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*örks* Vermieter droht mit Wohnungsöffnung per Gericht
Hallo Leute,
lese hier schon seit ein paarTagen mit und bin positiv beeindruckt, wie ihr miteinander umgeht.
Zu mir, bin Ende 50, w und sozusagen langzeitarbeitslos. Sitze seit Sommer 2013 nur noch zu Hause und musste mehrere neue ärztliche Diagnosen erst mal sacken lassen. Schwerbehindertenstatus (70 GdB unbefristet) seit 2010.
Leider „brennt bei mir die Hütte“ und ich muss gleich mal nach der rechtlichen Situation eines Messies fragen.
Der Vermieter droht mir mit gerichtlicher Öffnung der Wohnung, da ich den Messdienst nicht reingelassen habe. Es steht an Rauchmelder, Austausch Wasseruhr, Heizungsröhrchen, die letzten beiden Jahre wurde geschätzt. Die Polizei war schon 2 mal da, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen.
Wie Ihr Euch sicher denken könnt, sieht es bei mir katastrophal aus. Ich bin mir über den Hintergrund meines Messie-Profils durchaus bewusst, sitze hier aber trotzdem wie gelähmt in der Bude.
Bei meiner schwankenden Gesundheit traue ich mich auch nicht, verbindliche Termine mit dem Heizungsableser auszumachen. Ich gehe eigentlich nur noch zum Einkaufen ausser Haus und habe keine sozialen Kontakte mehr.
Welche rechtliche Hilfe kann ich mir holen, um noch Zeit zu schinden und nicht wieder in gesetzlicher Betreuung zu landen, das geht hier in BaWü übrigens ganz fix.
Grüssle aus Südwest
Dune - Wüstenplanet
#2
Oh je, da tut guter Rat wirklich not. Rein rechtlich.....da kenne ich mich nicht aus.
Aber wenn ich schon soo schwach bin und ich verstehe das sehr gut, weil es mir auch immer noch ein wenig so geht mit der schwankenden Gesundheit,
wenn auch nicht mehr sochlimm wie früher,würde ich zumindest einen Weg suchen, die angesagten Termine zu gewährleisten.
sie werden solange über Deine (UN)Ordnung hinwegsehen beim Betreten der Wohnung, wie Du Dich selber und andere nicht in Gefahr
bringst durch Müll,angeschimmelte Essensreste und dergleichen mehr. Sie gehen rein, machen, was erledigt werden muss und wieder raus.
Halbwegs geputztes Klo wäre natürlich von Vorteil. Wichtig nur, dass sie an die Ecken rankommen, wo sie rankommen müssen. Alles andere
ist erstmal egal. Der Vermieter hat ja nun einmal gesetzliche Pflichten zu erfüllen, davon hängt viel ab, vielleicht auch eine Versicherung.
Erstmal schön WE ! Grüssele Mausohr
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
Hallo Dune,
herzlich Willkommen hier im Forum.
Scham ist etwas Grausames, aber sie zeigt dir auch, dass du noch "normal genug" bist, um den Zustand, in dem du lebst, noch als "unnormal" wahrnehmen zu können. Das heißt: Wo Scham ist, ist auch Hoffnung.
Immer wieder wagen sich Betroffene erst aus der Isolation, wenn das Eindringen Fremder in ihre "Messiebude" unausweichlich geworden ist. Angst, Panik und Scham sind starke, aber nur sehr kurzfristig wirksame Motivatoren. Sobald der peinliche, beschämende Moment überstanden ist, kann man wieder in Lethargie versinken. Bis zum nächsten Ablesetermin.
Es ist, wie Mausohr es gesagt hat: Handwerker aller Art haben heutzutage schon fast alles gesehen. Sie tun ihre Arbeit, und dann gehen sie wieder. Solange es nichts allzu offensichtlich Widerliches zu sehen und zu riechen gibt, ist ihnen dein Chaos ziemlich egal. Auch dein Vermieter kann dich nicht einfach rausschmeißen, solange du deine Nachbarn oder sein Gebäude nicht durch dein Verhalten schädigst (Ungeziefer, Schimmel, übermäßige Geruchsbelästigung).
