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Tach auch ...
#66
Zitat von numi im Beitrag #65
Hast du dabei berechnet bzw berücksichtigt, dass die einzuplanende Zeit durch die Pausen deutlich über eine Stunde hinausgeht?
Nein, hab ich nicht. Hmmmm ... ich lege allerdings solche Aktionen nicht zwischen zwei Termine, sondern plane mit "open end", damit sich der Stress möglichst in Grenzen hält. Bei den Pausen hatte ich nur eine Tasse Kaffee geplant, das wären so ca. 5 Minuten. Die kann ich aber dann je nach Befindlichkeit etwas ausdehnen. Und ich habe mir fest vorgenommen, nicht im Akkord zu arbeiten, sondern ganz in Ruhe und gemütlich .
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"sondern plane mit "open end", damit sich der Stress möglichst in Grenzen hält."
Ich darf dich an deine eigenen Worte erinnern:
"Ich denke, solange Du numis Rat, zu einer vorher festgelegten Uhrzeit definitiv mit der Arbeit aufzuhören, nicht befolgst, wirst Du keine nachhaltigen Erfolge erzielen. Du könntest Dir doch einfach den Wecker stellen, der zu Deiner festgelegten Feierabendzeit klingelt"
Die Sache ist ja die, dass du Dinge nicht immer "open end" planen kannst. Dann wird es zum Beispiel vorkommen, dass du um 15:30 einen Termin hast, und vorher musst du noch duschen und hinfahren. D.h. du kannst sagen wir maximal bis 14:00 arbeiten. Wenn du dann einplanst, von 13-14 Uhr etwas zu tun, und dabei immer noch das Gefühl hast, unbedingt fertigwerden zu müssen, gerätst du automatisch wieder in Stress, machst keine Pausen, hast auch hinterher keine Zeit mehr, dich für deine Handlung zu belohnen. D.h. du musst dich wieder selbst ausbeuten, um die Arbeit fertigzustellen.
Dann kommt entweder der Trick, die Arbeit nur so halb zu erledigen - und mit dem Tricksen kommt die Unzufriedenheit.
Oder aber, du machst es gründlich fertig, und stiehlst dir dafür die Zeit nach 14:00, die du eigentlich für etwas anderes brauchst. D.h. du verzichtest zum Beispiel aufs Duschen (oder nur Haarewaschen), fährst zu schnell, oder sagst den Termin ab - was natürlich genauso schlechte Gefühle hervorruft.
Du kannst dir die Fehler- und Risikoquellen-Analyse, die ich jetzt gemacht habe, aber auch ganz einfach sparen, indem du einfach nur den korrekten Ablauf befolgst. Denn dabei kannst du sicher sein, dass sich nicht wieder genau die Fehler einschleichen, die dich letztlich deine Motivation gekostet haben:
Planen, verhandeln, und genau so erfüllen - auch wenn du dabei weniger geschafft hast, als du dir vorgenommen hattest. Egal. Dann weißt du fürs nächste Mal genauer, wie viel Zeit du dafür einplanen musst. Es könnte ja auch umgekehrt passieren, dass du nach der Stunde feststellst: Ach, vier Stunden hätte das gar nicht gebraucht, ich werde deutlich eher fertig sein. Wenn dir das fünf, sechsmal passiert ist, kannst du die geschätzte Zeit nur noch mal drei nehmen, oder mal zwei.
Da du aber im Moment nur schwer schätzen kannst, wieviel Zeit du tatsächlich brauchst, brauchst du erstmal Erfahrung. Hast du genügend Erfahrung, wird sich deine Fähigkeit, die benötigte Zeit und deine eigene Leistungsfähigkeit einzuschätzen, verbessern. Aber im Moment verschätze dich lieber so herum, dass du wesentlich zu viel Zeit einplanst, als knapp zu wenig. Wenn du also glaubst, du brauchst ne Stunde, dann plane vier. Wenn mal vier nicht ausreicht, rechne beim nächsten Ding mal fünf. Also auch wenn du glaubst, es dauert nur zehn Minuten, dann kalkuliere in deinen Tagesplan vierzig (bzw fünfzig) Minuten dafür ein. Wenn du das schon im Voraus, und bei allen Aufgaben konsequent tust, packst du dir deinen Tag automatisch nicht so voll, dass du in die Selbstausbeutung rutschst. Dann musst du nicht "mogeln", indem du sagst, du würdest "eine Stunde" planen, und in Wirklichkeit planst du "open end".
