Fall aber:...wie mache ich es mir gemütlich?...an welchen Dingen hängt mein Herz so sehr, dass ich sie gerne täglich sehen möchte?...möchte ich in meinem Zimmer "nur" schlafen?...oder will ich dort auch Zeit verbringen mit Lesen/Musik hören?...
ich hatte bestimmt noch 30 Fragen mehr und fand keine Antwort...keine Stimme in mir, die zu irgendwas nein oder vielleicht sagte...nur Stille...na gut, Stille kann auch angenehm sein also beschloss ich zunächst der Stille in mir Raum zu geben...warum auch nicht...konnte ja nicht schaden...
dann kam mein Mann zu mir und wollte wissen ob wir nicht schon mal einen Sperrmüll anmelden könnten damit der Krempel draußen weg kommt...da meldete sich wieder mein Perfektionswahn, der alles auf einmal und optimal und überhaupt entsorgt haben wollte...mein Mann rollte leicht mit den Augen und erklärte mir geduldig, dass es der Sperrmüll für dieses Jahr wäre und wir schon im Januar bei Bedarf den nächsten anmelden könnten...also gut...dann eben einen Zettel schreiben, was auf den Sperrmüll soll...
*puh* das war eine lange Liste und das obwohl doch schon so viele Sachen weg waren und es wurde immer mehr...hinterm Haus lag so einiges mit Moos- und Algenansätzen...hinten beim Kompost lagen verrottende Bretter, die ich unbedingt aufheben musste, weil ich ja ein Hochbeet bauen wollte...seit 2 Jahren *hust* ...im Abstellraum standen angeschimmelte Teile von Möbelstücken...und und und...trotzdem kämpfte ich innerlich bei jedem Teil ob es nicht zu retten oder noch brauchbar für was auch immer sein könnte...echt schrecklich...
irgendwann war dann endlich unsere Liste fertig und wir setzten uns ins Wohnzimmer, mein Mann tippte das Formular und ich sah mich um...als mein Mann fertig war, sah er mich an und meinte: na? nervt's Dich auch hier drinnen?...ich konnte nur nicken...ganz ehrlich, Freunde, ich war in diesem Moment viel zu entsetzt über das, was ich erst in diesem Augenblick wirklich wahr nahm...den Dreck, das Chaos, die Zumutung für uns beide...
es war fürchterlich...ich bekam einen heftigen Weinkrampf und mein Mann schleppte mich ins Bett und legte sich dazu...wir schliefen ein und wurden erst am nächsten Morgen um halb fünf wach...das war ganz gut...ich hatte zwar heftige Kopfschmerzen weil ich so verdreht gelegen war aber das legte sich nach 2 Tassen Kaffee wieder...
ich hätte mich am liebsten davor gedrückt ins Wohnzimmer zu gehen aber es nützte nichts...wenn ich auch dort Ordnung wollte dann musste ich da rein...
Bessie
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