Da der Prozess, sich Zutritt zu deiner Wohnung zu verschaffen, in deinem Fall schon sehr weit fortgeschritten scheint, sehe auch ich keine großen Möglichkeiten, das noch weiter zu verzögern. Wenn sich der Vermieter, etwa mit einem Schlüsseldienst, Zutritt verschaffen muss, wird er die Kosten dafür auf dich abwälzen. Du hast also nur Nachteile davon, dich dem Unausweichlichen weiter in den Weg zu stellen.
Mein Rat wäre, die Energie, die du bereit wärst, für deinen Widerstand aufzuwenden, zu benutzen, um die Punkte zu beseitigen, die dir am allerpeinlichsten wären, wenn jetzt jemand in die Wohnung käme.
Einfach jetzt gleich die ersten fünf Sachen beseitigen, die du spontan verstecken oder in einen Müllsack stopfen würdest, wenn du noch fünf Minuten Zeit hättest, bis jemand in deiner Bude steht. Dann sind wenigstens die fünf allerpeinlichsten, allerschlimmsten Sachen schon mal - weg. Und können dich nicht mehr beschämen. Für diese Leistung kannst (und solltest) du dich angemessen belohnen. Vielleicht mit einer Pause, einer Tasse Tee, oder einfach nur, indem du einen Moment innehältst, und die Freude und Erleichterung genießt, dass dich zumindest schon mal DIESE Dinge nie wieder beschämen werden. Je nachdem, was dir genügt, und was dich motiviert, die nächst-peinlichen fünf Dinge in Angriff zu nehmen. Wenn du merken solltest, dass du dadurch einen Energieschub bekommst, solltest du dir unbedingt ganz fest vornehmen, trotzdem zu einer ganz bestimmten, unumstößlichen Zeit für diesen Tag mit dem Beseitigen wieder aufzuhören.
Sonst läufst du nämlich Gefahr, dich so zu verausgaben, dass du am nächsten Tag keine Kraft mehr hast, um wieder anzufangen. Du wirst die Aufgabe, die vor dir liegt, mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit vollenden können, wenn du mit deiner Kraft vernünftig haushaltest, und dir erlaubst, deine verbrauchten Energiereserven wieder zu regenerieren, als wenn du jetzt alles auf einmal raushaust, was geht, bis gar nichts mehr geht.
Für den Anfang gilt immer:
superkurze, idiotensicher erfüllbare Leistung, immer sofort gefolgt von einer kleinen Belohnung, und das immer abwechselnd, bis zur _ausgiebigen_ Erholungsphase mit uhrzeitlich festgelegtem und strikt eingehaltenem Anfang und Ende ("Arbeitsbeginn, Mittagspause, Feierabend").
Wenn dir fünf Minuten am Stück zu lang sind, dann versuche nicht, dich zu zwingen, fünf Minuten durchzuhalten, sondern verkürze die Leistungsphase auf eine Minute, und lasse dann sofort die Belohnung folgen. Nutze die Belohnungsphase, um deine nächste Leistungsphase zu planen: Schau dich im Raum um, und überlege dir das nächste, was dich in dem Wust am stärksten stört oder beschämt. Dadurch, dass du immer wieder innehältst, und dich gezielt im Hinblick auf deine "Schamgefühl-Auslöser-Prioritäten" refokussierst, läufst du nicht so leicht Gefahr, dich in einer für die Reduzierung deines Schamgefühls eher unbedeutenden Arbeit zu verzetteln.