#68
Zitat von numi im Beitrag #67
Aber im Moment verschätze dich lieber so herum, dass du wesentlich zu viel Zeit einplanst, als knapp zu wenig. Wenn du also glaubst, du brauchst ne Stunde, dann plane vier. Wenn mal vier nicht ausreicht, rechne beim nächsten Ding mal fünf. Also auch wenn du glaubst, es dauert nur zehn Minuten, dann kalkuliere in deinen Tagesplan vierzig (bzw fünfzig) Minuten dafür ein. Wenn du das schon im Voraus, und bei allen Aufgaben konsequent tust, packst du dir deinen Tag automatisch nicht so voll, dass du in die Selbstausbeutung rutschst.
Okay - das heißt, ich plane also nicht eine Stunde pro "Arbeitseinheit" ein, sondern inklusive der nötigen Pausen 1 1/2 Stunden? Im Moment mache ich es so, dass ich, wenn ich an dem Tag - wie in Deinem Beispiel - um 15 Uhr 30 einen Termin hätte, mir für 13 Uhr gar nichts einplanen würde, sondern allenfalls am Vormittag. Das ist allerdings ineffektiv, weil ich dadurch viel Leerlauf habe. Großzügige Planung würde also im Ergebnis dazu führen, dass ich mehr Arbeitsschritte pro Tag unterbringen könnte *grübel*
Ja, da ist was dran ...
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"Das ist allerdings ineffektiv, weil ich dadurch viel Leerlauf habe."
Da bist du eigentlich schon zu schnell. Bevor du über Effektivität nachdenkst, solltest du sicherstellen, dass du das, was du dir vornimmst, auch wirklich einhältst - und du kannst die Dinge nur dann einhalten, wenn sie im Rahmen deiner Möglichkeiten realistisch schaffbar sind.
Nebenbei:
Der Leerlauf, den du befürchtest, relativiert sich nach einer Weile, wenn du Erfahrung gesammelt hast, und vor allem weißt, wie sich entspanntes, gelassenes, unstressiges Arbeiten überhaupt anfühlt. (Und sich dadurch dein Kopf von dem Widerwillen befreien konnte, Handlungen aufzunehmen, weil das ja immer mit Schmerzen endet).
Bei arg viel Leerlauf kannst du ja auch immer nachverhandeln: Entweder verlegst du Arbeiten, die du für später geplant hattest, weiter nach vorn, oder du schiebst kleine, an den verfügbaren Zeitrahmen angepasste Tätigkeiten dazwischen (auch hier wieder: mal vier nehmen und es muss immer noch passen).
Der Trick dabei ist die Denkweise:
Wenn du dir weniger vornimmst, und dann mehr schaffst (aber bitte unbedingt ohne Stress), bist du zufriedener.
Wenn du dir zu viel vornimmst, und dann nicht alles schaffst, bist du unzufriedener.
Dabei spielt es keine Rolle, wieviel du tatsächlich geschafft hast. Das Gefühl von Zufriedenheit oder Unzufriedenheit hängt nur davon ab, ob du dich in allen Punkten an die mit dir selbst getroffenen Vereinbarungen gehalten hast, oder nicht. Bescheißt du dich selbst auch nur in einem einzigen Punkt (zu spät angefangen, zu spät aufgehört, Leistung nicht so erfüllt, wie du sie erfüllt haben wolltest, Belohnung verändert oder vorenthalten), bist du unzufrieden. Man kann sich eben nicht selbst bescheißen, weil das Gehirn nur auf einem Auge blöd ist ^^
#70
Moin
war nett mit dem online-Tagebuch, aber nichts bleibt, wie es ist. Ganz herzlichen Dank nochmal an numi für die überaus wertvollen Ratschläge und Texte zur Selbsthilfe, ich hab alles abgespeichert und bin zuversichtlich, jetzt das Werkzeug in der Hand zu haben, um meine Situation nachhaltig zu verbessern.
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