Nach relativ kurzer Zeit kannst du vermutlich schon die Leistungsphasen verlängern, also etwa 10 Minuten, oder sogar 30 Minuten durchhalten, bevor du eine (gleichbleibende) Belohnungsphase einläutest. Und dann hast du auch noch die Möglichkeit, mit steigender Gewöhnung deine Regenerationsphase nach und nach auf ein "Normalmaß" zu verkürzen, indem du mit dir selbst "neue Arbeitszeiten verhandelst" (an die du dich als deine Arbeitgeberin und als deine Angestellte in Personalunion natürlich auch weiterhin halten musst, denn du trägst schließlich für dein Wohlergehen die Verantwortung).
Du wirst vermutlich bis zum Tag X nicht vollständig vertuschen können, dass du ein Messie bist, aber du kannst definitiv bis dahin dein Schamgefühl auf ein erträglicheres Maß reduzieren, indem du deinen Mess reduzierst.
Und nebenbei lernst du so, dass du noch immer handeln kannst, dass du in diesem unerträglichen Zustand nicht verharren musst, und wie gut es sich anfühlen kann, etwas dagegen zu unternehmen - sofern man sich die Chance bewusst und gezielt gewährt, positive Gefühle wie Erleichterung und Stolz zu empfinden und zu genießen. Und wenn man wirklich streng darauf achtet, sich nicht so zu überfordern, dass man mehr Schmerz, Stress und Erschöpfung wahrnimmt, als Freude am Fortschritt.
Viele, die hier regelmäßig schreiben, sind gerade in einer solchen Phase. Sie tragen ihre Altlasten täglich in einer für sie bewältigbaren Dosierung ab. Sie lernen, ihre Antriebslosigkeit durch passende Belohnungen zu überwinden, und ihre an sich selbst unerwünschten Eigenschaften durch bessere Verhaltensmuster zu ersetzen.
Du hast bestimmt schon viel mitgelesen, daher weißt du sicher, dass wir uns hier um Wege bemühen, die nichts mit Zwang und Quälerei zu tun haben. Wir wissen, dass es nichts bringt, sich in einer motivatorischen Hochphase - wodurch auch immer sie ausgelöst wurde - einen Wettlauf gegen den Müll zu liefern. Wir können auch mit dir gemeinsam nach Wegen suchen, wieder Platz für das Gute in deinem Leben zu schaffen, und dadurch deine Lebensqualität Stück für Stück zu verbessern. Wir können wahrscheinlich nicht verhindern, dass der anstehende Termin für dich furchtbar wird - aber wir können es gemeinsam schaffen, dass er zumindest nicht SO furchtbar wird. Und wir können gemeinsam versuchen, deine Zukunft so zu gestalten, dass Termine danach NIE WIEDER schlimm sein werden.
Vielen Dank Euch Beiden für die aufmunternden Worte.
Am Samstag kam noch ein Brief vom RA des Vermieters, dass ich mich bis zum 10. März bei ihm melden muss, wegen Termin mit dem beauftragten Unternehmen wg. der Ablesung.
Ich hab mir überlegt die überzähligen Bücher, die aus Platzgründen in Stapeln rumstehen, in den Keller zu packen, Altkleider auch und alles andere wofür ich im Moment keinen
Platz habe weil 1-Raum-Wohnung. Dort stehen auch noch ca. 20 Kartons aus der alten Wohnung, so seit 3 Jahren... Und dort dann entrümpeln lassen und alles wech.
Müll ist gar nicht so viel *räusper*, so 3 Gelbe Säcke, notfalls auf den Balkon. Und dann halt putzen-putzen-putzen, vor allem die Spinnweben in den Ecken...
Ich melde mich bei dem RA so Ende der Woche und versuche noch etwas Zeit zu schinden.
So in etwa ist der Plan *stöhn*. Am meisten Angst hab ich vor der Schlepperei...
Ich denke, dass wäre eine gute Chance, Altlasten loszuwerden *vorsichtig lächelt*.
Grüssle aus Südwest
Dune – der Wüstenplanet
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